Markdorf/Umgebung Was zog mehr bei der Apfelradlrunde? Das Radeln oder das Verweilen an den Gasthäusern und Höfen? Vermutlich eine Kombination aus beiden, was man auch aus der Erfahrung von Uwe Schröder ableiten kann: Gestartet ist er am Obsthof Steffelin mit rund 20 Teilnehmern, die sich seiner Führung mit E-Bikes anvertrauten, zurückgekehrt ist er mit fünf. Alle anderen sind an den Stationen, an denen es ihnen besonders gut gefallen hatte, hängen geblieben.
Die Angebote beim Apfelradltag waren aber zu verführerisch: Überall schallte den Teilnehmerinnen und Teilnehmern schon Live-Musik entgegen und es krochen Düfte von Apfel- und anderen Kuchen sowie Grillgut in die Nase. Es gab Spiel- und Bastelangebote für Kinder, Ponyreiten, Kühe und Kälber, Schweine und Hühner zu bestaunen. Etliche hatten sich zu Fuß auf eine geführte Wanderung auf dem Apfelwanderweg begeben, sind nur ein Stück der Tour geradelt oder voller Ehrgeiz die gesamte Tour gestrampelt.
Das machte Laune. Mit Kaffee und Kuchen pausierte Sabine Schuler, 62 Jahre alt und aus Markdorf, am Kornspeicher in Wittenhofen. Sie hatte sich der geführten Radtour angeschlossen. „Ich wollte immer schon mal mitfahren, nun hat es endlich gepasst“, sagte sie und meinte: „Wenn etwas angeboten wird, dann sollte man es annehmen. Man will ja nicht, dass solch ein Freizeitangebot verschmälert wird.“
Guido Gabele aus Markdorf und seine Frau kennen die Runde, aber, so Sigrid Gabele, wegen der Einkehrmöglichkeiten haben sie die Tour wiederholt. „Und es ist auch mal schön, in der Gruppe zu fahren“, sagt sie. Diesmal radeln die beiden die Runde andersherum. Dass zwei Mitfahrer auf dem steilen und steinigen Schotter-Anstieg zum Rimpertsweiler Hof in einer ausgefahrenen Rinne ausgerutscht und umgefallen sind, hatte auch ihnen weniger gefallen: „Für so einen Tag gehört ein Weg ein bissle ausgebessert“, finden sie. Gott sei Dank haben die Gefallenen keine Blessuren davongetragen.
Vom Rad aufs Ross: Das genossen Kinder beim Ponyreiten auf dem Stüblehof, der auch Spielzeug für die Kleinen zur Verfügung gestellt hatte, während sich die Erwachsenen für die Weiterfahrt mit Kuchen, Deftigem und Getränken stärkten. An einem Tisch kamen zwei Gruppen aus Wendlingen und Markdorf ins Gespräch. „Die leckeren Hamburger waren unser Ziel“, sagte Martin Seeberger lachend. „Und die Musik, das schöne Ambiente und die Stimmung“, fügt Ingrid Hagen hinzu, voller Bewunderung für Familie Mock und ihre Helfer, was sie alles auf die Beine gestellt und wie sie besonders mittags den großen Ansturm bewältigt haben. Der Kirchenchor Markdorf durfte seine Kuchen anbieten, die Jugend Waffeln backen. Roland Iten aus Markdorf befand: „Das ist eine unglaublich schöne Gegend, auch zum Radeln, besonders durch die Obstplantagen. Dass man so viele Höfe anfahren kann, ist eine coole Sache.“
Sylvia Westermann, Geschäftsführerin der Tourismusgemeinschaft Gehrenberg-Bodensee, freute sich über den sehr guten Besuch allerorten. Schon jetzt denkt sie für 2026 an ein Einbinden weiterer Themen und Stationen. Auf dem Obsthof Steffelin geht es auch hoch her: Musiker Donato hatte seine singenden Freunde eingeladen. Der Auftritt des Mengeners Racy Bernhardt, der unter anderem mit Elvis-Stimme fasziniert, wird vielbeklatscht und die Dekoration überall bestaunt. Bei manchem Viertele und Musik klang ein abwechslungsreicher Tag langsam aus.