Harmonie und zünftige Klänge hat es am Freitagabend beim Einmarsch der Musik beim Stadtfest in Markdorf gegeben. Die Musikvereine Riedheim und Ittendorf sowie die Stadtkapelle waren vertreten – als tönende Vorhut der übrigen Markdorfer Vereine. Die Mitglieder marschierten, mal Wimpel, mal Fahnen schwingend, immer in die Menge winkend, auf die Rathausbühne, um dort mit wenigen Sätzen zu beschreiben, was sie den Gästen zu Essen beziehungsweise zu Trinken anbieten. Alkoholfreie Softdrinks beim Turnverein, Markdorfer Wein beim SCM, Flammkuchen am Stand der Ensisheimer aus der französischen Partnerstadt, Wurstsalat und Pommes beim Leimbacher Narrenverein Hugeloh – all das sowie viele andere Leckeren der übrigen Vereine wurden von Freitag bis Sonntagabend serviert.
Bürgermeister und Ortsvorsteher zapfen Freibier

Zunächst aber gab es Freibier für alle. Dafür hatten Bürgermeister Georg Riedmann und die beiden Ortsvorsteher aus Ittendorf und Riedheim, Simon Pfluger und Bernd Brielmayer, die Zapfhähne in die Fässer getrieben. Apropos Gerstensaft: Die Freiwillige Feuerwehr kredenzt beim Stadtfest Bier aus dem Rheinland. Schon beim Einzug der Vereine trugen Florian Jehle und Andreas Knödler Kölsch-Kränze. So heißen in der Domstadt jene runden Halter, mit denen der Köbes, sprich Brauhauskellner, seine Kölschgläser an die Tische bringt.
Jakobspilgerinnen gönnen sich eine Pause

Lara Börne, Hedi Krämer, Ute Wilke und Ordensschwester Birgitta hielten sich am Samstag lieber an Bier aus der Region, obwohl zumindest die drei Erstgenannten aus der Mosel-Gegend kommen. Nach glücklich bewältigter Wanderetappe von Brochenzell nach Markdorf gönnten sich die drei Jakobspilgerinnen vor der SCM-Hütte einen Seidel mit Meckatzer. „Hier gefällt‘s uns“, erklärte Ute Wilke. Die Stadt sei schön, fand die Triererin. Auf dem Fest herrsche eine gute Stimmung. „Und die Landschaft hier ringsum ist wunder-, wunderschön.“ In jedem Falle wollten sie, nachdem sie ihre Herberge bezogen hatten, am Abend wiederkommen, um weiter mitzufeiern.
Auf der 1952er-Zündapp zur Oldtimer-Parade

Alfred Hund aus Fleischwangen kam nicht zu Fuß, sondern mit der Unterstützung eines Zweizylinder-Viertakt-Boxermotors. Der rüttelt in seinem „Grünen Elefanten“, einem Zündapp-Motorrad aus dem Jahre 1952, wie Reinhold Malassa später von der Rathausbühne herab erläuterte. Hund ist Vorstandsmitglied des Automobil- und Motorsportclubs Gehrenberg beziehungsweise des örtlichen ADAC. Alfred Hunds Vier-Zentner-Maschine rollte im Rahmen der Oldtimer-Motorräder-Präsentation von der Obertorstraße herab auf den Rathausvorplatz. Zuvor standen die Teilnehmer mit ihren Maschinen vor dem Obertor, fachsimpelnd und die Zweirad-Veteranen der anderen Fahrer bestaunend. „Auf der Herfahrt ist sie gut gelaufen“, berichtete Alfred Hund, der sich „übers Treffen mit den Kumpels“ freute – und hoffte, dass die Rückfahrt nach Fleischwangen ebenfalls glattgeht.
Und auf der Bühne geht der Punk ab
„Should I stay or should I go“ sang Anton Staerke auf der Bühne beim Polizeiposten. „Das ist heute unser erster richtig öffentlicher Auftritt“, erklärte der 18-Jährige. Bisher habe die fünfköpfige Musikschulband Black Line nur halböffentlich gespielt – im Rahmen von Musikschulveranstaltungen. Die Frage „bleiben oder gehen“ aus dem Song der Punkrock-Gruppe beantworteten die Fans lautstark und eindeutig – durch ihren Jubel und Applaus. Allerdings hätte Black Line durchaus mehr Publikum verdient gehabt als die recht überschaubaren Grüppchen aus Freunden und Familie.
Kein Mangel an Publikum herrschte dagegen am Samstagabend. Die hochsommerlichen Temperaturen waren nur unwesentlich gesunken und von den beiden Bühnen heizten die Gruppen Rent A Bänd und Cargo ihren Zuhörern zusätzlich ein. „Do your want to rock ‚n‘ roll?!“, hieß es beim Rathaus. Welche Frage! Man tanzte, man sang mit – zu Oldies, Cover-Songs und in bester Stimmung.
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So schön war der Eröffnungsabend des Stadtfests mit dem Einzug der Vereine und dem Fassanstich. Die Besucher genossen das Freibier und die ausgelassene Stimmung.
Am Samstag stand die Oldtimer-Präsentation im Mittelpunkt, bei einem Flohmarkt boten Kinder ihre aussortierten Spielsachen an. Viele Besucher bummelten über die Festmeile und genossen das Begleitprogramm.
In der kürzesten Nacht des Jahres von Samstag auf Sonntag wurde Markdorf beim Stadtfest dennoch lang und ausgiebig gefeiert. Viele Besucher verlegten nach der Tageshitze das Abendessen auf die Festmeile.