Die Kreisgruppe Bodensee des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) lobt die neue Verlängerung der Buslinien 11 und 12 des Stadtverkehr Friedrichshafen, die seit dem 1. Januar deutlich mehr Haltestellen im Stadtgebiet anfahren. So bedient die Linie 11 inzwischen die Südstadt und die Nordstadt bis zum Gehrenberghang hinauf, die Linie 12 die Südstadt mit Haltestellen unter anderem in der Breslauer Straße und der Bernhardstraße. Dennoch gebe es noch Raum für Optimierungen, teilt Frieder Staerke, einer der Sprecher des Kreis-VCD, mit. Der VCD ist ein Mobilitätsclub, der sich für alternative Mobilität einsetzt, abseits des Autos.

Busse halten inzwischen auf der anderen Straßenseite
Für die neue Haltestelle der Linie 11 am Untertor wünsche man sich, dass dort auch die Linie 7384 Richtung Deggenhausertal halte, teilt Staerke mit. Das biete sich an, da die Busse die Haltestelle ohnehin passieren. Dafür wolle sich die Kreisgruppe einsetzen. Deutlichen Verbesserungsbedarf sieht man beim VCD aktuell aber vor allem noch bei der Information der Fahrgäste. So seien am Bahnhof die Aushangfahrpläne und die Linienschilder noch nicht aktualisiert, sie gäben den Stand 10. Dezember 2023 wieder. Für Fahrgäste, die das Angebot neu nutzen, sei daher nicht ersichtlich, dass die Busse der Linie 11 Richtung Innenstadt und in die nördlichen Hanglagen nicht wie früher direkt am Bahnhof abfahren, sondern auf der anderen Straßenseite, gegenüber des Kiosk, bemängelt Staerke. Auf dieser Seite, der Nordseite des Bahnhofs, gibt es aber weder ein Hinweisschild mit der Linie 11 noch ein Eintrag auf dem veralteten Aushangfahrplan.

Verwirrung am Bahnhof
Stattdessen ist die Linie 11 noch auf den Fahrplänen beim Fahrradständer auf der Bahnhofseite aufgeführt, allerdings mit den veralteten Abfahrtszeiten. Der 12er-Bus wiederum wird in den Plänen gar nicht dargestellt. Aber auch diese Linie hat wegen der Ausweitung neue Abfahrts- und Ankunftszeiten. So fährt der 12er-Bus Richtung Friedrichshafen inzwischen zur Taktminute :10 und nicht wie früher zur Minute :15 ab. „Da ist es natürlich dumm, wenn man zur Minute :08 an die Haltestelle kommt und denkt, man könnte bis zur Abfahrt um :15 noch kurz beim Bäcker was holen, und wenn man um :12 wieder raus kommt, wundert man sich, warum der Bus nicht kommt“, so Staerke. Generell fände man beim Kreis-VCD an dieser Stelle elektronische Displays, die die anstehenden Abfahrten anzeigen, hilfreich.

Verkehrsverbund will falsche Pläne korrigieren
Beim Verkehrsverbund Bodo, der für die Aushangfahrpläne zuständig ist, verweist Sprecher Felix Löffelholz darauf, dass die Fahrpläne grundsätzlich aktuell seien, auch jene, die am 1. Januar im Zusammenhang mit dem neuen Angebot des Stadtverkehrs in Kraft getreten seien. Zwar trügen auch diese Fahrpläne den Vermerk „Gültig ab 10.12.2023“. Das habe aber technische Gründe. „Eine Datierung „Gültig ab 01.01.2024“ war softwarebedingt nicht darstellbar“, so Löffelholz. Aus Sicht des Verkehrsverbundes habe dies aber keine Relevanz für die Fahrgäste, sagt der Bodo-Sprecher: „Entscheidend ist, dass die genannten Fahrten und Zeiten korrekt sind.“ Genau diesen Umstand, dass die dargestellten Zeiten aber noch veraltet seien, moniert jedoch der VCD. Laut Löffelholz werde die Stadtverkehr GmbH die Aushänge an den Stelen nochmals prüfen und dort, wo es notwendig sei, Korrekturen vornehmen. Dies geschehe in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverbund, da Bodo die Aushangfahrpläne herstelle.

Nicht zuletzt fordert der VCD besser informierende Außendisplays an den Bussen. An den 11er-Bussen stehe zum Beispiel lediglich „Markdorf“. Wichtig für die ÖPNV-Nutzer wäre aber die Info zu den folgenden Haltestellen, etwa „Markdorf–Bussenstraße“. Oben am Hochhaus Einmündung Kreuzgasse könne dann wieder auf „Markdorf–Bahnhof“ gewechselt werden. Die Anregung zu den Displays werde die Stadtverkehr GmbH aufnehmen, so Bodo-Sprecher Löffelholz: „Sollte es sich als machbar und sinnvoll erweisen, werden sie entsprechend umprogrammiert.“