„Gefühlt bauen wir einen Kindergarten nach dem anderen“, sagte Bürgermeister Georg Riedmann in der Gemeinderatsitzung am Dienstagabend. Hauptamtsleiter Klaus Schiele hatte die jährliche Kindergartenbedarfsplanung vorgestellt und kam aufgrund der Entwicklung der Geburtsjahrgänge und der Belegungszahlen zu dem Fazit, dass das aktuelle Kindergartenjahr „im Rahmen der Erwartungen zu Ende“ geht.
Die Belegung der Einrichtungen lag im März 2019 mit 491 Kindern um fünf Kinder höher, als im März 2018. Kurz vor Abschluss eines Kindergartenjahres sei nahezu eine Vollbelegung aller Einrichtungen gegeben, so Schiele.
Jahr startet mit 445 Kindern
Das kommende Jahr, dass im September beginnt, startet mit 445 Kindern. Nach den erfolgten Neuanmeldungen erwartet die Verwaltung bis Dezember 2019 eine Belegung aller Einrichtungen mit 474 Kindern. Alle Aufnahmezusagen bis 31. Januar 2020 wurden bereits erteilt. Der Hauptamtsleiter geht davon aus, dass die Belegungsgrenze im Februar 2020 erreicht wird.

Seit der Bereitstellung der modularen Ausweichräume beim Kindergarten St. Josef in Leimbach verfügt die Stadt im U3-Bereich über 92 Krippenplätze. Nach den erhaltenen Anmeldungen wird eine Belegung der Krippenplätze zum 1. September mit 82 Kindern erwartet, im Dezember 90 – sodass damit bereits nahezu eine Vollbelegung erreicht sei. „Wir gehen an der Naht entlang“, so Klaus Schiele.
Wenn kein Platz, dann Tagespflege
Sollten allen Kapazitäten belegt sein und bei gegebenen Betreuungsbedarf keine Aufnahme erfolgen können, werde an die Tagespflegevermittlungsstelle verwiesen. Aufnahmewünsche in die Kindertageseinrichtungen seien dann erst wieder zum neuen Kindergartenjahr 20/21 möglich.
Starke Geburtsjahrgänge
Eine Linderung des Aufnahmedrucks wurde durch den neuen Natur- und Waldkindergarten oberhalb von Möggenweiler geschaffen, der Platz für 20 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren bietet. Derzeit werden dort 12 Kinder von drei Erzieherinnen betreut, weitere Kinder werden in den kommenden Monaten dazukommen, sodass auch diese Einrichtung voll belegt sein wird.
Nach den starken Geburtsjahrgängen 2015 und 2016 sowie 2018 sei mit einem jährlichen Wert zwischen 130 und 140 Kindern zu rechnen, sagte Klaus Schiele. „Noch haben wir zwei, drei starke Jahrgänge vor uns.“ So zum Beispiel der Jahrgang 2018 mit 163 Kindern. Aufgrund der Entwicklung sei es wichtig, die neue Einrichtung in Markdorf-Süd zum 1. September 2020 in Betrieb zu nehmen.

Bürgermeister Georg Riedmann erklärte, dass die Nachfrage nach Betreuungsplätzen darauf basiere, dass sich die Gesellschaft verändere und Familien andere Angebote wünschen. So sei der Druck seitens der Eltern auf die U3-Betreuung gestiegen. „Hier können wir lediglich die Hälfte der Plätze zur Verfügung stellen, die gesetzlich vorgeschrieben ist“, so Riedmann.
Stadt muss weiterhin aktiv sein
Deshalb müsse die Stadt weiterhin aktiv sein und den Ausbau forcieren. Die Verwaltung hält an der Einschätzung zum weiteren Ausbau der Betreuungsstrukturen im U3-Bereich fest. „Die Eltern haben einen guten Blick für Qualität. Sie wissen, was die Stadt bietet und drängen in die Krippe“, so Klaus Schiele. Markdorf-Süd, St. Elisabeth und der Interimskindergarten in Leimbach sind die nächsten Baustellen in den kommenden Jahren.

Nach Umsetzung dieser Maßnahmen sollten die gegebenen Ü3-Kapazitäten ausreichend sein, um eine Gruppe im Kindergarten Pestalozzi aufgeben zu können. Dieser wurde vor Jahren auf sechs Gruppen erweitert, was die Aufgabe eines Mehrzweckraumes bedingte und den Verzicht auf Personalräume. Das liegt aber noch in weiter Zukunft.
Genauso wie die Entwicklung der Einrichtung Alte Schule. Eine Erweiterung am Standort erscheint grundsätzlich nicht möglich. Die Stadträte nahmen den Bericht nach einer kurzen Diskussion zur Kenntnis.
Betreuungsplätze
Markdorf startet in das neue Kindergartenjahr 2019/2020 mit einer Anfangsbelegung von 445 Kindern. Im Dezember wird eine Belegung mit 474 Kindern im Ü3-Bereich erwartet, bei den Krippenplätzen werden es 90 sein.
- Kindergarten St. Elisabeth: Hier gibt es derzeit 106 Betreuungsplätze im Ü 3-Bereich. Es gibt zwei Regelgruppen und zwei altersgemischte Gruppen.
- Pestalozzi-Kindergarten: Hier stehen 125 Plätze im Ü 3-Bereich und zehn Plätze für Kleinkinder zur Verfügung.
- Kinderhaus Alte Schule: Zwölf Plätze für Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren, 70 Betreuungsplätze für Drei- bis Sechsjährige.
- Natur- und Waldkindergarten: In diesem neuen Kindergarten oberhalb von Möggenweiler stehen 20 Plätze im U3-Bereich zur Verfügung.
- Kindergarten St. Josef: Im U 3-Bereich gibt es zehn Plätze, im Ü 3-Bereich 69 Plätze. Dazu kommen mit der Belegung des Interimskindergartens an der Mehrzweckhalle 20 Plätze für Kinder im Alter zwischen ein bis zwei Jahren.
- Kindergarten Hepbach: Es gibt zehn Plätze im U 3-Bereich und 25 im Ü 3-Bereich.
- Kindergarten St. Martin: Hier gibt es 44 Plätze bei den Kindergartenkindern und 20 Plätze für Kinder im Alter zwischen ein und drei Jahren.
- Kindergarten St. Nikolaus: Für die Drei- bis Sechsjährigen gibt es 69 Plätze. Des Weiteren gibt es 20 Plätze für die Ein- bis Dreijährigen.
- Im Mehrgenerationenhaus gibt es in Form einer betreuten Spielgruppe 12 U 3-Plätze mit einem Betreuungsvolumen von 10,5 Stunden in der Woche.