Die Markdorfer Stadtkapelle spielt längst wieder auf ihrem alten, gewohnt hohen Niveau. Das erklärte nun Dirigent Reiner Hobe bei seinem Bericht für die Teilnehmer der Hauptversammlung im großen Saal des Musikerheims. Der stark beeinträchtigte Probebetrieb während der Corona-Pandemie habe zwar Spuren hinterlassen. Darum galt es auch, mehr Arbeit als sonst in die Vorbereitung des festlichen Konzerts im November 2022 zu investieren. Doch die Mühe habe sich gelohnt, erklärte Hobe. Gleichfalls gelohnt habe sich auch, dass eigens für den Auftritt etliche Stücke neu einstudiert worden sind. Die bereichern nun das Repertoire der Blasorchesters.
Fürs festliche Konzert im kommenden November kündigt Dirigent Hobe an, dass er auf „regionale Produkte“ zurückgreifen werde. Auf Kompositionen aus dem deutschsprachigen Raum – darunter auch junge Komponisten, die gänzlich unverdient etwas im Windschatten ihrer bekannteren Kollegen aus dem Ausland segeln müssen. „Ich war selbst überrascht, was es so gibt“, gestand der Dirigent.
Mit dem Vorschlag, mehr nach außen zu wirken, wandte sich Andreas Beck an seine Mitmusiker. Dass die Stadtkapelle auf hohem Niveau spiele – insbesondere bei Auftritten in der Stadthalle – sei bekannt. Doch bedauerlicherweise fast nur den Markdorfern. Tubist Beck wünscht sich deshalb mehr Auftritte in den Nachbargemeinden, im Umland. Becks Anregung stieß auf offene Ohren. Hier solle Abhilfe geschaffen werden – durch vermehrte Gastauftritte bei den Festen anderer Musikvereine, äußerten sich etliche weitere Redner unisono.
Von schwarzen Zahlen konnte Claudius Schmid berichten, der Kassierer. Die Konzerte des Vereins haben einen Überschuss erbracht – im niedrigen vierstelligen Bereich. Und Schmid beleuchtete das Plus dann genauer. Er hatte sich angeschaut, wie hoch die jeweiligen Einnahmen bei den unterschiedlichen Auftritten sind. Sein Fazit: „Unsere großen Konzerte bringen eine tolle Rendite.“ Deutlich weniger einträglich sei dagegen der Feierabendhock der Stadtkapelle. Stark profitieren würde der Verein auch vom Stadtfest. „Das macht zwar sehr viel Arbeit, bringt andererseits aber auch viel“, erklärte Kassierer Schmid. Nicht zuletzt sei das auch der Tatsache geschuldet, „dass wir für unsere Hütte nichts zahlen müssen“. Und hier merkte Schmid dann ebenfalls an, wie sehr die Unterstützung aus den örtlichen Handwerksbetrieben beim Kosten-Vermeiden helfe. Insbesondere die Zimmerei Beck hob er hervor. „Wir haben noch nie für eine einzige Schraube bezahlen müssen.“
Mit viel Lob und einer dringlichen Bitte, den Probenbesuch nicht zu vernachlässigen, wandte sich Brigitte Waldenmaier an die Musiker. Die Vorsitzende der Stadtkapelle mahnte überdies an, die allfälligen Aufgaben bei den Arbeitseinsätzen künftig doch auf mehr Schultern zu verteilen. Und sie kündigte an, dass 2026 „die magische Grenze erreicht ist“. Nach 16 Jahren Vorsitz stehe ein Wechsel an. In diesem Jahr aber wurde sie erwartungsgemäß wiedergewählt. Gleiches gilt für Kassierer Claudius Schmid. Brigitte Waldenmaier verlas denn auch den Bericht über die Jugendarbeit des Vereins.
Von insgesamt 47 Mädchen und Jungen in der Gemeinschaftsjugendkapelle kommen 23 aus Markdorf. Den Rest stellen die Musikvereine Riedheim, Ittendorf, Ahausen und Bermatingen. Und aktuell seien weitere 23 Kinder in der Ausbildung – teils in den Bläserklassen, den Kooperationen von Stadtkapelle, Musikschule und Grundschulen, teils in der Blockflöten-Ausbildung von Sabrina Gürtler. Um den Nachwuchs für die Stadtkapelle mache sie sich also keine Sorgen, unterstrich die Vorsitzende.
Die Stadtkapelle
- Der Vorstand: Vorsitzende: Brigitte Waldenmaier, Stellvertreter: Christine Puschkarsky, Pirmin Dilger, Kassierer: Claudius Schmid, Schriftführerin: Stefanie Waldenmaier, Jugendleiter: Charlotte von Alberti, Daniel Gutrolf; Beisitzer: Marius Beck, Cathrin Schoch, Viktoria Beck, Norbert Sander, Lucas Schröter, Musikschuldirektor Gerhard Eberl, assoziiertes Mitglied im Beisitzer-Gremium.
- Die Geehrten: Heinz Mahr (60 Jahre), Irmgard Fehrenbach (50 Jahre), Markus Mock (40 Jahre), Yvonne Rist, Benjamin Berger, Tobias Gürtler, Alexander Oguz (30 Jahre), Fabian und Marius Beck (20 Jahre), Lisa Binkert und Marvin Gretscher (10 Jahre), Klaus Ergenzinger (5 Jahre). Christine Puschkarsky wurde für 15-jährige Vorstandstätigkeit geehrt.