Wenige Tage vor Beginn des Stadtfests wird nun intensiv für die seit vielen Jahren fest dazu gehörige Kindertheater-Aufführung geprobt. Am Montagabend hat Regisseurin Marianne Walter ihr Ensemble erstmals in Kostümen spielen lassen. Und auf der Stadthallenbühne, wo am Freitag, Samstag und Sonntag das Stück gezeigt wird, steht bereits die große drehbare Kulissenscheibe. Sie teilt sich in drei Bereiche. Womit sie den drei Zeitphasen entspricht, in denen Hermann Zitzlsperger, der Autor, sein Stück angesiedelt hat: in Gegenwart, im Markdorf zur Zeit der Bauernkriege und schließlich im Juni 817. Daher auch der Name von Zitzlspergers Theaterstück: "NulldreiPunktnullsechsPunktachteinssieben – 03.06.817".

"Ablbabl bleblebleble!" Es klingt gänzlich unverständlich. "Babbel, bebbel, bibbel, bubbel." Was sind das für Laute? "K-p-t-tz!" Wer versteht diese Sprache? Ist's gar Althochdeutsch? Jene frühe Vorstufe unseres heutigen Deutschs vor so und so viel Lautverschiebungen, die die Leute zwischen Rhein und Oder vor 1200 Jahren gesprochen haben? Nein, Althochdeutsch klingt anders. Später, ziemlich am Ende seines 3.-Juni-817-Stücks hat Hermann Zitzlsperger ein paar Kostproben der alten Sprachform eingeflochten.

Also sind es doch nur die Sprechübungen, die Regisseurin Marianne Walter vor jedem Probenbeginn machen lässt. Deshalb jetzt auch das laute künstliche Schauspielerlachen, das den Körper, aber auch die Seele gründlich auflockern soll.

Das Spiel beginnt. Erstes Bild, das Wohnzimmer der Familie Kunz, links davon der Bastelkeller von Opa Reussenbach. Tina, die neunjährige Tochter, versucht zu telefonieren. Jens, ihr Bruder, sieht sich gestört. Ganz normale Familienszenen, in denen es um Hausaufgaben geht. Ein etwas verschrobener Lehrer hat die kompliziert, ja unklar gestellt. Am Ende führen sie in Opa Reussenbachs Bastelkeller. Von dort geht's per Zeitmaschine ins Mittelalter. Und man merkt dem gesamten Ensemble schon bei seiner Probe an, dass es einen Riesenspaß bereitet, auf offener Bühne über Lehrer zu schimpfen.

Die Aufführungen beginnen am 16., 17. und 18. Juni jeweils um 17 Uhr in der Stadthalle.