Vor gut einem Monat wurde an der Ausfahrt des Brennet-Parks in Richtung Fricktalstraße ein „Grüner Pfeil“ installiert, um den Autofahrern das Rechtsabbiegen in Richtung Zoll auch bei roter Ampel zu ermöglichen. Was eigentlich als gute Idee gedacht war, entpuppt sich nun als echtes Aufregerthema. In der jüngsten Gemeinderatssitzung machten zwei Anwohnerinnen der gegenüber liegenden Bauvereinstraße ihrem Ärger Luft und forderten lautstark: „Der grüne Pfeil muss weg!“
Das schwarze, quadratische Verkehrszeichen mit dem grünen Pfeil nach rechts hat ein grundlegendes Problem: Viele Autofahrer kennen seine Bedeutung nicht. Sie können mit den Regeln, die bei einem Grünen Pfeil gelten, nicht wirklich etwas anfangen. Die Folge: Statt den Verkehr flüssiger zu machen, sorgt die Neuregelung jetzt für längere Wartezeiten, weil die Rechtsabbiegerampel zugunsten des Schildes abmontiert wurde. Einige Autofahrer warten an der roten Ampel, obwohl sie eigentlich schon längst rechts abbiegen dürften.
Anwohner aufgebraucht wegen hupender Autofahrer
Dass wiederum dahinter wartende Autofahrer mit Hupen auf den grünen Pfeil aufmerksam machen, sorgt nun für richtig dicke Luft bei den Anwohnern der Bauvereinstraße. Sichtlich und hörbar genervt nutzten zwei Anwohnerinnen die Bürgerfragestunde im Gemeinderat zum Protest: „Es wird nur noch gehupt, Tag und Nacht! Sieben Tage die Woche!“, schilderte eine der beiden und dokumentierte es mit einer Tonaufnahme. „Die Kinder kommen überhaupt nicht mehr zur Ruhe. Der Pfeil muss schnellstmöglich wieder weg!“
Möglicherweise wird die Ampel doch reaktiviert
Bürgermeister Alexander Guhl musste – bei allem Verständnis für den Ärger – die beiden Anwohnerinnen mehrfach zur Ordnung rufen, so sehr schimpften sie sich in Rage. Dass sie sich per Telefon und Mails an verschiedene Behörden gewandt hatten, sich aber kein Amt für zuständig erklären wollte, verstärkte ihren Zorn noch. Guhl erinnerte daran, dass die Initiative für den Grünen Pfeil ebenfalls aus der Bürgerschaft kam und von Gemeinderat und Stadtverwaltung aufgegriffen wurde. Dass Autofahrer Problem mit dem Grünen Pfeil haben, sei „eine Erkenntnis, die es nicht schon anderswo in der Republik gegeben“ habe. Eine Neuerung müsse sich auch erst herumsprechen. Dennoch sagte Guhl zu, mit den übergeordneten Behörden zu besprechen, ob man die Regelung rückgängig machen könne.
Für Rechtsamtsleiterin Muriel Schwerdtner ist dies allerdings kein leichter Weg. Sie sieht vor allem in der Tatsache, dass der Grüne Pfeil in der Schweiz unbekannt ist, die Ursache für die Nichtbeachtung. Eine Erfahrung, die auch schon andere Städte in der Region gemacht haben: Sie wurden in Waldshut-Tiengen und Weil am Rhein die dortigen Grünen Pfeile längst wieder abgehängt.