Wer glaubt, Halloween sei bloß ein aus Amerika übergeschwappter Trend, der täuscht sich. "Irische Auswanderer haben das Fest überhaupt erst dorthin gebracht", sagt Bruno Stotz und betont: "Dem Fest liegt eine lange Tradition zugrunde."
Auf dem Stotz-Hof in Markdorf sind Kürbisse aktuell der Renner. "Vor 15 Jahren waren Zierkürbisse noch die beliebtesten", erinnert sich Stotz. Erst danach seien Speisekürbisse nach und nach beliebter geworden. Die speziell gezüchteten Halloween-Kürbisse empfiehlt Stotz nicht für den Verzehr. "Die Speisekürbisse schmecken deutlich besser."
Die Auswahl des passenden Kürbisses vergleicht der Landwirt mit der des Weihnachtsbaumes: "Die Kunden an meinen SB-Ständen überlegen minutenlang, welchen Kürbis sie nehmen." Die Nachfrage steige von Tag zu Tag. "An Halloween selbst kommen noch ganz viele auf den letzten Drücker."
Ganz wichtig ist das passende Werkzeug. Zwar geht es auch mit gewöhnlichen Küchenmessern, doch Bruno Stotz weißt auf die Verletzungsgefahr hin – insbesondere bei Kindern. Besser: ein Kürbis-Schnitz-Set.
Dann kann es losgehen. Im ersten Schritt wird der Deckel abgeschnitten. Wichtig hierbei: Das Messer schräg ansetzen, damit der Deckel beim Aufsetzen nicht in den Kürbis hineinfällt.
Mit einem scharfen Löffel wird das Innere so lange ausgehöhlt, bis nur noch das feste Fruchtfleisch übrig ist.
Dieser Schritt ist durchaus kraftaufwendig. "Dabei benötigen kleinere Kinder die Unterstützung ihrer Eltern", sagt Bruno Stotz. Die übrig bleibenden Kerne kann man nach dem Trocknen verzehren. "Die schmecken gut und sind sehr gesund."
Wenn das geschafft ist, schaut der Kürbis so aus. Am Ende sollte ein etwa zwei Zentimeter dicker Rand übrig bleiben, variiert aber in Abhängigkeit von der Größe.
Bereits im Vorfeld sollte man sich Gedanken machen, welches Gesicht der Kürbis bekommen soll. Bruno Stotz hat sich eine Vorlage zurechtgelegt und bemalt den Kürbis freihändig mit einem Filzstift.
Je nach Übung und Sorgfalt ist das Bemalen bereits in wenigen Sekunden erledigt. Im Ravensburger Spieleland entstanden an jedem der vier Tage, an denen Bruno Stotz seinen Schnitzkurs anbot, etwa 200 Kürbisgesichter.
Dann ist Geschick mit dem Sägemesser gefragt. Dabei darauf achten, die Markierung am äußersten Rand auszuschneiden, damit keine Farbreste mehr zu sehen sind.
Ziemlich schnell nimmt das Kürbisgesicht dann bereits seine Form an.
Anschließend noch den Rand mit einem Schaber glätten und die schwarzen Ränder des Filzstiftes beseitigen, falls welche übrig geblieben sind.
Schon ist der Kürbis fertig. "Etwa 30 bis 45 Minuten dauert es beim ersten Versuch", sagt Stotz. Er selbst benötigt nur noch zehn Minuten.
Hinsichtlich der Überlebensdauer hätten manche Menschen falsche Vorstellungen. "Eine Woche hält der Kürbis", macht Stotz deutlich. Davon, den Kürbis mit Haarspray zu präparieren, hält der 25-Jährige nichts: "Es ist ein Naturprodukt und das ist auch das Schöne daran." Empfehlenswert ist es aber, den Kürbis so aufzustellen, dass er vor Feuchtigkeit geschützt ist.