Kurzzeitig ließen am Samstag Nachmittag starke Windböen die Fans des Open-Air-Festivals bang gen Himmel blicken. Doch das Wetter war dem Event doch noch wohlgesonnen: Laue Temperaturen bis in die Nacht hinein schufen beste Voraussetzungen für einen tollen Konzertabend mit dem Schweizer Rhythm‘n‘Blues- und Soul-Sänger Seven.
Marktplatz füllt sich langsam
Als das Festivalgelände um 18 Uhr seine Pforten öffnet, positionieren sich erste eingefleischte Fans, wie Gisela Lämmle-Steinert (49) aus Schlier, direkt vor der Bühne, um möglichst nah am Geschehen zu sein. Sie erzählt: „Ich bin seit Jahren großer Fan von Seven und war schon in Stuttgart auf einem Konzert von ihm.“

Ein paar Meter weiter stehen Joseph Lopez-Diaz (65) und seine Begleiterin Heidrun Liewer (54) aus Oberteuringen. Sie haben die Konzertkarten beim Gewinnspiel des SÜDKURIER gewonnen und mussten sich erst schlau machen, wer Seven eigentlich ist. Sie hoffen einfach auf einen netten Abend. Die Zielgruppe scheint für dieses Konzert eindeutig: Überall auf dem Marktplatz sieht man Männer und Frauen jenseits der Vierzig, die sich auf coole Musik freuen.

Konzertauftakt mit Flo Mega
Mit etwas Verspätung startet schließlich gegen 19.30 Uhr Flo Mega. Der vierzigjährige Sänger und seine vier Bandmitglieder legen sich von Anfang an so richtig ins Zeug und bringen mit Songs wie „Zurück“ oder „Hinter dem Burnout“ die Fans knapp 45 Minuten lang auf Hochtouren.
In bester Stimmung müssen sich die Fans dann während des Bühnenumbaus noch kurz gedulden, bis Seven gegen 20.45 Uhr auf die Bühne stürmt und vom Publikum lautstark begrüßt wird. Der Top-Act ist Profi durch und durch und begeistert die nur etwa 500 Zuschauer in Liedern wie „Trick“ und „Wish of a fool“ mit seiner gewaltigen Stimme und gefühlvollen Tönen.

Barbara Beckers (55) und Rüdiger Both (55) aus Konstanz bringen es auf den Punkt: „Das Konzert ist wirklich super! Auch Flo Mega war eine tolle Vorgruppe. Nur schade, dass nicht mehr Leute gekommen sind.“
Soul-Sänger zieht alle Register
Seven rockt nicht nur gesanglich die Bühne, der sympathische Schweizer versteht es auch perfekt, mit dem Publikum zu spielen. „Ich weiß, an solchen Festivals sollte man die Ruhe daheim lassen und einfach Party machen“, spricht er zu seinen Fans und bittet sie, näher zusammenzurücken. Der nächste Song sei für alle, die jemanden an ihrer Seite hätten. Sein Aufruf: „Zeig derjenigen Person, dass sie Dich verdient hat und Du sie.“ Dann berührt er die Zuhörer mit der Ballade „I‘m walking with you“.

Gegen Ende des Konzerts herrscht Höchststimmung bei den Fans. Sie lassen Seven erst nach einer lautstark eingeforderten Zugabe gehen und verabschieden ihn mit großem Getöse.

Boris Koch (38) aus Markdorf findet mit „sehr geil“ wenige, aber sehr treffende Worte für das Konzert. Seit knapp 20 Jahren ist er Seven-Fan und findet das „Wohnzimmerkonzert“, wie er es nennt, einfach nur toll. Und das kann man als Resumée des Abends genau so stehenlassen.