Der Kaufvertrag steht, es fehlt nur noch die Unterschrift: Nach monatelangen Verhandlungen wechselt nun der bislang im Besitz der Stadt befindliche Gasthof Adler an der Weinsteig in privaten Besitz. Vertraglich sei zwischen Verwaltung und Investor alles abgestimmt, heißt es im Rathaus. Es fehlen noch die Unterschriften und der damit verbundene Notartermin. Zuvor soll der Vertrag in der Sitzung am 18. Juli aber noch dem Gemeinderat vorgelegt werden.

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Eine Bar im Kellergewölbe

Damit ist die Stadt an ihrem Ziel, zwar später als erwartet, aber zufrieden mit einer guten Lösung, sagt Kämmerer Michael Lissner auf Anfrage des SÜDKURIER: Der ‚Adler‘ wird wiederbelebt werden und, vor allem, er wird saniert werden – eine Aufgabe, die die Stadt nicht hätte stemmen können. Über Details des Vertrages gibt es keine Informationen, außer: Alle Vorgaben der Stadt werden erfüllt. Im Erdgeschoss wird wieder eine Gastronomie eröffnen und ein Stockwerk tiefer soll es laut Lissner ein neues „Highlight“ geben. Dort, wo zurzeit noch die stillgelegte alte Kegelbahn ist, wird das Kellergewölbe zu einer Bar umgebaut. Das könnte, sagt der Kämmerer, ein neuer Anziehungspunkt in der Innenstadt werden. Der Keller wird dafür umfangreich renoviert werden müssen, doch das urige Gewölbe soll bleiben. „Das wird sicher nicht von heute auf morgen gehen“, sagt Lissner, „denn der Keller muss schon kernsaniert werden“.

„Adler“ und Rathaus (rechts), hier auf einem Archivbild, waren früher der Mittelpunkt des öffentlichen Lebens in Markdorf. ...
„Adler“ und Rathaus (rechts), hier auf einem Archivbild, waren früher der Mittelpunkt des öffentlichen Lebens in Markdorf. Nun endet der lange Dornröschenschlaf der Traditionsgaststätte. | Bild: Grupp, Helmar

Was aus dem Obergeschoss des mächtigen Gebäudes schräg gegenüber des Rathauses wird, ist noch offen. Dies bleibt in weiten Teilen auch dem Investor überlassen, der sich dort offenbar auch Gästezimmer vorstellen kann. Denkbar sind aber auch Büros oder Wohnräume. Im Rathaus rechnet man damit, dass der Käufer zeitnah nach der Gemeinderatssitzung und dem darauf folgenden Notartermin auch mit den Bauarbeiten starten wird. Die werden von Lissner mit grob über den Daumen gepeilt „sicherlich eineinhalb Jahren“ veranschlagt. Das hieße, dass der „Adler“, einst die gute Stube der Stadt, zur Jahreswende 2024/25 wieder seine Türen öffnen wird.