Mit so viel Wertschätzung hatte er nicht gerechnet: Rolf Huesgen, Vorsitzender des Vereins Niederburg Vital, der die Gassenfreitage in der Konstanzer Altstadt veranstaltet, ist sichtlich glücklich. Denn an der Auftaktveranstaltung in der Niederburg war die Spendenbereitschaft groß, eine Menge Geld ist laut dem Organisator zusammengekommen.

Zuvor hatte die Zukunft der beliebten Eventreihe noch auf der Kippe gestanden, unter anderem durch die schwierige finanzielle Lage wegen verschärfter Sicherheitsmaßnahmen. Nun ist klar: Zumindest der zweite Gassenfreitag dieses Jahres, am 6. Juni, wird voraussichtlich wie gewohnt stattfinden. Das bestätigt Organisator Huesgen im Gespräch mit dem SÜDKURIER.

„Es hätte ja schöner nicht sein können“, sagt der Vereinsvorsitzende, nicht zuletzt auch in Bezug auf die tollen Wetterbedingungen am Tag der Auftaktveranstaltung Anfang Mai. „Das hat auf die Besucher reflektiert.“ Mehrere Sammelstellen habe man an dem Abend aufgestellt, am Eingang zur Inselgasse, an allen Ausschankstellen und auch „Gassenfeen“ – wie er die Helferinnen und Helfer nennt – seien unterwegs gewesen, um Geld einzusammeln.

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Benötigte Summe wurde erreicht

„Es gab keine Person, die ablehnend war“, sagt Rolf Huesgen. „Wir sind auf die Summe gekommen, die ein Gassenfreitag benötigt. Der nächste Gassenfreitag ist also sicher.“ Das System, also freiwilliges Eintrittsgeld einzusammeln, wolle man fortsetzen. Wenn es weiterhin an jeder Ausgabe der Veranstaltung so positiv weiterlaufe, gebe es keinen Anlass, ein anderes System – wie feste Eintrittspreise – einzuführen. „Wenn jeder nur einen Euro bezahlt, ist alles gut“, sagt der Gründer der Gassenfreitage.

Auch die Stadtverwaltung zeigt sich zufrieden. „Eine Großveranstaltung mit attraktivem Programm, Musik und Verpflegung, die umsonst ist, ist selten“, sagt Bettina Parschat, Leiterin des Bürgeramts. Sympathisch mache die Eventreihe auch, dass es kein höheres, wirtschaftliches Interesse gebe – wie etwa bei großen, kommerziell organisierten Veranstaltungen. „Natürlich profitiert die Gastronomie, aber die beteiligt sich auch“, sagt die Amtsleiterin.

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Zumindest aus finanzieller Sicht steht einer weiteren Auflage der beliebten Veranstaltung also nichts im Wege, sie soll nun voraussichtlich am 6. Juni von 18.30 bis 22 Uhr stattfinden. Allerdings: Im Moment beschäftigt sich die Justiz mit dem Gassenfreitag, nachdem die Lärmschutz-Initiative – im Namen von lärmgeplagten Anwohnern – zuerst Widerspruch gegen die behördliche Musikgenehmigung seitens der Verwaltung eingelegt sowie einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Freiburg gestellt hatte.

Allerdings geht es dem Verein laut eigenen Angaben ohnehin nicht um eine generelle Absage weiterer Gassenfreitage – sondern lediglich darum, dass sie etwas leiser vonstattengehen. Noch ist unklar, wie es in der Sache weitergeht, es handelt sich um ein laufendes Verfahren.