Wie geht es nun weiter mit dem Ex-Gasthof Adler, der im Besitz der Stadt ist? Zuletzt hatte Bürgermeister Georg Riedmann in seiner Ansprache zu seiner Vereidigung auf die zweite Amtszeit angekündigt, dass für das Gebäude nun der Investorenprozess beginne. Das wiederum ist das Metier von Stadtkämmerer Michael Lissner. „Die Wiederbelebung der Innenstadt steht an erster Stelle“, sagt der Leiter der Finanzverwaltung der Stadt. In einem zweistufigen Verfahren möchte die Stadt einen Investor mit dem für sie passendsten Konzept für das alte Adler-Gebäude ausfindig machen. Dies sei jedenfalls das Ziel.

Am Anfang steht die Investorensuche
Im ersten Gang werden potenzielle Investoren von einem städtischen Gremium, bestehend aus Vertretern des Gemeinderates, der Verwaltung, zwei Architektur-Professoren sowie Bürgermeister Georg Riedmann, bewertet. Im Anschluss daran sollen dann die stimmigsten Konzepte dem Gemeinderat unterbreitet werden. Konkrete Vorgaben seitens der Stadt gebe es hier vorerst nur auf die baulichen Maßnahmen beschränkt. Die Thematik der fehlenden Verwaltungsflächen sei in der Ausschreibung jedoch nicht forciert, so Lissner.
Eine Gastronomie soll weiterhin gesetzt sein
„Wünschenswert ist eine gastronomische Belegung sowie die Erhaltung des ursprünglichen Adler-Gebäudes, da es doch auch eine prägende Wirkung für Markdorf hat. Rathaus, Gastronomie und die Kirche in Verbindung sind eine traditionell angelegte Kombination, wie man sie von früher her auch noch kennt“, betont Lissner. Vorstellbar sei auch, dass der Käufer zusätzliche Stellplätze von der Stadt ablösen könne, so dass die Lokalität auch ein entsprechender Frequenzbringer werden könne. „Wichtig ist, dass das Gesamtkonzept zum Gebäude passt“, erläutert der Leiter der Finanzverwaltung das Vorgehen der Stadt.

Stimmiges Konzept steht über dem Erlös
Würde ein Investor hingegen einen komplett anderen Vorschlag unterbreiten, sei man hier auch nicht von vornherein abgeneigt, sich das Ganze anzuschauen, sagt Lissner: „Sinn und Zweck der Ausschreibung ist es auch, Ideen und Potenziale zu sammeln, auf die man vorher vielleicht gar nicht gekommen ist.“ Vor allem stehe jedoch im Zentrum, dass das Konzept die Stadt voranbringe und mit der Altstadt verträglich sei. Auch habe die Stadt keine Pflicht, das Gebäude zu veräußern. „Es geht nicht darum, den letzten Euro heraus zu holen, sondern das für Markdorf beste Konzept zu finden.“ Die letzte Entscheidung hierfür liege jedoch immer beim Gemeinderat, betont Lissner.