Ehe am Freitagabend um 18.30 Uhr – dieses Mal beim jüngst umgestalteten Bereich Latscheplatz – zur offiziellen Eröffnung des Stadtfestes der Hammer beim Fassanstich fürs Freibier geschwungen wird, sind schon zahlreiche Vorbereitungen und Arbeiten erledigt. Reihum herrscht große Vorfreude bei den Vereinen.

Beispielsweise Birgit Beck, Zunftmeisterin der Historischen Narrenzunft Markdorf, sagt: „Wir freuen uns alle riesig darauf. Die Historische Narrenzunft wird wie in den Jahren vor Corona wieder drei Stände bewirten.“ Es werde die bewährten Speisen und Getränke geben. Und: „Es ist immer eine ganz tolle Stimmung im Städtle. Man spürt schon am Freitag beim Aufbau, wie es knistert!“

Für Sebastian Henninger, seit 2020 Festwart der Abteilung Fußball des Sport-Clubs Markdorf (SCM), ist es eine Premiere und Herausforderung zugleich. „Ich habe bisher noch nicht so viel zu tun gehabt“, sagt er mit Blick auf die pandemiebedingten Lockdowns und Beschränkungen, woraus Festabsagen resultierten. „Aber ich bin ja nicht alleine, Berti Müller ist im Thema drin und hat mir einige Tipps gegeben.“ Der SCM werde das bisherige Konzept beibehalten. „Es wird eigentlich keine Veränderungen geben.“
Mehr Kräfte für Auf- und Abbau wären gut
Allerdings: „Wir haben zwar einen harten Kern, aber der Auf- und Abbau werden von Jahr zu Jahr schwieriger. Da könnten wir schon ein paar Kräfte mehr gebrauchen.“ Die Arbeitseinteilung sei jedenfalls vorbereitet. „Im Schichtplan habe ich für die unterschiedlichen Aufgaben mehr als 100 Einsätze stehen,“ erzählt Henninger. Anhand der Erfahrungen aus früheren Jahren seien für die Speisen beispielsweise 300 Kilogramm Pommes, 200 Kilogramm Fleisch sowie 450 Brötchen bestellt. „Hinzu kommen bis zu 800 Salate, die wir in Eigenregie kreieren“, erzählt Henninger.

Uwe Schäfer, Vorsitzender des Turnvereins Markdorf, berichtet von einer Veränderung. Das Stadtfest bedeute viel Arbeit, „vor allem mit Blick auf Auf- und Abbau der Stände – das geht vielen Vereinen so“. Beim Turnverein habe sich man dieses Mal dazu entschieden, einen Getränkewagen zu mieten, der sich leicht aufstellen lässt. „Wir werden sechs unterschiedliche, leckere alkoholfreie Cocktails anbieten, wie wohl für jeden Geschmack etwas bieten – von fruchtig-süßer bis hin zu würziger Note. Wir haben sehr viel Spaß daran gehabt, die Rezepturen für die alkoholfreien Cocktails auszutüfteln.“ Während des Festes seien in sieben Schichten jeweils drei Helfer eingeteilt.

Für den Musikverein Riedheim gehen die Festanstrengungen weiter, erzählt Vorsitzender Edwin Gehweiler. „Das Pfingstmusikfest und der Abbau sind gerade erst vorüber. Das wird jetzt noch mal eine Herausforderung für uns.“ Es sei extra noch eine Probe anberaumt worden. „Wir gestalten den Gottesdienst am Stadtfestsonntag mit. Und danach geht‘s gleich mit dem Frühschoppenkonzert weiter. Gott sei Dank haben wir genügend Helfer, damit das Tobelhölzle wie gewohnt bewirtet werden kann.“

Ähnliches berichtet Pirmin Dilger, stellvertretender Vorsitzender der Stadtkapelle Markdorf. „Für uns war klar, dass wir wieder dabei sein wollen“, sagt er. „Kurz vorher wird aber deutlich, dass viel Arbeit dahinter steckt, da muss man schon auch etwas Überzeugungsarbeit bei den Mitgliedern leisten. Wir hatten ja jüngst erst das Markdorf Open Air, das hat schon Kraft gekostet.“
Nochmals Probe für Auftritt am Sonntag
Für den Auftritt am Sonntag um 15 Uhr habe Dirigent Reiner Hobe die Kapelle in einer Probe musikalisch vorbereitet. „Das nötige Equipment und die Laube Klausengarten werden Donnerstag und Freitag auf Vordermann gebracht.“ Vom Auf- bis zum Abbau und über das ganze Fest hinweg seien 87 Schichten zu besetzen, die zwischen drei und vier Stunden dauern. „Manche Mitglieder arbeiten mehrfach, für die ist es natürlich etwas anstrengender.“ In der Bar werde ein Cocktail angeboten, „das wollen wir in den nächsten Jahren ausweiten und etablieren“. Die Arbeitseinsätze während des Auftritts werden von Angehörigen und Freunden der Stadtkapelle übernommen, sagt Dilger, „denen wir dafür nochmals besonders danken wollen“.

„Wir freuen uns auf ein schönes Stadtfest mit bestem Wetter und tollen Gästen“, sagt Florian Jehle, Kommandant der Riedheimer Feuerwehr, die in der Domlaube bewirten wird. „Wir haben die altbewährten Getränke: alkoholfreie, außerdem lecker Kölsch zum Preis wie vor Corona und Most. Zum Essen bieten wir rote und weiße Grillwürste sowie unsere bekannte Currywurst.“ Alle aktiven Mitglieder der Feuerwehrabteilung haben laut Jehle ein bis zwei Arbeitseinsätze, „hierzu gehören der Auf- und Abbau und natürlich die Arbeitseinsätze während der drei Tage.“ Und falls es im Stadtteil Riedheim einen Feuerwehreinsatz geben sollte? „Die Abteilung ist in gewohnter Weise einsatzbereit, der Stadtteil muss sich also keine Sorgen machen. Bei entsprechendem Alarmstichwort kommt wie sonst auch Unterstützung der Abteilung Stadt“, erklärt Jehle.

Thomas Wagner, Zunftmeister des Leimbacher Narrenvereins Hugeloh, ist ebenfalls frohen Mutes. „Wir sind sehr gut vorbereitet.“ Wie das? „Da wir bei der Jubiläumsfeier des DRK-Ortsverbands bewirtet haben, ist der Testlauf absolviert“, schmunzelt er. Die Schichten seien eingeteilt. „Aber auch wir bekommen die Pfingstferien zu spüren, es sind doch mehr Hugelohs im Urlaub als gedacht. Jedenfalls freuen wir uns, dass wir wieder mitmachen.“ Die Helfer hoffen, dass sie einen Biergarten einrichten können, erzählt Wagner weiter. „Die Süßigkeiten, wie man sie von Jahrmärkten kennt, werden wir ebenfalls wieder anbieten“, sagt der Zunftmeister an alle Naschkatzen gerichtet.

Richard Gratwohl, Vorsitzender der Trachtengruppe Markdorf, ist schon sehr gespannt. „Schee, dass es endlich wieder en Schtadtfescht gibt, mir freuet und scho‘ alle riesig drauf. Und die, die von uns kommet, schaffet gern.“ Hannelore Stark, bei den Trachten für das Organisatorische verantwortlich, muss beispielsweise den Schichtplan erstellen. „Für das Stadtfest sind 20 bis 25 Leute beinahe im Dauereinsatz.“ Von Freitag bis Sonntag seien täglich die Kräfte für drei Schichten einzuteilen. Hinzu komme der Abbau am Montagvormittag.

„Am Abend von Fronleichnam haben wir zu siebt in der Tourist-Information die Räume, die wir dankenswerter Weise nutzen dürfen, für das Festwochenende vorbereitet, damit die Einrichtung geschützt ist.“ Dazu zählen etwa das Verlegen eines Bodenbelags sowie das Abdecken von Mobiliar. Natürlich sei die Ware für den beliebten Wurstsalat vorbestellt. „Da sind schon locker zehn bis 15 Kilogramm benötigt worden“, erzählt Stark. Klar gebe es wieder Kuchen und Torten nach Hausfrauenart.

Der Musikverein Ittendorf wird mit den Sportfreunden Ittendorf wieder gemeinsame Sache machen. „Wir Ittendorfer brennen fürs Stadtfest, die Leute wollen alle wieder raus, Freunde und Bekannte treffen“, sagt Alexander Fuchs, stellvertretender Vorsitzender des Musikvereins. Die Arbeit werde etwa je zur Hälfte auf beide Vereine aufgeteilt. „So an die 80 Schichten kommen da schon zusammen.“ Das bewährte Konzept werde beibehalten. „Nach zwei Jahren Pause ist nicht die Zeit, etwas Anderes auszuprobieren.“ Und während die Ittendorfer Musikkapelle am Sonntag um 18.30 Uhr zum Ausklang aufspielt, werden die Sportfreunde in der Bauernstube bewirten – auch das hat sich bewährt.
Sperrungen und Umleitungen
- Für die Eröffnung des Stadtfestes und Einweihung des Latscheplatzes wird am Freitag, 17. Juni die Durchfahrt „Am Stadtgraben“ zur Ravensburger Straße, von zirka 16 bis 21 Uhr für den Verkehr gesperrt sein. Die Umleitung wird ausgeschildert, informiert die Stadtverwaltung.
- Der Marktplatz, der Parkplatz hinter dem Schwanenstüble, vor und hinter dem einstigen Gasthaus Adler, der Bereich vor dem Polizeiposten und der Gaststätte Schwanenstüble sowie die Ulrichstraße und die Kirchgasse sind gesperrt. Für die Dauer des Festes gilt in der Jahnstraße ein Halteverbot. Ordnungswidrig abgestellte Fahrzeuge werden abgeschleppt. Für den Verkehr gesperrt werden auch die Weinsteig, die Schulgasse, die Obertorstraße, der Schlossweg und die Marktstraße. Umleitung: B 33 – Am Stadtgraben – Schedlerstraße.
- Parkmöglichkeiten befinden sich bei der Stadthalle, im Parkhaus Poststraße, in der Tiefgarage Bischofschloss, in der Bussenstraße sowie im ganzen Bereich südlich der Bundesstraße bis zum Bahnhof.
- Taxistände während des Festes sind in den Bereichen Untertor und Weinsteig.