Der „Adler“ hat wieder ein Dach über dem Kopf: In der Weinsteig, gegenüber von Marktplatz und Rathausplatz, schreiten die Arbeiten an dem historischen und stadtbildprägenden Gasthofgebäude in hohem Tempo voran. „Wir sind jetzt komplett mittendrin im Innenausbau“, sagt Investor Manuel Klaus im Gespräch mit der Redaktion.

Der „Adler“ im September 2024, ohne Dach und als Torso. In gerade einmal vier Monaten wurde ein weiteres Geschoss auf das Gebäude ...
Der „Adler“ im September 2024, ohne Dach und als Torso. In gerade einmal vier Monaten wurde ein weiteres Geschoss auf das Gebäude gesetzt und das Dach wieder aufgebaut. | Bild: Grupp, Helmar

Vor vier Monaten war der „Adler“ noch „kopflos“: Ein riesiges Loch klaffte über dem ersten Obergeschoss. Mancher Passant fragte sich damals, Ende September, ob der wuchtige Bau nun doch abgerissen werden würde und ob das Gebäude nicht großen Schaden nehmen würde, wenn es ungehindert reinregne. Nichts von alledem war der Fall. Im Gegenteil: Alles lief auch damals schon nach Plan. Das Dach musste abgenommen werden, weil das Haus um ein Stockwerk aufgestockt werden sollte.

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Dies ist jetzt geschehen. Das zweite Obergeschoss ist fertiggestellt, das Dach neu und wieder an seinem Platz. Schon von weitem und noch viel stärker aus der Nähe wirkt das imposante Bauwerk nun noch mächtiger – und die Proportionen passen nun tatsächlich sogar besser als dies beim ursprünglichen, ein Stockwerk niedrigeren Gebäude der Fall war, das immerhin seit knapp 180 Jahren an seinem Platz am oberen Ende des Marktplatzes steht. Selbst Kritiker sehen heute: Das Haus hat durch die Aufstockung gewonnen, es wirkt nicht mehr so gedrungen und geduckt wie früher.

Vor ziemlich genau einem Jahr, im Dezember 2023, verkündeten Bürgermeister Georg Riedmann (links) und Investor Manuel Klaus den ...
Vor ziemlich genau einem Jahr, im Dezember 2023, verkündeten Bürgermeister Georg Riedmann (links) und Investor Manuel Klaus den Startschuss zur Sanierung des „Adler“. | Bild: Grupp, Helmar

Derzeit, sagt Klaus, werden die Innenwände fertiggestellt, parallel dazu alle nötigen Installationen, unter anderem für Elektrik, Abwasser, Zuleitungen und die Heizungen. Was man beim Blick von unten nach oben auch sieht: Das Dach ist noch eine Holzkonstruktion, in den nächsten Tagen soll es gedeckt werden.

Immer ein wenig gedrungen und geduckt: Der „Adler“ in seinem Ursprungszustand im Juli 2023, kurz vor dem Verkauf an die Klaus und Keck GbR.
Immer ein wenig gedrungen und geduckt: Der „Adler“ in seinem Ursprungszustand im Juli 2023, kurz vor dem Verkauf an die Klaus und Keck GbR. | Bild: Grupp, Helmar

So, wie es oben für jeden ersichtlich voranschreitet, so gehen auch die Arbeiten im ursprünglichen Zustand erhalten gebliebenen Gewölbekeller weiter. Dort, wo früher eine Kegelbahn war, soll eine Lounge-Bar eingerichtet werden, für Nachtschwärmer und für die Gäste der Boarding-Appartements in den Obergeschossen. Auch im Keller sei man nun an den Gewerken für Abwasser und Heizung dran. „Dann wird er noch final verputzt und die Lichtmontage gemacht, der Estrich ist bereits erneuert“, sagt Klaus.

Alles entkernt, nun steht der Wiederaufbau an: Dies ist der frühere Gastraum des „Adler“. Mit dem Innenausbau wurde nun begonnen.
Alles entkernt, nun steht der Wiederaufbau an: Dies ist der frühere Gastraum des „Adler“. Mit dem Innenausbau wurde nun begonnen. | Bild: Grupp, Helmar

So langsam naht damit der Endspurt: Denn den festgelegten Zeitplan wolle man einhalten, gibt sich der Bauingenieur, der Mitinhaber und Geschäftsführer der Leutkircher Klaus und Keck GbR ist, zuversichtlich. Das heißt: Bereits im Frühjahr, spätestens aber im Frühsommer soll der „Adler“ fertig sein und in neuem Glanz erstrahlen. Bis dahin, das heißt, in den nächsten Wochen, wird sich auch noch klären, wer Gesamtpächter des Hauses sein wird. „Die Vermarktung läuft schon länger und inzwischen befinden wir uns in weitgehend finalen Gesprächen“, sagt Klaus.

Kabel hängen von der Decke: Aktuell laufen die Elektro- und Sanitär-Installationen.
Kabel hängen von der Decke: Aktuell laufen die Elektro- und Sanitär-Installationen. | Bild: Grupp, Helmar

Der künftige Gesamtpächter, der auch die Boarding-Appartements führen wird, wird dann die Gastronomien unterverpachten. Geplant sind ein Restaurant im Erdgeschoss und die genannte Kellerbar. Die Klaus und Keck GbR als Investor wird damit dann nur einen Ansprechpartner für das komplette Gebäude haben.