Überlingen Olympia? Ist doch erst nächstes Jahr wieder? Von wegen! Am Samstag, 27. September, können Jungen und Mädchen zwischen sechs und zwölf Jahren bei der 14. Überlinger Kinderolympiade ihre Kräfte messen, sich ihre persönlichen Medaillen sichern und Preise gewinnen. Hier gilt allerdings noch mehr als bei den echten Olympischen Spielen: Mitmachen und dabei sein ist alles. Individueller Ehrgeiz und Leistungswille fallen dabei allerdings nicht unter den Tisch. Doch das braucht man bei Kindern in diesem Alter im Grunde gar nicht zu betonen.
„Stadtmarketing nach innen“
„Extrem glücklich“ ist Veranstalter Markus Dufner von der Agentur MCD Sportmarketing, dass diese Kinderolympiade auch nach 14 Jahren nicht untergegangen ist – vor dem Hintergrund anderer hochkarätiger sportlicher Veranstaltungen wie den Beach Days mit den Meisterschaften im Volleyball oder den Überlingen Open, bei denen Tenniscracks aus aller Welt am Start sind. „Das ist für mich Stadtmarketing nach außen“, sagte Dufner beim Pressegespräch im Vorfeld: „Die Kinderolympiade ist so etwas wie Stadtmarketing nach innen.“ Bester Beweis dafür ist für ihn, dass im Vorjahr erstmals mehr als 600 Medaillen vergeben werden konnten.
Etwas ganz Besonderes ist die Kinderolympiade daher auch für Oberbürgermeister Jan Zeitler. „Wir sind zwar Tourismusstadt“, betont er mit Blick auf die prall gefüllte Stadt in den letzten Sommerwochen. „Doch wir wollen ja auch etwas für unsere Bürgerschaft tun – insbesondere die kleinsten Bürger. Man sehe an diesem Tag leuchtende Kinderaugen und glückliche Eltern. „Sie wissen, ihre Kinder beschäftigen sich sinnvoll und haben die Möglichkeit, in verschiedene Sportarten einzutauchen.“ Neben der sportlichen Herausforderung bedeute dies „einen Tag lang Spiel und Spaß“. Ganz wichtig sei ihm, dass auch für Kleineren unter sechs Jahren einiges geboten und unter anderem auch das Jugendreferat mit seinem Spielmobil präsent sei. Zeitler: „Die brauchen also nicht zuhause zu bleiben.“ Gerne habe er daher wieder die Schirmherrschaft übernommen, zumal die Sportstadt Überlingen auch mit dieser Veranstaltung in die Region ausstrahle. Auch die Kinderolympiade sei Ausdruck des Überlinger Selbstverständnisses. Die Vereine hätten mit ihrer engagierten Beteiligung und ihren Angeboten die Chance, den Nachwuchs zu finden und an sich zu binden. „Wo hat man sonst eine so gute Gelegenheit dazu?“, fragt der OB.
Tatsächlich sind wieder rund 20 Vereine mit einer Station am Start. Diese sind in der Innenstadt und an der Promenade verteilt – mit einer Torwand, einem Bewegungsparcours und vielem mehr. Nach einer kleinen Auszeit präsentiert sich auch wieder der Alpenverein, der sich auf das Biken konzentriert und mit den Radsportfreunde am Mantelhafen einen Parcours aufbaut. Auch der Verein Lesezeichen hat sich angemeldet und will bei der Stadtbücherei mit einem Angebot überraschen. Nach dem Motto ‚Mens sana in corpore sano‘ – ein gesunder Geist wohnt in einem gesunden Körper – hatte er schon in den vergangenen Jahren ein Gehirnjogging für Kinder angeboten.
Fast bei jedem Wetter
Auch das Wetter macht Dufner keine Angst. Die Vereine seien gut vorbereitet und „da müsste uns schon der Landungsplatz um die Ohren fliegen, bis wir die Veranstaltung absagen“. Ungeachtet dessen rangiere die Sicherheit ganz oben. Selbst bei schlechtem Wetter habe man zuletzt 350 bis 400 Teilnehmer gehabt. Froh ist Markus Dufner über die Verlässlichkeit der Sparkasse Bodensee als Hauptsponsor. „Ich bin selbst großer Sportfan und lasse bei Olympischen Spielen nichts aus“, sagt Regionalleiter Daniel Löhle. „Doch wenn ich bei der Kinderolympiade durch die Stadt gehe, geht mir echt das Herz auf.“ Dabei habe er Angebote gesehen, die er zuvor nicht gekannt habe. „Eltern und Kinder sind begeistert. Und die Vereine haben auch noch etwas davon.“ Die Kinder erhalten eine kostenlose Teilnehmerkarte, mit der sie an den Stationen Punkte sammeln können. Dafür gibt es am Ende bei der Siegerehrung auf dem Landungsplatz (ab 17.30 Uhr) für alle eine persönliche Urkunde mit Medaille. Daneben gibt es auch Preise in den drei Altersklassen (6 bis 8 Jahre, 9 bis 10 Jahre und 11 bis 12 Jahre). Als Rahmenprogramm gibt es auf der Bühne und an verschiedenen Stationen auch Vorführungen der Vereine.