317 Geflüchteten bietet Markdorf derzeit eine neue Heimat, 90 davon sind aus der Ukraine. Das sind die aktuellen Zahlen aus dem Bericht, den die neue Integrationsbeauftragte der Stadt, Magdalena Stanislawska-Belbaedoul, nun dem Gemeinderat vorgelegt hat. Der Druck auf die Stadt, eigenen Wohnraum für Geflüchtete zu organisieren, ist nach wie vor sehr hoch. Das zeigt der Blick auf die ukrainischen Kriegsflüchtlinge, aber auch auf die anderen Asylbewerber: 159 Asylbewerber leben zurzeit in kommunalen Anschlussunterbringungen und in Privatwohnungen. Von den 90 Flüchtlingen aus der Ukraine sind 87 in Privatwohnungen untergekommen, lediglich eine dreiköpfige Familie lebt noch in einer städtischen Unterkunft. Hinzu kommen 68 Asylbewerber in Unterkünften des Landkreises.

Magdalena Stanislawska-Belbaedoul ist die neue Integrationsbeauftragte der Stadt Markdorf. Sie kümmert sich, gemeinsam mit anderen ...
Magdalena Stanislawska-Belbaedoul ist die neue Integrationsbeauftragte der Stadt Markdorf. Sie kümmert sich, gemeinsam mit anderen Akteuren im Rathaus und in Markdorfer Einrichtungen, um die Flüchtlinge. | Bild: Stadt Markdorf
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Bürger engagieren sich

Dass die Lage trotz dieser Zahlen in Markdorf noch immer verhältnismäßig gut bewältigt werden kann, liege vor allem auch am Engagement der Bürger, heißt es in dem Integrationsbericht: „Dank der guten Organisation und enorm großen Hilfsbereitschaft der Markdorfer Ehrenamtlichen und Bürger konnte in den ersten Wochen für alle Geflüchteten privater Wohnraum gefunden werden.“ Diese Aussage bezieht sich auf die Geflüchteten aus der Ukraine.

Gretel Schwaderer, eine der Ehrenamtlichen in der Markdorfer Flüchtlingshilfe, unterhält sich im Café International mit Geflüchteten.
Gretel Schwaderer, eine der Ehrenamtlichen in der Markdorfer Flüchtlingshilfe, unterhält sich im Café International mit Geflüchteten. | Bild: Jörg Büsche
Irmgard Teske und Christin Jungblut vom Mehrgenerationenhaus teilen an der Tafel im Café International Kuchen aus.
Irmgard Teske und Christin Jungblut vom Mehrgenerationenhaus teilen an der Tafel im Café International Kuchen aus. | Bild: Jörg Büsche

Insgesamt sei die Arbeit für die Hauptamtlichen in der Flüchtlingshilfe stark angewachsen. In regelmäßigen Abständen fänden Treffen mit allen anderen Akteuren statt. Dazu gehören etwa das Mehrgenerationenhaus, der Freundeskreis Flucht und Asyl, aber auch die beiden Kirchen oder die Tafel. Vernetzung lautet hier das Schlagwort. Diese sei „von enormer Bedeutung“ für erfolgreiche Integrationsarbeit, heißt es. In ihrer Aufgabe als neue Integrationsbeauftragte sehe sie sich vor allem als Multiplikatorin, schreibt Stanislawska-Belbaedoul. Geflüchtete müssen aufgeklärt werden über Themen wie Demokratie, Öffnung und Antidiskriminierung. Man müsse sie zugleich aber auch an die Hand nehmen, wenn es um Behördengänge oder Wohnungssuche gehe. Hilfe zur Selbsthilfe laute hier immer das Motto.

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Mittlerweile, so heißt es, seien die Geflüchteten auch schon in eigenen Netzwerken organisiert und würden sich gegenseitig unterstützen und helfen. Im Frühjahr soll der Rat den nächsten Bericht, dann mit statistischen Daten versehen, bekommen und nach der Sommerpause werde sich Stanislawska-Belbaedoul auch persönlich vorstellen, heißt es.