Mitte Dezember hatte der SÜDKURIER die Streichpläne öffentlich gemacht, einen Monat später herrscht nach wie vor Unklarheit: Rund 45 Arbeitsplätze sollen beim Verpackungsspezialisten Alpla in Markdorf nach Informationen der Redaktion auf der Kippe stehen – entweder durch Verlagerung an den Konzernsitz nach Österreich oder durch Abbau. Seinerzeit hatte das Unternehmen die Pläne nicht dementiert, aber eine Stellungnahme dazu abgelehnt.
Verweis auf laufende Verhandlungen
Auf erneute Anfrage geben die Konzernverantwortlichen auch jetzt noch nicht preis, in welchem Umfang und Zeitraum der Personalabbau im Werk in der Daimlerstraße vollzogen werden soll. Man befinde sich nach wie vor in Verhandlungen mit dem Betriebsrat und zu laufenden Verhandlungen wolle man sich nicht äußern, antwortet ein Sprecher des Unternehmens. Mit derselben Argumentation lehnt auch der Konzernbetriebsrat im österreichischen Hard derzeit noch eine Stellungnahme ab.
Der Markdorfer Standort von Alpla zählte zuletzt rund 180 Mitarbeiter. Erst vor knapp zwei Jahren war das Werk komplett umgebaut worden, nachdem die Produktion für die damals neu zugekaufte Pharmasparte nach Markdorf verlegt werden sollte. In der neuen Produktion arbeiteten rund 90 Mitarbeiter, ebenso viele verblieben in der bisherigen Produktion der Kunststoffverpackungen abseits der Pharmaanwendungen. Diese alte Produktionslinie soll nun in Markdorf abgebaut werden. Doch bis wann und mit welchen personellen Folgen, ist unklar.

Im Dezember hieß es, ein Teil der Belegschaft in der alten Produktion werde das Angebot bekommen, ins Werk nach Fußach in Vorarlberg zu wechseln. Teils könnten Mitarbeiter auch vor Ort bleiben und in die neue Produktion wechseln, man werde aber auch Mitarbeiter entlassen müssen. Beziffert wurden diese drei Szenarien nicht. Der Standort Markdorf war die erste Niederlassung von Alpla außerhalb von Österreich. Heute beschäftigt der Konzern eigenen Angaben zufolge rund 23.000 Mitarbeiter an weltweit 190 Standorten.