Gabriele Münzer

Kurzzeitig ließen am Samstag Nachmittag starke Windböen die Fans des Open-Air-Festivals bang gen Himmel blicken. Doch das Wetter war dem Event doch noch wohlgesonnen: Laue Temperaturen bis in die Nacht hinein schufen beste Voraussetzungen für einen tollen Konzertabend mit dem Schweizer Rhythm‘n‘Blues- und Soul-Sänger Seven.

Marktplatz füllt sich langsam

Als das Festivalgelände um 18 Uhr seine Pforten öffnet, positionieren sich erste eingefleischte Fans, wie Gisela Lämmle-Steinert (49) aus Schlier, direkt vor der Bühne, um möglichst nah am Geschehen zu sein. Sie erzählt: „Ich bin seit Jahren großer Fan von Seven und war schon in Stuttgart auf einem Konzert von ihm.“

Auf Wolke sieben unter strahlend blauem Himmel: Feiernde Fans auf dem Marktplatz.
Auf Wolke sieben unter strahlend blauem Himmel: Feiernde Fans auf dem Marktplatz. | Bild: Reiner Jäckle

Ein paar Meter weiter stehen Joseph Lopez-Diaz (65) und seine Begleiterin Heidrun Liewer (54) aus Oberteuringen. Sie haben die Konzertkarten beim Gewinnspiel des SÜDKURIER gewonnen und mussten sich erst schlau machen, wer Seven eigentlich ist. Sie hoffen einfach auf einen netten Abend. Die Zielgruppe scheint für dieses Konzert eindeutig: Überall auf dem Marktplatz sieht man Männer und Frauen jenseits der Vierzig, die sich auf coole Musik freuen.

„Mega-gut“: So lautete das Urteil zahlreicher Open-Air-Besucher über den Auftritt von Flo Mega am Samstagabend.
„Mega-gut“: So lautete das Urteil zahlreicher Open-Air-Besucher über den Auftritt von Flo Mega am Samstagabend. | Bild: Reiner Jäckle

Konzertauftakt mit Flo Mega

Mit etwas Verspätung startet schließlich gegen 19.30 Uhr Flo Mega. Der vierzigjährige Sänger und seine vier Bandmitglieder legen sich von Anfang an so richtig ins Zeug und bringen mit Songs wie „Zurück“ oder „Hinter dem Burnout“ die Fans knapp 45 Minuten lang auf Hochtouren.

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In bester Stimmung müssen sich die Fans dann während des Bühnenumbaus noch kurz gedulden, bis Seven gegen 20.45 Uhr auf die Bühne stürmt und vom Publikum lautstark begrüßt wird. Der Top-Act ist Profi durch und durch und begeistert die nur etwa 500 Zuschauer in Liedern wie „Trick“ und „Wish of a fool“ mit seiner gewaltigen Stimme und gefühlvollen Tönen.

Sie ist seit mehreren Jahren ein großer Seven Fan: Gisela Lämmle-Steinert aus Schlier (rechts). Daher ist sie fühzeitig auf dem ...
Sie ist seit mehreren Jahren ein großer Seven Fan: Gisela Lämmle-Steinert aus Schlier (rechts). Daher ist sie fühzeitig auf dem Marktplatz, um dann ganz vorne an der Bühne zu stehen. Sie ist begeistert von der Stimme des Sängers und findet ihn dazu sehr sympathisch. Begleitet wird sie von Martina Steinert (links, Plochingen). | Bild: Gabriele Münzer

Barbara Beckers (55) und Rüdiger Both (55) aus Konstanz bringen es auf den Punkt: „Das Konzert ist wirklich super! Auch Flo Mega war eine tolle Vorgruppe. Nur schade, dass nicht mehr Leute gekommen sind.“

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Soul-Sänger zieht alle Register

Seven rockt nicht nur gesanglich die Bühne, der sympathische Schweizer versteht es auch perfekt, mit dem Publikum zu spielen. „Ich weiß, an solchen Festivals sollte man die Ruhe daheim lassen und einfach Party machen“, spricht er zu seinen Fans und bittet sie, näher zusammenzurücken. Der nächste Song sei für alle, die jemanden an ihrer Seite hätten. Sein Aufruf: „Zeig derjenigen Person, dass sie Dich verdient hat und Du sie.“ Dann berührt er die Zuhörer mit der Ballade „I‘m walking with you“.

Barbara Beckers und Rüdiger Both (v.l., beide aus Konstanz) sind als große Fans bereits zum dritten Mal auf einem Seven Konzert. Sie ...
Barbara Beckers und Rüdiger Both (v.l., beide aus Konstanz) sind als große Fans bereits zum dritten Mal auf einem Seven Konzert. Sie finden das Konzert toll und sind auch von Flo Mega als Vorgruppe begeistert. Schade finden sie allerdings, dass nicht mehr Menschen zum Konzert gekommen sind. | Bild: Gabriele Münzer

Gegen Ende des Konzerts herrscht Höchststimmung bei den Fans. Sie lassen Seven erst nach einer lautstark eingeforderten Zugabe gehen und verabschieden ihn mit großem Getöse.

Familie Thommen (v.l. Sascha, Alina, Julian, Rahel und Flavia aus Basel Land, Schweiz) hat extra für das Seven Konzert in Markdorf den ...
Familie Thommen (v.l. Sascha, Alina, Julian, Rahel und Flavia aus Basel Land, Schweiz) hat extra für das Seven Konzert in Markdorf den Familienurlaub in Urnäsch (Appenzeller Land, Schweiz) unterbrochen und eine Anreise von knapp zwei Stunden auf sich genommen. Sie sind große Fans des Schweizer Interpreten und genießen an ihrem Hochzeitstag gemeinsam mit den Kindern das Open-Air Konzert in Markdorf. | Bild: Gabriele Münzer

Boris Koch (38) aus Markdorf findet mit „sehr geil“ wenige, aber sehr treffende Worte für das Konzert. Seit knapp 20 Jahren ist er Seven-Fan und findet das „Wohnzimmerkonzert“, wie er es nennt, einfach nur toll. Und das kann man als Resumée des Abends genau so stehenlassen.

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