Markdorf Spektakel begeistern. Und das gilt sogar in der Schule. Das konnte nun Diana Amann, die Direktorin des Gymnasiums am Markdorfer Bildungszentrum (BZM), berichten. Denn jüngst waren dort die Anmeldungen der angehenden Fünftklässler im kommenden Schuljahr 2025/26.

Die Schulleiterin spricht dabei stets mit allen Eltern und Schülern. Sie fragt, was zu der Entscheidung fürs Gymnasium bewogen habe – und wie der Eindruck beim Tag der offenen Tür vor wenigen Wochen gewesen sei. Den Müttern und Vätern habe die professionelle Präsentation gefallen. Überhaupt sei bei den Eltern gut angekommen, dass keine „Show“ veranstaltet worden sei. Stattdessen habe es einen Einblick in den Schul- und Lernalltag am BZM-Gymnasium gegeben. Einen Lernalltag, in dem es – zumindest im Chemie-Unterricht – bisweilen „spuckt, zischt, raucht und laut ist“. Dieses hat insbesondere bei den angehenden Fünftklässlern einen tiefen Eindruck hinterlassen.

Bei der Wahl der Schule, die ihre Töchter und Söhne künftig besuchen sollen, fallen für die Eltern allerdings auch andere Dinge ins Gewicht. Zum Beispiel die Anbindung an den öffentlichen Personen-Nahverkehr – vor allem ans Bus-Netz. Diese mag laut Schulleiterin Amann eine Rolle gespielt haben, weshalb nach den Sommerferien weniger Fünftklässler aus Oberteuringen und aus Fischbach kommen werden als in den vergangenen Jahren. Sie fahren nun nach Friedrichshafen.

Attraktiv sei bisher gewesen, dass das BZM-Gymnasium eine Modellschule war, an der die Schüler bis zum Abitur neun und nicht nur acht Jahre Zeit haben, wie dies an den Gymnasien in den Nachbarkommunen der Fall war. Dieser Vorteil falle jetzt fort, kehrt Baden-Württemberg doch im kommenden Schuljahr wieder landesweit zu G9, also grundsätzlich neun Jahre bis zum Abitur, zurück.

An den anderen Modellschulen habe das zu einem deutlichen Rückgang der Anmeldezahlen geführt. Nicht so in Markdorf, wo es 121 Anmeldungen gegeben hat – nur zwei weniger als für das Schuljahr 2024/25. An der Realschule des BZM ist der Rückgang deutlicher. Es sind nur 94 Fünftklässler, die im September kommen werden. Im Vorjahr hatte es noch 110 Anmeldungen gegeben. Den Grund sieht Konrektorin Ellen Bendel in der Rückkehr zu G9. „G8 hat viele Eltern sich für die Realschule entscheiden lassen“, erklärt sie. Haben die Schüler mehr Zeit bis zu den Abschlussprüfungen, schwinde die Sorge der Eltern vor einer Überforderung ihrer Kinder. Punkten könne die Realschule nach wie vor mit ihrem bilingualen Zug, in dem 30 Schüler zweisprachig unterrichtet werden. Längst habe sich auch das zugewandte Unterrichtsklima an der Schule sowie das besondere Lernkonzept herumgesprochen, das für die Hauptfächer zusätzlich Lernzeit einräumt.