Vor rund einem Jahr hat der SÜDKURIER über die geplanten Umbauarbeiten im Seniorenzentrum St. Franziskus berichtet, im Oktober 2024 wurden die Pläne und Kosten im Gemeinderat vorgestellt. Anfang September 2025 haben die Arbeiten immer noch nicht begonnen, was laut Zita Koch, Geschäftsführerin des Spitalfonds, daran liegt, dass die Finanzierung in den vergangenen Monaten erst gesichert werden musste.
Finanzierung musste noch gesichert werden
Der Gemeinderat hatte in einer Sitzung im April 2025 beschlossen, den Spitalfonds mit Dienstleistungen von allgemeinem wirtschaftlichem Interesse zu betrauen. Dies erfolgte über einen sogenannten Betrauungsakt. Damit ist nun sichergestellt, dass die von der Stadt übernommene Bürgschaft zur Absicherung eines Darlehens des Spitalsfonds nicht gegen das EU-weit einheitliche Beihilfeverbot verstößt.
Dieses entscheidende Puzzlestück habe noch gefehlt, nun stehe die Finanzierung, sagt Koch in einem Gespräch mit dem SÜDKURIER Anfang August über die komplizierte finanzielle Absicherung. „Das hat mich in meiner Arbeit natürlich sehr beschäftigt, das alles rechtlich abzuklären, die Planung voranzutreiben und die Bauabläufe festzulegen“, sagt die 59-jährige Geschäftsführerin.

Ende September soll es endlich losgehen
Zita Koch rechnet nun damit, dass Ende September mit den Arbeiten begonnen werden kann. „Die Aufträge sind vergeben, es muss jetzt einfach losgehen.“ Bereits seit Monaten stehen die neun Wohnungen im zweiten Obergeschoss, aus denen 13 Einzelzimmer werden sollen, leer. Frühzeitig waren im Seniorenzentrum die ersten Maßnahmen für den Umbau getroffen worden.
Dass sich der Start so lang hinzieht, damit hatte auch Zita Koch nicht unbedingt gerechnet. Das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss werden ebenfalls umfangreich saniert – und dies alles im laufenden Betrieb. 40 Menschen leben derzeit im Pflegeheim, die Auslastung liegt laut Zita Koch bei 99,3 Prozent. Nach dem Umbau stehen 45 Plätze zur Verfügung.
Im Erd- und im ersten Obergeschoss werden die Pflegebäder zu Stationszimmern umgebaut. Das derzeitige Stationszimmer und ein großes Bewohnerzimmer werden dem Wohnbereich zugeschlagen. Dadurch werden die bestehenden Aufenthaltsbereiche vergrößert, erhalten einen Abstellraum sowie Wohnbereichsküchen. Und schließlich stehen im gesamten Gebäude Renovierungsarbeiten an. Die Bodenbeläge werden ausgetauscht, Decken und Wände werden neu gestrichen.

Bauarbeiten dauern bis Juni 2026 an
Die Angehörigen der Bewohner wurden in einer Informationsveranstaltung über den Ablauf informiert. „Es geht ja auch darum, welcher Bewohner wann umzieht“, so Zita Koch. Während des ersten Bauabschnittes, der bis Februar 2026 andauern soll, wird das zweite Obergeschoss (OG) fertiggestellt.
Dann ziehen die Bewohner des ersten Obergeschosses in das zweite Obergeschoss, damit das erste Obergeschoss renoviert werden kann. Dies soll bis Juni 2026 geschehen sein. Dann ziehen die Bewohner wieder zurück und die Bewohner des Erdgeschosses (EG) ins zweite Obergeschoss, bis das EG renoviert ist.
Die Kosten für den Umbau und die Renovierungsarbeiten liegen derzeit bei einer Höhe von 2,34 Millionen Euro an. Diese Summe liegt unter früheren Berechnungen. Die Gründe dafür finden sich vor allem bei der Auswahl alternativer Materialien. Beim Brandschutz besteht Bestandsschutz, sodass hier auf bauliche Veränderungen weitestgehend verzichtet werden kann. Auch wenn sich Zita Koch auf die Umbauarbeiten freut, weiß sie auch, dass anstrengende Monate vor ihr, dem Team, den Bewohnern und den Angehörigen liegen.

Kosten für Bewohner werden sich erhöhen
Die Heimkosten für die Bewohner werden sich durch den Umbau erhöhen, das spricht Zita Koch klar an. Eine Zahl zu nennen, sei allerdings schwierig, diese muss erst kalkuliert werden. Die Finanzen sind generell ein Thema, das die Spitalverwalterin sehr beschäftigt. Nach wie vor schreibt der Spitalfonds keine schwarzen Zahlen, Zita Koch rechnet für 2024 mit einem Fehlbetrag von rund 22.000 Euro. Die Stadt unterstützt den Spitalfonds finanziell.
Schwieriges Wirtschaften in der Spitalküche
Besonders die Spitalküche erweist sich als defizitär. „Wir versuchen hier alles, um wirtschaftlicher und effizienter zur arbeiten, Abläufe zu optimieren und Kosten einzusparen“, so Zita Koch. Es sei aber in einem Betrieb des öffentlichen Dienstes, in der die Mitarbeiter nach Tarif bezahlt werden und die Preise stetig steigen, kaum möglich, eine schwarze Null zu schreiben. „Das ist mit diesen Rahmenbedingungen nicht zu schaffen“, so Koch, die dennoch sagt: „Unterm Strich stehen wir gut da.“ Der Jahresabschluss 2024 habe sich im Vergleich zum Vorjahr verbessert. Schließlich müsse man auch bedenken, dass man sich in einem Bereich befindet, der kosten- und personalintensiv sei.