Gunther Rey tritt ans Mikrofon des Realschulsekretariats. Er drückt die Taste, sodass er in allen Klassenräumen zu hören ist. „Liebe Schüler“, wendet sich der Lehrer an seine Zuhörer, die in diesem Moment Unterricht haben. „Im Rahmen von „Jugend trainiert für Olympia“ werden in wenigen Minuten die Volleyball-Profis des VfB Friedrichshafen vor dem Pausenhof vorfahren, um eine Show-Demo zu zeigen – und im Anschluss Autogramme zu geben“, kündigt der Lehrer in seiner Durchsage an: „Der VfB Friedrichshafen freut sich auf euch.“
„Die kommen bestimmt nicht“, sagt Julia. Die Elfjährige gehört zu den vielen Schülern, die sich auf dem Pausenhof eingefunden haben. „Sicher ein Aprilscherz“, vermutet Julia. Einige Mädchen um sie herum nicken. Andere lächeln, wirken aber weit weniger zweifelnd. Immerhin war es ja eine ganz offizielle Durchsage.
Lehrer stecken mit Busunternehmer unter einer Decke
„Dann muss es ja richtig sein“, findet Lehrer Kai Siebenhaller, der – wie eine ganze Reihe seiner Kollegen auch – seine Schüler nach draußen begleitet hat. Lukas, 12, würde es freuen, die Spieler vom VfB zu sehen. „Ich war schon bei einem Spiel des VfB in Friedrichshafen“, berichtet er stolz.

Und dann wird es mit einem Mal noch lebhafter in der ohnehin schon munteren Menge auf dem Pausenhof: Als sich das Heck des Mannschaftsbusses mit dem großen VfB-Schriftzug ganz langsam in die Einfahrt schiebt. Freudiges Staunen, strahlende Gesichter – mehr und mehr Schüler drängen sich an die Absperrpoller zur Einfahrt.

„Da sitzt ja gar niemand drin!“, ruft jemand. Sekunden lang geschieht nichts. Dann steigen Lehrerinnen und Lehrer aus dem Bus. Sie sind auf der den Schülern abgewandten Seite ausgestiegen. „April! April!“ prangt auf den Blättern, die sie hochhalten. Das Gelächter der Schüler wächst noch an, als die Lehrer sich rhythmisch bewegen. Sie tanzen zum einstigen Sommerhit „Macarena“.
Giuseppe ist begeistert. Der Zwölfjährige findet den Aprilscherz „mal richtig kreativ“. Und „aufmunternd, motivierend“ war diese „Abwechslung vom üblichen Unterrichtsgeschehen“ wohl auch. Genau so hatte Gunther Rey es sich gewünscht. Er war es auch, der den Kontakt zum Busunternehmen Wegis hergestellt hatte. Fröhliche Schüler, feixende Lehrer, der Aprilscherz ist gelungen!