Der Gemeinderat machte in seiner öffentlichen Sitzung am Montag Nägel mit Köpfen, als er den Bebauungsplan „Breite“ als Satzung einstimmig beschloss. Um 20.04 Uhr endete somit eine 25-jährige Geschichte, die von langen Planungsunterbrüchen geprägt war. Der Satzungsbeschluss wurde von Zuhörern und Gemeinderat unisono mit Applaus bedacht.

Gemeinderat Norbert Lüttin (CDU) sprach von einem „Meilenstein“. Es sei vor allem in den vergangenen zwei Jahren merklich vorwärtsgegangen, hielt Lüttin fest. Ähnlich Bürgermeister Mike Biehler: „Der Satzungsbeschluss ist der Meilenstein, auf den wir hingearbeitet haben“, sagte er.

Biehler war in Gedanken schon ein Tick weiter: „Die Ausschreibungen für die Erschließung sind in Vorbereitung“, erklärte er. In der Februarsitzung hatte er einen Baustart im September 2025 für möglich erachtet, am Montag nannte er kein Datum. Klar ist: Erschlossen wird die Fläche zwischen Kirche und Gewerbegebiet in drei Bauabschnitten. Start ist im westlichen Bereich.

Baugebiet bietet Platz für 117 neue Wohneinheiten

Im Baugebiet „Breite“ sollen insgesamt 28 Einzelhäuser, acht Doppelhaushälften und acht Bauplätze für Geschosswohnungsbau entstehen. Ergibt in der Summe 117 Wohnungseinheiten.

Die Erschließung des Baulandes hatte der Gemeinderat im Februar 2025 der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH (KE) übertragen. Sie umfasst unter anderem die Herstellung von öffentlichen Straßen, Wegen sowie Versorgungs- und Entsorgungsleitungen.

Grundstückspreis: voraussichtlich 215 Euro pro Quadratmeter

Fraglich ist, nach welchem System die Bauplätze vergeben werden. „Darüber müssen wir uns noch Gedanken machen“, sagte Bürgermeister Biehler. In der Sitzung des Gemeinderates im Februar war von einem Bauplatzverkaufspreis von voraussichtlich 215 Euro pro Quadratmeter die Rede. Das Baugebiet Breite umfasst eine Nettobaufläche von 2,6 Hektar. Bruttobaulandfläche: 4,8 Hektar. Die Flächen befinden sich im Eigentum der Gemeinde Görwihl.

Der Görwihler Stadtplaner Andreas Schauer erläuterte am Montag die Anregungen, die nach der Offenlage des Entwurfes des Bebauungsplanes von Behörden eingegangen waren. Unter anderem soll ein Wendeplatz von 22 Meter Durchmesser für Müllfahrzeuge vorhanden sein. Hinzu kommt der Hinweis, an der Kreuzung Kaisermatte/Breite eine Haltestelle für den öffentlichen Nahverkehr einzurichten – was jedoch laut Mike Biehler nicht umsetzbar sei.

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Mit Blick auf Einwände bezüglich des Naturschutzes bemerkte Gemeinderat Matthias Eschbach: „Wenn man den Forderungskatalog sieht, wird es zukünftig schwieriger, solche Projekte umzusetzen.“

Was es mit bei Bodenuntersuchungen festgestellten „erhöhten Arsen-Belastungen“ im Plangebiet auf sich hat, erklärte Andreas Schauer mit im Schwarzwald „natürlichen Vorkommen“. In einem Infoblatt vom Landratsamt Waldshut heißt es, dass „die geogenen Bodenbelastungen in den Landkreisen Rottweil, Waldshut und im Schwarzwald-Baar-Kreis trotz der gebietsweise erhöhten Arsen- und Schwermetallgehalte in der Regel kein Problem für Menschen und Tiere“ seien. Die Schadstoffe seien im Boden „relativ fest eingebunden“.