Am Freitagabend wurde Vernissage gefeiert, in Anwesenheit der beiden ausstellenden Künstler TO Helbig (der Künstlername TO steht für die Anfangsbuchstaben seiner beiden Vornamen) und Till Daus. Beide kommen aus der Umgebung von Schwerin. Und beide präsentieren Arbeiten aus dem Material Papier. Die Ausstellung ist als übergreifendes, konzeptionell abgestimmtes Gesamtkunstwerk, das eigens auf die Räumlichkeiten der Stadtgalerie hin ausgerichtet ist. Jona und Felicia Löffler begleiteten die Ausstellungseröffnung musikalisch – neben Rosalie und Antonia Berger sowie Johannes Eckmann von der Markdorfer Musikschule.

Bürgermeister Georg Riedmann beschäftigte sich in seiner Begrüßungsrede ebenfalls mit Papier. Es zeichne sich ab, dass bis auf die Konstruktionspläne auf Baustellen oder Strafzettel hinter den Windschutzscheiben die fortschreitenden Digitalisierung alsbald das alte Material Papier verdrängt haben werde. Das zeige sich schon heute, etwa bei den Gemeinderatsvorlagen für die Stadträte, so Riedmann.

Bedrohliches, Erschreckendes, Fluten und Riesenwellen holte dagegen Martin Jamborski von der Hochschule in Wismar bei seiner Einführungsrede aus dem Arsenal maritimer Szenarien. Er zitierte Literarisches – angefangen beim Alten Testament bis hin zu Autoren wie Joseph Conrad. Das Meer begegnete dem Menschen und der Natur als Mutter des Lebens ebenso wie als dessen gefühlslose Zerstörerin. Die beiden Künstler TO Helbig und Till Daus seien diejenigen, die sich mit ihren Werken dem Unfassbaren annäherten, mit geeigneten, ganz eigenen Mitteln, erläuterte Jamborski. Auf Größe antworteten sie mit Reduktion, auf Unfasslichkeit mit Assoziation. Wie von selbst rücke der Mensch ins Spiel, schwimme in diesem unerschöpflichen System kommunizierender Gefäße, das das Themengebiet Wasser, Meer und Schiffe bereitstelle, erklärte Martin Jamborski die Kunstwerke.

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Die Ausstellung ist bis zum 30. August geöffnet. Informationen und Öffnungszeiten finden Sie im Internet unter
www.kunstverein-markdorf.de