Kein Kleingeld dabei? Zumindest beim Parken ist das seit Mittwoch in Immenstaad kein Problem mehr. Wer das Auto im öffentlichen Raum abstellen möchte, kann die Parkzeit per Smartphone buchen. „Wir freuen uns, dass wir zu Beginn der Hauptsaison diese Errungenschaft anbieten können: unkompliziertes, zukunftsweisendes, digitales Parken“, sagt Bürgermeister Johannes Henne. Die Gemeinde habe sich für die App „EasyPark“ entschieden, weil diese auch in umliegenden Gemeinden von Lindau bis Konstanz im Gebrauch sei. „Das soll die Durchgängigkeit am See gewährleisten, damit man nicht für jede Stadt eine neue App braucht“, sagt er.

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Markus Rößler hat in der Verwaltung die Implementierung der App betreut. Er sieht weitere Vorteile: „Die Nutzer bekommen größtmögliche Flexibilität“, sagt er. Wenn es zum Beispiel beim Arzt länger dauert, Badegäste ihre Zeit im Schwimmbad ausdehnen wollen oder ein Schiff Verspätung hat, kann per Handy nachgebucht werden.

Minutengenaue Abrechnung beim Parken

Jean-Pierre Brasseler von „EasyPark“ erklärt, wie die das bargeldlose Parken funktioniert: Auf den Parksäulen ist ein QR-Code angebracht. Wer diesen mit dem Handy scannt, wird gleich zum passenden App-Store durchgestellt. „Sie geben dann einmal ihre Daten und die gewünschte Zahlungsweise ein und dann können Sie damit parken“, erklärt er. Die Parkdauer wird ins Handy getippt und mit Kreditkarte, Lastschrift, Paypal oder Giropay bezahlt.

Per QR-Code ist die App an den Parksäulen zu laden.
Per QR-Code ist die App an den Parksäulen zu laden. | Bild: Corinna Raupach

Für den Service zahlen die Kunden 12 Prozent pro Parkvorgang. „Dafür sparen sie auch, weil sie minutengenau abrechnen können“, sagt er. Für Vielparker gibt es sogar eine Flatrate. Nach seinen Angaben kommt die App bereits in rund 275 deutschen und 2200 europäischen Städten zum Einsatz.

Bargeldlos zahlen beim Parken gehört zur Digitalisierungsstrategie, die der Gemeinderat Immenstaad im vergangenen Herbst verabschiedete.

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App soll künftig auch bei der Parkplatzsuche helfen

Auf längere Sicht soll die App auch beim Parkraummanagement und bei der Verkehrsführung helfen. „Der Parksuchverkehr ist jetzt schon ein leidiges Thema. In Zukunft wird es möglich sein, sich per App zu freien Parkplätzen lotsen zu lassen“, sagt Henne. Auch die Frage, wo wie viel Parkraum benötigt wird, ist auf diese Weise leichter zu überblicken.

Wer möchte, kann aber auch weiterhin Münzen in die Parksäule werfen – und auch Strafzettel werden vorerst auf Papier erstellt.