Johannes Brand ist wahlerprobt. Für den Gemeinderat durfte der 17-Jährige zwar noch nicht kandidieren. Obwohl er sich kommunalpolitisch engagiert, war er dafür noch zu jung im vergangenen Jahr. Gewählt wurde der Oberstufenschüler aber schon etliche Male: als Klassensprecher, vor anderthalb Jahren auch als Schülersprecher des Gymnasiums am Markdorfer Bildungszentrum (BZM). Und unlängst wurde Johannes Brand in den baden-württembergischen Landesschülerbeirat gewählt.

Für Brand heißt das unter anderem, dass er ab April, dann beginnt seine Amtszeit, einmal im Monat nach Stuttgart fahren muss. Dort wird er zusammen mit den 60 Mitgliedern des Landesschülerbeirats über bildungspolitische Themen diskutieren. Und nicht nur das: vom Kultusministerium erhält das Gremium die relevanten Informationen zu sämtlichen bildungsrelevanten Themen. Außerdem wird der Landesschülerbeirat angehört, bevor Beschlüsse inkrafttreten, die die Schulen zwischen Konstanz und Mannheim betreffen.

Stuttgart-Reisen mit Zeitaufwand verbunden

„Für den Vorstand wollte ich mich dann lieber doch nicht aufstellen lassen“, erklärt Johannes Brand. Ihm sei durchaus klar, dass bereits das Amt im Landesschülerbeirat und die damit einhergehenden regelmäßigen Stuttgart-Reisen mit Zeitaufwand verbunden seien. Er habe sich das sehr gut überlegt. Bei strukturierter Planung sei das wohl zu schaffen, ist sich Oberstufenschüler Johannes Brand sicher.

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Dass sich Schüler-Engagement lohnen kann, weiß er aus seiner Erfahrung als Schülersprecher. „Als SMV, also als Schülermitverwaltung, gestalten wir unser Schulleben mit – und werden auch gehört.“ Zum Beispiel bei der Planung des derzeit stattfindenden Schulumbaus – jüngstes Projekt der SMV sei ein Wettbewerb fürs neue Logo der Schule. Diana Amann, die Direktorin des BZM-Gymnasiums, betont, „dass sich die SMV einbringt, ist der Schulleitung sehr wichtig – unsere Türen stehen jederzeit offen“. Die Schulleiterin sucht den Dialog mit ihren Schülern, seitdem ihr vor drei Jahren diese Funktion übertragen wurde.

Kommunalpolitisches Engagement bei den Bündnis-Grünen

Johannes Brand bezeichnet sich als „Realo“. Diese Position nehme er auch bei seinem kommunalpolitischen Engagement bei den Bündnis-Grünen ein. „Was nutzt es unrealistische Forderungen zu stellen, wenn die dann am Ende scheitern.“ In dieser Hinsicht habe er sich bei den Wahlen zum Landesschülerbeirat schon gewundert. „Ein Schultag mit maximal fünf Stunden oder Schulbeginn grundsätzlich erst nach 11 Uhr, das sind doch Utopien.“ Er selbst habe nur Umsetzbares vorgeschlagen, als er kandidierte. Etwa die Einführung von Halbnoten – weil die auf dem Zeugnis klarere Auskunft über die Entwicklung geben. „Ich glaube, mit kleinen Schritten kommt man in der Regel weiter“, erklärt Johannes Brand.

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Ob er seinen Weg in SMV und Landesschülerbeirat eventuell als Pfad in die große Politik sehen könnte, beantwortet der Schüler mit einem eindeutigen „Ja“.