Zur öffentlichen Aufarbeitung der Kostenexplosion bei der Sanierung des Rathauses wird es in diesem Jahr nicht mehr kommen. Das teilt Bürgermeister Georg Riedmann auf Anfrage der Redaktion mit. Die Gemeindeprüfungsanstalt des Landes (GPA) hat die Baukosten der Stadt zwar untersucht und ihren Bericht inzwischen der Stadtverwaltung zukommen lassen, und auch die Schlussbesprechung mit der Rathausspitze hat bereits stattgefunden. Doch für eine Information der Bürger noch 2024 sei es zu eng, sagt Riedmann: „Der Zeitrahmen für die Fertigstellung des Schlussberichtes wurde seitens der GPA so umrissen, dass wir nicht mehr von einer öffentlichen Diskussion im Jahr 2024 ausgehen können.“

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Im Dezember 2023 hatte die Verwaltung den Gemeinderat darüber informiert, dass die Sanierung des Rathauses nicht wie geplant auf knapp 7,2, sondern auf knapp 8,7 Millionen Euro kommen würde – eine Steigerung um 1,5 Millionen Euro. Riedmann hatte bereits damals im Rat angekündigt, im Rathaus bessere Mechanismen zur laufenden Kostenkontrolle von Bauprojekten einführen zu wollen. Dies ist inzwischen geschehen. Unabhängig davon wolle er aber auch die GPA beauftragen, die Kostenexplosion zu beurteilen, hatte er außerdem angekündigt.

Gute Miene trotz Hiobsbotschaft: Bürgermeister Georg Riedmann (von rechts) und die Architekten Dietmar Kathan und Georg Schmitz beim ...
Gute Miene trotz Hiobsbotschaft: Bürgermeister Georg Riedmann (von rechts) und die Architekten Dietmar Kathan und Georg Schmitz beim Festakt mit Tag der offenen Tür fürs neu sanierte Rathaus. Damals wusste Riedmann bereits über die unerwartete Kostensteigerung Bescheid. Öffentlich gemacht wurde sie erst zwei Tage später im Gemeinderat. | Bild: Grupp, Helmar

Markus Günther, Vizepräsident der GPA, hatte im August auf Anfrage mitgeteilt, dass seine Prüfbehörde die Stadt ohnehin turnusgemäß im Mai überprüft habe. Ob Riedmann die GPA ausdrücklich darüber hinaus auch um eine Überprüfung der Rathauskosten gebeten habe, könne er nicht mit Sicherheit sagen. Es sei aber möglich, dass es eine mündliche Anfrage der Stadt gegeben habe. Riedmann wiederum spricht von einer „von uns angestoßenen, aber an sich regelmäßigen GPA-Baukostenprüfung“. Im Dezember sei er dafür aktiv telefonisch auf die GPA zugegangen.

Aktuell laufe noch eine weitere Abstimmung mit den Abteilungen im Rathaus. In den nächsten Wochen wird die GPA dann den Schlussbericht übergeben. Sei dies geschehen, werde dieser im Gemeinderat in öffentlicher Sitzung vorgestellt. Dies werde aber definitiv erst im nächsten Jahr der Fall sein, so Riedmann.