Schlag 10 Uhr schwingt die gläserne Ladentüre zur Seite und gibt den Blick frei auf reihenweise mit Bio- und anderen Produkten gefüllte Regale. Harjinder Dhillon steht im Kassenbereich und freut sich sichtlich: „Es ist alles fertig geworden, wir sind bereit und ich freue mich auf die Kunden“, sagt der neue Mieter im Haus Karle in der Marktstraße.
Hinten wird noch nass gewischt, vorne treten die ersten Kunden ein
Am anderen Ende des großen Raumes werden noch letzte Waren eingeräumt. Vor der Frischetheke wischen Dhillons Helfer noch kurz nass durch, während zum Eingang bereits die ersten Kunden hereinkommen. Im früheren Knusperhäusle ist wieder Leben eingekehrt, der ehemalige Biosupermarkt hat neu eröffnet. Mitten im Laden steht auch die Marketing-Chefin der Stadt, Barbara Bücken. Sie bläst mit einer Akku-Handpumpe noch bunte Luftballons auf, mehrere Trauben davon schmücken bereits die Gänge.
Im abgetrennten klimatisierten Nebenraum, der Frische-Box fürs Gemüse und Obst, unterhalten sich zwei Kundinnen. „Schön, wie frisch das alles ist“, sagt die eine zu ihrer Begleitung. Frische Ware ist ein Teil des Sortiments des „Feinkost Haus Karle“ in der Altstadt.

Sortiment hat in der Innenstadt gefehlt
Der andere Teil sind Bioprodukte der gängigen Marken und Demeter-Ware: Es gibt etwa auch Brotbackmischungen und Mehl, Körner und Hülsenfrüchte in allen denkbaren Varianten. Seit dem Aus des Knusperhäusle vor ungefähr einem Jahr hat eben dieses Sortiment in der Innenstadt gefehlt. Früher hatte es im Einkaufszentrum Proma in der benachbarten Hauptstraße noch einen kleinen Bioladen gegeben. Doch der ist auch schon lange ausgezogen.

Dhillon bietet im „Feinkost Haus Karle“ auch einen kleinen Mittagstisch an, meist auch mit Gerichten aus seiner indischen Heimat – ebenso wie Gewürze des familieneigenen Großhandels. Am Nachmittag schaut noch Bürgermeister Georg Riedmann vorbei. Auch er freut sich über den überwundenen Leerstand und den Neustart – und lässt wissen: „Ich koche gerne indisch!“