Waldbrandgefahr der Stufe vier im Schwarzwald, davor warnt der Deutsche Wetterdienst am Mittwoch, 25. Juni. Hitze, zu wenig Regen, ausgetrocknete Böden – die Wälder stehen schon im Frühsommer stark unter Druck.

Im Laufe der Woche sollen Regenschauer für Entspannung sorgen – doch das reicht noch lange nicht für eine Entwarnung, sagt der stellvertretende Forstamtsleiter in Villingen-Schwenningen, Roland Brauner. Schon am Samstag sollen die Temperaturen wieder die 30-Grad-Grenze knacken.

Was muss die Bevölkerung im Schwarzwald nun beachten, damit kein Baum unnötig in Brand gerät?

Roland Brauner ist stellvertretender Leiter des städtischen Forstamtes Villingen-Schwenningen. (Archivbild 2024)
Roland Brauner ist stellvertretender Leiter des städtischen Forstamtes Villingen-Schwenningen. (Archivbild 2024) | Bild: DieLichtBildHauer

Offene Feuer, Rauchen und Grillen im Wald sind bereits gesetzlich verboten, erinnert Brauner. Es sollen jegliche Handlungen unterlassen werden, die einen Brand auslösen könnten.

„Wir müssen höllisch aufpassen, auch an Waldrändern. Denn ein Funken oder Asche kann weit fliegen“, sagt der stellvertretende Forstamtsleiter.

Wann werden die Grillstellen gesperrt?

Von den offiziellen Grillstellen außerhalb des Waldes gehe bei anhaltender Trockenheit ein erhöhtes Risiko durch Feuer aus. Darum sollen Grillfreunde auch dort mit besonderer Umsicht und Vorsicht agieren. Das hat das Forstamt schon am Freitag, 20. Juni, in einer Pressemitteilung appeliert.

Angekündigt wurde: Sollte der Waldbrandgefahrenindex in den kommenden Wochen die Stufe fünf für sehr hohe Gefahr erreichen, müssen die städtischen Grillstellen geschlossen werden.

„Wir werden bis Donnerstag abwarten und schauen, wie unsere Nachbarn entscheiden“, ergänzt Brauner am Telefon. In einer Pressemitteilung des Forstamts Rottweil ist von denselben Plänen die Rede: „Wenn sich die Situation verschärft, muss eine Sperrung der Grillstellen in Betracht gezogen werden.“

Das Moos ist spürbar trocken und rau.
Das Moos ist spürbar trocken und rau. | Bild: Elisa Gorontzy

Was muss ich generell bei offenem Feuer beachten?

„Wer ein Feuer entfacht, muss dafür sorgen, dass es zu keiner Gefährdung kommt“, teilt das Kreisforstamt Tuttlingen auf unsere Anfrage hin mit. Dabei seien stets geeignete Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Gemeint sind laut der Behörde eine ständige Beaufsichtigung des Feuers durch Anwesenheit eines Volljährigen.

Zudem müssen geeignete Löschmittel vorgehalten werden – beispielsweise Feuerpatschen, Schaufeln oder Löschwasser. Heutzutage fast schon selbstverständlich ist, dass ein Mobiltelefon für Notrufe bereitliegt. Und ganz wichtig: „Bei Verlassen einer Feuerstelle muss die Glut vollständig erloschen sein.“

Lassen sich Waldbrände vermeiden?

Durch Waldbrände geht landesweit immer mehr wertvolle Waldfläche verloren, schreibt das Forstamt Rottweil über die Konsequenzen. Die Lebensräume für viele wilde Tiere und Pflanzen seien dann auf Jahre hinaus zerstört. Zudem sei die Wiederaufforstung für Waldbesitzer mit erheblichen Kosten verbunden.

„Über die Hälfte der Waldbrände entsteht durch Fahrlässigkeit beim Umgang mit Feuer im Wald oder in der Nähe von Wald. Waldbrände sind also durchaus ein vermeidbares Übel“, heißt es aus Rottweil.

Im Villinger Krummbaumweg sieht man viele junge Bäume dank der Aufforstung.
Im Villinger Krummbaumweg sieht man viele junge Bäume dank der Aufforstung. | Bild: Elisa Gorontzy

Experten und Feuerwehr arbeiten zusammen an Strategien

Brauner vom Forstamt Villingen-Schwenningen appelliert an den gesunden Menschenverstand. Denn aktuell sind die Grillstellen noch zugänglich. „Lasst das Feuer bitte nicht so hoch werden, auch auf kleinerer Flamme brutzelt das Steak oder der Grillkäse gut“, sagt der Kenner.

Was den Wald stresst

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Wie bereiten sich die Feuerwehrleute auf Waldbrände vor?

Im Ernstfall eines Brandes sei die Feuerwehr gut ausgebildet und vorbereitet. Brauner berichtet über aktuelle Vegetationsbrandübungen der Einsatzkräfte.

Wenn Pflanzen, Büsche oder Bäume unkontrolliert Feuer fangen, ist in der Fachsprache von einem Vegetationsbrand die Rede. Dieser Brand kann sich über kleine Flächen oder ganze Wälder erstrecken. Die Auslöser sind hohe Temperaturen, Trockenheit, Wind und der Mensch.

Mit der Feuerwehr und der Stadtverwaltung ist das Forstamt in enger Absprache über die nächsten präventiven Schritte. Generell gibt es aber keinen Grund zur Panik: „Einen Buschbrand wie in Australien wird es bei uns im Schwarzwald nicht geben“, sagt der Experte.