Markdorf – Die Fans traf es hart. Der Schock stand Ihnen ins Gesicht geschrieben, als die beliebte Combo „Unplugged DeVilles“ beim Markdorfer Stadtfest ankündigte, dass sie sich Ende des Jahres auflösen wird. Die Nachricht kam aus dem heiteren Himmel und ohne Vorankündigung. „Wir haben sehr emotionale Reaktionen erlebt, es sind sogar Tränen geflossen“, zeigt sich Sänger und Gitarrist Thomas Zirkel im Nachhinein noch sehr bewegt. Das habe keinen in der Band unberührt gelassen, versichert der Frontmann.
Die Band wird noch einen Auftritt Anfang Juli bei der Musiknacht in Ochsenhausen und den letzten Auftritt beim „MOPoberfest“ der „MOP-Biker“ in Ettenkirch absolvieren, danach sei endgültig Schluss, sagt Zirkel. Bei seinen Musikkollegen Dennis Semenik, Michael Glönkler, Nadine Immeke und bei ihm selbst herrscht große Wehmut, versichert Zirkel. „Aber wir wollten einfach mal wieder Zeit für unsere Familien, Freunde und Privatleben haben“, erklärt der Frontmann den Grund der Band-Auflösung. Die Musiker haben pro Jahr über 35 Auftritte absolviert – und das meist am Wochenende.
„Unplugged DeVilles“ wurde im Jahr 2008 gegründet, zuvor waren die Musiker bei der Coverband „Fake“ gemeinsam auf der Bühne. Man sei in dieser Zeit zur Familie zusammengewachsen, deshalb haben sich alle nach ihren Spitznamen als Künstler-Nachname „DeVille“ zugelegt. Nachdem sich die Coverband „Fake“ aufgelöst hatte, kamen die Musiker auf die Idee, etwas völlig anderes machen zu wollen. So verzichteten sie auf technischen Schnick-Schnack, große Bühnen- und Lichtershow, sondern machten nur mit Gitarre, Cajon und Gesang Musik. Das Konzept schlug ein wie eine Bombe.
Rocksongs in Akustik-Versionen sowie kultige Oldies wurden zum Steckenpferd der Combo. Mit Songs von AC/DC, Whitesnake, Eric Clapton, The Hooters, Bon Jovi und ZZ Top rockten die Musiker mit minimalsten Mitteln und immer live und ohne technische Unterstützung, mal abgesehen von Mikrofon und Lautsprecher. Die schönsten Gigs seien die in den kleinen Kneipen sowie die Musiknächte in Markdorf und in der Region gewesen, sagt Zirkel. Ein echtes Erlebnis sei auch ein Auftritt vor über 2000 Leuten in Liebenau gewesen, was zugleich auch der größte Auftritt der „Unplugged DeVilles“ gewesen sei.
Ob der ein oder andere Musiker künftig in einer andere Band zu sehen sei, weiß Thomas Zirkel nicht. Das aber für alle endgültig Schluss sein soll mit Musik, kann sich der Frontmann nicht vorstellen. „Wenn man Musiker mit Leib und Seele ist, braucht man das wie der Fisch das Wasser.“ Vorerst habe die neu gewonnene freie Zeit Vorrang. „Was musikalisch danach kommt, passiert meist von selbst und ergibt sich einfach.“
„Wir möchten uns auf diesem Weg bei allen Fans bedanken, es was immer das schönste Geschenk, wenn ihr mitgesungen und mit uns Party gemacht haben“, sagt Thomas Zirkel. Noch ein Versprechen gab Zirkel alias „Tom DeVille“ im Gespräch mit dem SÜDKURIER: „Wir sehen uns musikalisch wieder – irgendwann, irgendwo, irgendwie.“