„Es hat nicht mehr viel gefehlt, dann hätte sich das Feuer weiter ausgebreitet“, sagt Feuerwehrsprecher Martin Scheerer am Morgen nach dem Brand in Markdorf. Fast 100 Feuerwehrleute hatten in der Nacht von Samstag auf Sonntag gegen die Flammen gekämpft – konnten ein Übergreifen des Feuers auf ein Mehrfamilienhaus verhindern.

Alle Abteilungen werden alarmiert

Wie der Kreisfeuerwehrverband und die Markdorfer Feuerwehr mitteilen, war kurz nach Mitternacht die Meldung eingegangen, dass ein Döner-Imbiss in der Ravensburger Straße (B33) brennt. Schon bei der Anfahrt sahen die Einsatzkräfte eigenen Angaben zufolge Feuerschein und eine Rauchwolke am Himmel. Aus dem hinteren Bereich des Gebäudes schlugen hohe Flammen und drohten auf ein benachbartes Mehrfamilienhaus überzugreifen. „Aufgrund der prekären Lage wurde vom Einsatzleiter Gesamtalarm für alle Abteilungen der Feuerwehr Markdorf ausgelöst“, sagt Martin Scheerer. So kamen auch die Abteilungen Riedheim und Ittendorf zum Einsatz.

Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot in die Ravensburger Straße aus. Die Ortsdurchfahrt wurde während des Einsatzes für den ...
Die Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot in die Ravensburger Straße aus. Die Ortsdurchfahrt wurde während des Einsatzes für den Verkehr gesperrt. | Bild: Kreisfeuerwehrverband Bodenseekreis

Im Imbiss selbst befanden sich zu diesem Zeitpunkt keine Menschen, die Feuerwehr konnte daher sofort mit der massiven Brandbekämpfung beginnen. Alle Bewohner des benachbarten Mehrfamilienhauses konnten das Gebäude unverletzt verlassen und wurden anschließend von Sanitätern des Deutschen Roten Kreuz (DRK) betreut. „Das DRK-Team hatte am Haus im Weinsteig einen Betreuungsplatz eingerichtet, wo sich die Bewohner für die Dauer des Einsatzes aufhalten konnten“, so Scheerer.

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Eine Stunde nach Einsatzbeginn war der Brand unter Kontrolle. Einheiten der Nachbarwehren Bermatingen und Friedrichshafen-Kluftern waren ebenfalls alarmiert worden, um am Feuerwehrhaus Markdorf für mögliche Paralleleinsätze zur Verfügung zu stehen. Für weitere Löscharbeiten mussten die Dachhaut des Gebäudes geöffnet und die Dachverkleidung entfernt werden. Die Arbeiten wurden mit einer Wärmebildkamera kontrolliert.

Einsatzkräfte bei den Löscharbeiten.
Einsatzkräfte bei den Löscharbeiten. | Bild: Kreisfeuerwehrverband Bodenseekreis

„Feuer aus“ konnte schließlich gegen 3 Uhr gemeldet werden. Erste Einheiten konnten damit den Einsatzort verlassen. Zur Sicherheit blieb ein Löschfahrzeug als Brandwache bis in die Morgenstunden vor Ort. Die Feuerwehr Markdorf war mit allen drei Abteilungen, 97 Feuerwehrleuten und 15 Fahrzeugen im Einsatz. Zudem waren die Schnelleinsatzgruppen des DRK aus Markdorf und Immenstaad mit zwölf Helfern und fünf Fahrzeugen sowie der stellvertretende Kreisbrandmeister Dagobert Heß vor Ort. Bürgermeister-Stellvertreterin Martina Koners-Kannegießer machte sich ein Bild von der Lage.

Die Markdorfer Feuerwehr war mit fast 100 Einsatzkräften sowie 15 Fahrzeugen vor Ort.
Die Markdorfer Feuerwehr war mit fast 100 Einsatzkräften sowie 15 Fahrzeugen vor Ort. | Bild: Kreisfeuerwehrverband Bodenseekreis

Gegen 4 Uhr konnten die Bewohner des Nachbargebäudes schließlich in ihre Wohnungen zurückkehren. Während des Einsatzes war die Ortsdurchfahrt Markdorf voll gesperrt. Verletzt wurde niemand.

Keine Anhaltspunkte für Brandstiftung

Die Polizei geht aktuell von einem Schaden im unteren sechsstelligen Bereich aus. Den bisherigen Erkenntnissen zufolge sei das Feuer aus unbekannter Ursache in der Küche ausgebrochen und dehnte sich daraufhin auf die Fassade des Gebäudes aus. Es gebe keine Anhaltspunkte für eine Brandstiftung.

Gegen 3 Uhr morgens war der Brand gelöscht.
Gegen 3 Uhr morgens war der Brand gelöscht. | Bild: Kreisfeuerwehrverband Bodenseekreis

Am Nachbargebäude entstanden der Polizei zufolge durch die Hitzeeinwirkung lediglich Schäden an den Balkonen. Die weiteren Ermittlungen werden vom Polizeiposten Markdorf übernommen.

Am Tag nach dem Brand werden die Schäden sichtbar. Das Innere des Gebäudes wurde bei dem Brand total zerstört.
Am Tag nach dem Brand werden die Schäden sichtbar. Das Innere des Gebäudes wurde bei dem Brand total zerstört. | Bild: Andreas Lang

Nachdem die Fahrzeuge der Feuerwehr nach dem Einsatz wieder bestückt worden waren und sich noch wenige Feuerwehrleute im Feuerwehrhaus aufhielten, ging um kurz vor 5 Uhr schon der nächste Alarm ein. In der Mittleren Kaplanei in der Kirchgasse hatte die Brandmeldeanlage ausgelöst, vor Ort konnte allerdings nichts festgestellt werden.