Zum 17. Mal verwandelte sich am Wochenende die Strecke den Eggberg hinauf in ein Mekka vieler Oldtimerfans. „Hier kann man Autos aus längst vergangenen Zeiten sehen. Live in voller Aktion“, sagt Hubert Hottinger, der mittlerweile selbst ein Teil der Klassik ist. Seit 2005 organisiert er in einem kleinen, aber feinen Team die Klassik-Auflage des ehemaligen Eggberg-Rennens.
Ein Rennen sei es heutzutage jedoch nicht mehr, sagt er. Vielmehr sei es eine Gleichmäßigkeitsfahrt, bei der auch nicht überholt werden sollte. Um das gewährleisten zu können, bekämen die Fahrer beim Start zeitlich genügend Abstand zum Vorgänger. Sicherheit ginge hier immer vor.

Defilee auf dem Münsterplatz
Bereits am Freitag wurden die Fahrzeuge am Fuße des St. Fridolins-Münsters von Jürgen Marksteiner von der Dekra technisch abgenommen. Auch hier gäbe es keine Kompromisse. Erst dann bekommen sie den begehrten Aufkleber, auf dem die Wertungen eingetragen werden. Viele haben mit den Jahren etliche Aufkleber angesammelt: Zeugen der Zeit.

Schließlich wolle keiner der Besitzer seinen Oldtimer nach teils vielen Jahren der Restaurierung gegen die Wand setzen, sagt Hubert Hottinger. Das älteste Fahrzeug am Start ist ein Morgan Threewheeler Super Aero. Das rüstige, aber filigrane Dreirad beziehungsweise der Besitzer Roland Schäublin wird in zwei Jahren den einhundertsten Geburtstag seines Fahrzeuges feiern können.

Etwas brachialer sei da der Gaggenau-Rolls Modell 27 von Louis Frey, der mit Baujahr 1934 nur sechs Jahre jünger ist. Seine 27 Liter Hubraum bringen im Gegensatz zu den 40 des Dreirades rund 1000 Pferdestärken Leistung. Beides seien bemerkenswerte Automobile.
Auch Raritäten am Start
Überhaupt seien jedes Jahr tolle und interessante Oldtimer am Start, sagt Hottinger und kommt ins Schwärmen. Arno Wenk kennt sie alle. Der Sprecher stellt die rund 170 Oldtimer alle vor, von Freitag bis Sonntag. Natürlich hat er einen Zettelkatalog, den er zur Hilfe nimmt, aber viele der Autos kennt er bereits gut. Und Hans-Martin Vögtle hat so gut wie jedes von ihnen schon dicht vor der Nase gehabt. Der als Nachtwächter von Bad Säckingen bekannte, stattliche Mann schwenkt bei jedem Start die Fahne.

Am Samstagmorgen versammeln sich die Fahrerteams zur Besprechung, wo sie noch einmal alle Regeln erklärt bekommen, bevor es losgeht. Einige sind ja auch neu, wie Stefan und Sonja Heil. Ihren Austin Healey 3000 MK III hat das Ehepaar bereits seit rund 30 Jahren.
Das Baujahr 1966 teilen sich ihr Mann und sein Auto, sagt Sonja Heil lachend. Die beiden sind aus Pforzheim angereist, um an der Eggberg-Klassik teilzunehmen. Andere Teilnehmer kommen bereits seit Jahren.

Am Startpunkt und auf dem Gelände haben sich viele hundert Zuschauer versammelt, um dem sportlichen Ereignis bis in die Abendstunden beizuwohnen, bis es am Sonntagabend zur großen Siegerehrung im Schlosspark geht.