Drei Tage lang Stadtfest in Markdorf bedeutet drei Tage gute Stimmung, nette Gespräche, kulinarische Angebote, musikalische Unterhaltung und eine entspannte Atmosphäre. Schon am Freitagabend waren viele Markdorfer zum Fassbieranstich gekommen. "Man trifft einfach überall nette Leute, die man kennt", sagt Herta Köhler, die mit ihrem Mann Klaus Köhler am Kaujohle-Stand steht.
Hier laufen die letzten Vorbereitungen, das Team probiert nochmal sicherheitshalber den selbstgemachten Erdbeerlimes. Der ist am Samstag gegen 23.30 Uhr ausverkauft. 145 kg Erdbeeren, 120 Liter Limes – alles weg. "Das hat sich mittlerweile rumgesprochen und ist bei den Besuchern sehr beliebt", so Sonja Strunk.
Die 41. Auflage des Markdorfer Stadtfestes hätte das Motto "Ein Fest für Freunde" tragen können. Die Vereine und die Stadtverwaltung hatten sich mächtig ins Zeug gelegt, um wieder ein attraktives Programm zu gestalten. Die Hugelohs hatten ihren Stand extra vergrößert und verkauften dort unter anderem Süßigkeiten, Schokofrüchte und Slush-Eis. "Wir sind mehr als zufrieden. Wir mussten für unseren neuen Stand die Süßwaren drei Mal nachproduzieren", verrät Zunftmeister Thomas Wagner, der ein rundum positives Fazit zieht.
"Das war ein tolles Stadtfest und wir werden uns auch wieder für das neue Jahr etwas einfallen lassen", so Wagner. Wenige Meter weiter stehen Gerhard Klank und Berti Müller vom SC Markdorf zusammen. "Wir haben nun im dritten Jahr unsere neue Hütte und besser und professioneller könnte es nicht laufen", so Klank. Beim Mittagstisch am Sonntag bildet sich eine lange Schlange, Salat und Steaks sind beliebt.
"Ein dickes Lob an das ganze Team, das hier eine super Arbeit liefert", sagt Klank. Auch bei den Angelsportfreunden wird mit viel Freude fleißig gearbeitet. 180 Kilogramm Kartoffelsalat wurden vorproduziert, am Sonntagnachmittag sind noch geschätzte zehn Kilogramm übrig.
"Ein erfolgreiches Stadtfest, schönes Wetter, nettes Publikum", so Karlheinz Riegg. Heinz Schwenninger und Tobias Andil von der Narrenzunft bereiten in einem kleinen umgebauten Wohnwagen heiße Seelen zu. "Wichtig ist vorallem die Kommunikation mit den Leuten", so Schwenninger. Dass da die ein oder andere Seele etwas schwarz wurde – geschenkt.
Insgesamt 23 Vereine und das Jugendcafé Zepp trugen zum Gelingen des . "Mit der Karaoke und dem Kletterturm konnten wir auch die Jugendlichen gut erreichen", berichtet Jugendreferent Ralf Waldenmayer. Der Kirchplatz wurde zur gemütlichen Chill-Out-Zone mit Liegestühlen. Wenige Meter weiter hat das DRK sein Zelt. Für die freiwilligen Helfer war es ein ruhiges Stadtfest. "Bis auf ein paar Schnittwunden hatten wir keine Vorkommnisse", sagt Elisabeth Eckart-von Landenberg. Auch die Polizei meldet auf SÜDKURIER-Nachfrage keine Einsätze. Ein Security-Team und Beamte zeigten Präsenz.
Die Vereine nutzten die Gelegenheit sich gegenseitig in den Lauben zu besuchen, sich auszutauschen und miteinander auf das Stadtfest und gute Freundschaft anzustoßen. "Ich finde es gut, dass am Marktplatz mehr Platz ist und der Rundgang gut sichtbar ist", so Ingo Mutter, Vorsitzender vom Musikverein Riedheim. Jedes Jahr werde das Stadtfest kontinuierlich verbessert. Vorallem die zweite Bühne am Marktplatz hat sich mittlerweile bewährt. Allerdings wurde auch wehmütig die Laube des Männergesangsverein Markdorf vermisst.
Die Männer hatten aus Altersgründen im vergangenem Jahr letztmals Wein und Bratwürste verkauft. "Es ist irgendwie schade, es war immer die letzte Bratwurst kurz vor dem Nachhauseweg, die wir bei den Sängern geholt haben", so Georg Schulze, der auf diese langjährige Tradition nun verzichten muss. Tradition ist auch der Besuch der Ensisheimer, deren Flammkuchen ein wahrer Genuss ist. Im Doschhaus hat der Tischtennisverein eine beeindruckende Tomobola organisiert und meldet: Ausverkauft.
Ein musikalisches Schmankerl bot der Fanfarenzug Markdorf, der gemeinsam mit seinem befreundeten Fanfarenzug Zell im Wiesental ein Platzkonzert vor der Rathausbühne gab. Abwechselnd bewiesen die Fanfarenzug ihr Können, während zeitgleich die Markdorfer Fahnenschwinger ihre Flaggen in der Luft tanzen ließen. Apropos tanzen. Auch das kam nicht zu kurz. Dafür sorgten an den beiden Abend vier unterschiedliche Bands.
Historie
Die Gründung des Stadtfestes ist auf die damalige Stadtsanierung zurückzuführen. In einem Bau-Abschnitt wurde der Marktplatz mit Pflastersteinen verlegt. Als im Frühjahr 1977 der gepflasterte Platz fertiggestellt wurde, war dies Anlass für das erste Stadtfest, gestemmt von Markdorfer Vereinen. (ala)