Markdorf – Sind Sie optimistisch ins neue Jahr gestartet? Eine Frage, auf die laut einer Umfrage des Berliner Unternehmens Civey nur 18,4 Prozent der Befragten mit „Ja, auf jeden Fall“ antworten. Das zeigt, dass viele Bürger mit Sorgen in 2025 starten. Diese Entwicklung beobachtet der Markdorfer Autor und Coach Roland Löscher aufmerksam. Im Gespräch mit dem SÜDKURIER zum Jahresauftakt möchte er den Lesern wieder Impulse und gute Gründe für Zuversicht mitgeben.

„Es ist vor allem die wirtschaftliche Entwicklung, die Unsicherheit und Angst erzeugt“, so Löscher. Gerade in einer Zeit großer Herausforderungen, die von Kriegen, Krisen und Katastrophen geprägt ist, die man nicht verändern kann, sollte der Fokus auf den persönlichen Lebensfeldern liegen. „Beim Blick auf die globalen Krisen und Entwicklungen geraten wir sonst schnell in eine depressive Stimmung und ohnmächtige Haltung“, so Löscher. Das Leben sei sehr herausfordernd geworden. Im eigenen Umfeld habe man Einfluss, etwas Positives zu bewirken, sei es in der Familie, am Arbeitsplatz, in einem Verein, bei einem sozialen Projekt, einem der vielen Feste und Veranstaltungen in Markdorf oder in der kommunalen Politik. „Das gibt uns das Gefühl, etwas bewirken zu können und aktiver Teil der Gemeinschaft zu sein“, sagt Löscher. Damit verbunden ist auch der Impuls, ins Handeln zu kommen und aktiv zu werden, mutige Entscheidungen zu treffen sowie Zweifel und Unsicherheit zu überwinden. „Raus aus der Passivität und rein die Aktivität“, rät Löscher. Das gibt Selbstvertrauen, es zu schaffen, und das Gefühl, nicht ausgeliefert zu sein, sondern etwas bewegen und verändern zu können.

Auch Dankbarkeit und Demut seien wichtige Themen. „Wir sollten dankbar sein, dass wir in Frieden in diesem Land, am Bodensee und in Markdorf leben dürfen.“ Sich täglich an Dinge zu erinnern, für die man dankbar ist, kann die Perspektive verändern und das Wohlbefinden steigern. Auch helfe es, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Oft sind Sorgen und Ängste mit der Zukunft verbunden. „Da gerät man dann in eine negative Gedankenspirale, aus der man nur schwer wieder herauskommt.“ Wenn man sich auf den gegenwärtigen Moment konzentriert, sei es möglich, inneren Frieden zu finden.

Wer sich damit schwertut, bei dem lohnt ein Blick, welche Herausforderungen bereits bewältigt wurden, und, dass auch nicht alles so schlimm kam, wie man es sich im Kopf vorgestellt hatte. „Et hätt noch emmer joot jejange“, wie der Kölner zu sagen pflegt, oder: „Man muss mit allem rechnen, auch mit dem Guten.“ Medienkonsum bewusst steuern, Bewegung und körperliche Aktivität, soziale Verbindungen und Selbstfürsorge betreiben, seien weitere Ansätze. „Sie können helfen, in schwierigen Zeiten eine optimistische Einstellung zu bewahren“, sagt Löscher.