Schlag 14.15 Uhr ist das Werk vollbracht und der Narrenbaum kracht donnernd auf den Marktplatz.
Traditionell ist das Fällen Aufgabe der Narreneltern der Historischen Narrenzunft Markdorf. Während Narrenvater „Hubert I.„ Rössler fit für die Sägearbeiten ist, muss Narrenmutter „Michaela I.„ Sikora dieses Mal passen – Tennisarm. Den hat sich die Narrenmutter nach eigenem Bekunden eingefangen, weil sie während der Fasnet offenbar den Narrenvater mit allzu vielen Streicheleinheiten verwöhnte.
Begleitet von einer Lumpenkapelle singt die Führungsriege der Narrenzunft das Lied „Unser scheener Narrebom, war der Stolz im Städtle...“, und Hästräger sowie Zuschauer stimmen ein. Derweil sind Mäschgerle und einige Schaulustige dabei, sich Andenken zu sichern und schneiden Zweige sowie Zierbänder vom Narrenbaum ab – das soll Glück bringen.
Weil immer wieder Böen durchs Städtle wehen, hat Zimmerer Alfons Viellieber vor dem offiziellen Beginn der Fällaktion zur Sicherheit einen Strick an den Stamm gebunden, damit dem Narrenbaum durch einen kräftigen Zug am Seil die richtige Fallrichtung vorgegeben wird.
Die Dolde auf einen Karren geladen, geht‘s mit dem Relikt des Narrenstolzes durch die Markstraße, das Untertor und weiter bis zum Westende der Hauptstraße.
Mit dem Markdorfer Schunkelwalzer klingt dort der Umzug aus der Stadt aus.
Ein dreiköpfiges Team des SWR-Fernsehens hat einige Sequenzen gedreht – am Abend des Funkensonntags, 1. März, wird um 18.45 Uhr ein „Treffpunkt“ ausgestrahlt.