Am Samstag- und Sonntagnachmittag können Zuschauer noch den "Zauberer von Oss" besuchen. Jene Musicalaufführung für Kinder – und Erwachsene – , die die Musikschule in diesem Jahr fürs Markdorfer Stadtfest inszeniert. Am Freitag fand in der Markdorfer Stadthalle die Premiere statt. Und nachdem es schon während der Inszenierung wiederholt zu Szenenapplaus gekommen war, ist am Ende des Musicals ein regelrechter Jubelsturm ausgebrochen.

Wobei sich der Applaus von Figur zu Figur steigerte, um schließlich bei Paula Stützenberger, die die Dorothee gegeben hatte, zu gipfeln. Zuvor waren schon Carina Kessler als ängstlicher Löwe, André Möcking als Vogelscheuche und Guntram Kirchner, der "Blechmann", überaus heftig beklatscht worden. Kaum weniger begeistert applaudierte das für die Freitagnachmittagaufführung überraschend große Publikum Margit Koch-Schmidt und Wilfried Klöck, der musikalischen Leiterin sowie dem Regisseur.
Wäre es ein echter Zeppelin gewesen, wohl niemanden hätte das weiter verwundert. Doch so war es nur eine Projektion auf der Leinwand, die sich ins Blaue erhob und hernach immer kleiner, immer leiser wurde. Und auf der Bühne stehen die Bewohner von Oss, dem Zauberland jenseits des Regenbogens, und winken. Ein Bild mit lauter fröhlich bunten Gestalten – so bunt und fröhlich, wie es einem nur in Bilderbüchern für Kinder und sonst nur noch in Träumen begegnet. Alle sind da: die Bürger von Schlaraffenland samt ihrem Bürgermeister und der resoluten Dame mit dem Sonnenschirm. Zum Abschied ist auch die Palastwache von Smaragdstadt angetreten – sämtliche Generäle, der Ober-General sowie ihr einziger Soldat. Der Blechmann ist da, die Vogelscheuche Spatzenschreck, außerdem der nunmehr tapfer gewordene Löwe. Sie verabschieden sich von Dorothee und vom "Zauberer von Oss", Wilfried Klöck. Der hatte sich zu Beginn der Szene als Jahrmarktsbuden-Magier entpuppt. Ausgerechnet beim Kulturufer in Friedrichshafen hat sich sein Fesselballon losgerissen, ihn nach "Oss" getragen, wo er prompt zum Herrscher ernannt worden sei. So berichtet er es Dorothee, die er zum guten Schluss mit dem Zeppelin nach Markdorf zurückbringt.

Davor freilich hat sie allerlei Abenteuer zu bestehen. Gemeinsam mit ihren Freunden, dem Löwen, Spatzenschreck und dem Blechmann, wehrt sie sich gegen märchenhafte Tanz-Kobolde und gegen Baby-Blut nippende und Fledermaus-Flügel knabbernde Hexen. Wobei sich die Frage stellt, ob die Einfälle und Anspielungen der Inszenierung fantastischer sind als Kulisse, Requisiten und Bühnendekoration – wenn etwa die böse Hexe des Westens auf Püppchengröße schrumpft – oder ob es doch das Schauspiel und der Gesang beziehungsweise die wunderbare musikalische Begleitung durch Andrea Ringendahl und Gerhard Eberl sind? In jedem Falle lohnt es sich, eben dieser Frage nachzugehen.
Gelegenheit dazu ist am 2. und 3. Juni um 17 Uhr in der Stadthalle.
Der Zauberer von Oss
Musikalische Leiterin ist Margit Koch-Schmidt, Regisseur: Wilfried Klöck, Choreografin: Bianca Kummer, die Logistik verantwortet Reinhard Nedela, Kostüme und Requisite: Susanne Priebe.
Weitere Mitwirkende: Paula Stützenberger, André Möcking, Guntram Kirchner, Carina Kessler, Dörte Krahn, Linda Staerke, Kathrin Thenhausen, Alexandra Opel, Lucia Day, Dalila Roel, Johanna Thoma, Nadine Jandeleit, Reinhard Nedela, Kira Priebe, Claire Dutt, Christine Busch, Winfried Böhm, Linda Amazu, Regine Jung, Nahid Kohistani, Noah Loebermann, Filippa Piazolo, Nadine Jandeleit, Laetitia Aris, Clara Thoma, Charlotte Aris, Louenn Bubeck, Sophia und Karla Haberstroh, Vanilla Ingenito, Katharina Opel, Sascha Böhm, Regine Jung, Julius Weiland, Lena Bröggelhoff, Lea De Luca, Sybille Dürr, Gabi Mack, Bianca Kummer