Wer auf der Suche nach einer neuen Badehose oder einem Bikini durch die Läden streift, achtet auf den Schnitt, die Größe und den Preis. Dann ist da noch die Frage nach der Farbe: Blau oder doch lieber weiß? Doch fast niemand macht sich Gedanken, welche Farbe für die Sicherheit im Wasser am besten ist.

Offiziell werden von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) kräftige Farben wie gelb, pink und orange empfohlen, meint Sybille Rinn. Sie ist Einsatzkraft und Wachführerin bei der DLRG und auch in der Schwimmausbildung tätig.

Diese helleren und warmen Farbtöne haben den Vorteil, dass sie im Wasser besser zu erkennen seien als etwa blau, schwarz oder grau, welche sich nicht vom Wasser abheben. Soweit zur Theorie. „Erwachsene wollen in der Realität aber oft keine grellen Farben tragen“, ergänzt Rinn und fügt hinzu: „Auch ich trage oft schwarz.“

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Im Notfall kann die richtige Farbwahl sogar Leben retten

„Mir ist das beim Streckentauchen aufgefallen“, erzählt sie. Die Wachführerin übte mit ihrem Kurs in der Halle. „Diejenigen mit einem blauen Badeanzug sind fast nicht zu sehen. Diejenigen mit roten oder orangen Streifen dagegen schon.“ Das merke man besonders bei schlechten Lichtverhältnissen, etwa abends oder im Winter.

Doch gerade im See passierten viele Unfälle. Wenn dort ein Ertrinkender gesucht wird, so könne die Farbe der Badebekleidung laut Rinn entscheidend sein. Grelle Farben erkenne man eher am Grund als beispielsweise schwarze Badehosen. Wenig auffällige Farben seien unter Wasser schlecht zu erkennen.

Dieses Schaubild kursiert in sozialen Netzwerken und zeigt: Nicht jede Farbe ist im Pool (oben) oder im See- sowie Meerwasser (unten) ...
Dieses Schaubild kursiert in sozialen Netzwerken und zeigt: Nicht jede Farbe ist im Pool (oben) oder im See- sowie Meerwasser (unten) gleich gut zu sehen. Das bestätigt auch die Expertin von der DLRG. Daher ist die Wahl der richtigen Farbe sowohl im Pool als auch im See wichtig. | Bild: Screenshot Facebook

Doch generell gilt: Sobald es Wellen gibt, wird es schwer, auf den Grund des Sees zu blicken. Wenn zusätzlich kleine Partikel im Wasser schwimmen und die Sicht dadurch eingeschränkt ist, wird es für die Retter zu einer echten Herausforderung.

Empfehlenswert im Freiwasser: Badekappen und Bojen

Noch wichtiger als die Farbe der Badekleidung ist aber die Wahl der richtigen Badekappe bei Schwimmern. Denn während die Badehose oder der Badeanzug im Wasser verschwinden, ist die Kappe über der Wasseroberfläche zu erkennen. Auch hier gilt: am besten eine auffällige Farbe, nicht schwarz oder weiß.

Das gilt vor allem für diejenigen, die im Freiwasser unterwegs sind und nicht innerhalb des Badebereichs schwimmen. „Nur weil man eine bunte Badehose trägt, sieht einen der nahende Motorbootfahrer noch lange nicht“, erklärt Rinn. Verpflichtend sind Badekappen in der Regel nicht, aber sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Badenden.

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Auch Schwimmbojen können dazu dienen, die Sichtbarkeit im Wasser zu erhöhen. Insbesondere dann, wenn es sich um längere Strecken außerhalb des eigentlichen Badebereichs handelt. Schwimmern, die den Bodensee durchqueren, rät die Wachführerin des DLRG dringend zu einer Schwimmboje – natürlich auch in entsprechenden Knallfarben.