Auch wenn das Winzerfest in Erzingen eines von vielen in der Reihe der Erntedankfeste in der Region ist, nach wie vor ist es ein bedeutendes stimmungsvolles Weinfest, das die ganze Gemeinde umtreibt, insbesondere den Hauptort Erzingen. Zahlreiche Vereine, Freundes- und Nachbarschaftskreise tun sich mit den Winzern zusammen, um dieses alljährliche dritte Wochenende im September mit einem großen Fest mit der Bevölkerung, den Gästen und Besuchern aus der ganzen Umgebung zu feiern. Dabei kann sich die Winzerschaft auf die Solidarität der Bevölkerung jedes Jahr verlassen.
Die Höhepunkte sind seit Jahr und Tag die gleichen, mit dem Einzug der Weinhoheiten mit anschließender Krönung der neuen Weinprinzessin am Samstag fällt der Startschuss zum Feiern, am darauffolgenden Sonntag ist der große Festumzug durch das Dorf ein weiterer strahlender Termin, zu dem Besucherscharen aus der ganzen Umgebung kommen.
Bei strahlendem Sonnenschein und großer Hitze wurde am Samstag die neue Weinprinzessin feierlich gekrönt. Vorab begrüßte der Schirmherr, Bürgermeister Ozan Topcuogullari, die vielen Gäste, die mit Spannung das Geschehen beobachteten, denn die Frage, wer wohl zur Nachfolgerin der amtierenden Weinprinzessin Franziska Burger wird, trieb nicht wenige um. Um es vorwegzunehmen: Es ist Lena Stoll, ihr wurde von der Bodensee-Weinprinzessin Melina Bachlaitner die Krone auf das Haupt gesetzt.

Lena Stoll ist 19 Jahre alt, hat in diesem Jahr das Abitur absolviert und wird demnächst ein Studium beginnen. Sie entstammt einer alteingesessenen Winzerfamilie, deren Großvater Josef Stoll als Winzer in Erzingen höchst bekannt war. Nicht zuletzt, da er maßgeblich die Schulwein AG ins Leben gerufen und so sein Wissen über den Weinbau der jüngeren Generation weitergegeben hat.
Weinlese prägt die 19-Jährige
Ihren Großeltern und ihrer Familie widmete die neue Weinprinzessin ganz besonders herzliche Worte, denn ihre Kindheitserinnerungen an die erlebnisreichen Tage mit ihnen in den Weinbergen, besonders während der Weinlese, haben sie überaus beeindruckt und auch geprägt. Ihren ersten öffentlichen Auftritt meisterte sie souverän und vor allem mit erfrischender Natürlichkeit. Auch vergaß sie nicht, die französische Delegation aus Clisson in bestem Französisch zu begrüßen. Rauschender Beifall war ihr deshalb sicher.
Nach diesem gelungenen Auftakt, begleitet von stimmungsmachender Blasmusik des Musikvereines Erzingen, dem noch weitere Auftritte von Musikvereinen folgten, konnte bis in die Nacht hinein gefeiert werden, was das Zeug hält.
Umzug beeindruckt mit Vielfalt und Kreativität
Ein weiterer Glanzpunkt folgte am Sonntag, dem großen Festumzug, an dem die aufwendig gestalteten Motivwagen der Wagenbauer, die Trachten- und Fußgruppen, zahlreiche Musikkapellen sich den am Straßenrand stehenden Besucherscharen präsentieren. „Handwerk mit Herz und Hand“ lautete das Thema, zu dem sich die Wagenbauer und Fußgruppen nicht nur viele Gedanken, sondern auch viel Arbeit gemacht haben.
Alle möglichen Handwerksberufe präsentierten sich dem Publikum; Maler, Köche, Schornsteinfeger, Maurer, Steinmetz und andere mehr. Dies auf Motivwagen, als Fußgruppen, immer in Begleitung von Musikkapellen und mittendrin viele historische Trachtengruppen. Das gut gelaunte Publikum am Straßenrand sparte nicht mit Beifall. Dann hieß es noch einmal bei einem Glas Wein auf der Festmeile das Leben zu feiern.