Sich für andere einzusetzen, Mitmenschen in Notsituationen zu helfen und Gutes zu tun – das haben sich Kinder und Jugendliche auf die Fahnen geschrieben. Sie engagieren sich im Jugendrotkreuz (JRK). Zur Weihnachtszeit gilt das auf besondere Weise. Deshalb haben sie auch in diesem Jahr Plätzchen gebacken, Zügle aus Dominosteinen gebastelt und diese auf dem Immenstaader Weihnachtsmarkt verkauft. Das Geld ging wieder ans Kinderhospiz St. Nikolaus in Bad Grönenbach.

Jugendrotkreuz bietet mehr als Erste Hilfe

„Den Kindern soll beim Jugendrotkreuz ja auch soziale Verantwortung, Nächstenliebe und das Teilen mit anderen, denen es nicht so gut geht, vermittelt werden“, erklärt Melanie Pfeifer zu der Aktion. Sie hat die Wiedergründung der Jugendgruppen im DRK Ortsverband Immenstaad vor fünfeinhalb Jahren mit initiiert und leitet seither die wöchentlichen Gruppenstunden. Dort lernen Kinder und Jugendliche alles rund um die Erste Hilfe – von der Versorgung von Insektenstichen bis zur Herz-Lungen-Wiederbelebung. „Wir machen aber auch Spiele, schauen zum Beispiel die Fahrzeuge vom Roten Kreuz an oder besuchen die Feuerwehr oder die Leitstelle. Wir haben uns auch schon den Rettungshubschrauber angeschaut“, erzählt Melanie Pfeifer. 2019 habe es für das JRK zum ersten Mal auch eine Ferienwoche mit ganztägigen Aktivitäten gegeben: „Wir haben nach dem gemeinsamen Frühstück im Gruppenraum beispielsweise den Kletterpark besucht, einen Tag mit der DLRG verbracht, oder bei der Feuerwehr gelernt, wie man mit einem Feuerlöscher umgeht.“

Dekorativ und lecker: Die Zügle sind der Verkaufsschlager des JRK beim Weihnanchtsmarkt. Bild: Gisela Keller
Dekorativ und lecker: Die Zügle sind der Verkaufsschlager des JRK beim Weihnanchtsmarkt. Bild: Gisela Keller | Bild: Gisela Keller

In der Vorweihnachtszeit wurde in elf Gruppenstunden gebastelt oder gebacken, um die Spendenaktion beim Weihnachtsmarkt vorzubereiten. „Wir haben die Plakate für den Stand gemalt, Sterne aus Transparentpapier gefaltet und zusammengeklebt, süße Zügle gebastelt und Plätzchen gebacken“, fasst Melanie Pfeifer zusammen. Die vorletzte Gruppenstunde vor dem Weihnachtsmarkt war dem Backen gewidmet. Dazu trafen sich alle in der Küche bei der Gruppenleiterin zu Hause. Den Teig knete sie immer schon vorab, damit es gleich mit Ausrollen, Ausstechen, Backen und Verzieren losgehen könne, berichtet sie. „In dieser Stunde, die meistens etwas länger dauert als eine normale Gruppenstunde, machen wir immer Ausstecherle“, erklärt Melanie Pfeifer. „Die vielen anderen Plätzchensorten werden in den Familien der Jugendrotkreuzer gebacken oder von erwachsenen Mitgliedern des Ortsvereins gespendet“.

Süße Zügle sind die großen Renner

In der letzten Stunde vor dem Weihnachtsmarkt wurden dann die Plätzchen in die Tüten verpackt. Knapp 100 sind wieder zusammengekommen. Die Plätzchen würden immer gerne gekauft, der größte Renner seien aber jedes Jahr die süßen Zügle. Die dekorativen kleinen Kunstwerke werden mit Zuckerguss zusammengeklebt, was bei den Kindern auch Geschick und Geduld voraussetzt. Was bringt die Aktion an Spenden fürs Kinderhospiz ein? „Es waren jedes Jahr 500 Euro“, erklärt Melanie Pfeifer, „Aus dem Verkauf kamen zwischen 420 und 460 Euro, den Rest hat Sven Volk, der Vorsitzende der DRK Ortsgruppe draufgelegt“.