Das Datum ist fix: Am 12. Oktober 2025 tritt der neue Fahrplan für die Busbetriebe der Stadtwerke Konstanz in Kraft. Zu diesem Zeitpunkt ist die Umgestaltung des Bahnhofplatzes fertiggestellt; nur noch Restarbeiten in Randbereichen seien dann noch zu erledigen, heißt es aus dem Tiefbauamt.
Eigentlich hatte die Stadtverwaltung vor, dass auch weniger Busse in diesen Bereich einfahren. Dieses Vorhaben wurde allerdings zwischenzeitlich ad acta gelegt, denn während der zweijährigen Bauphase am Bahnhofplatz wurde das Gros der Buslinien über die Laube und nicht über den Bahnhof geführt, was teils massive Beschwerden seitens der Busfahrgäste zur Folge hatte.
„Wenn die Baustelle endet, werden die Linien wieder zurückverlegt“, stellt Stadtwerke-Geschäftsführer Norbert Reuter fest. Damit kämen die Stadtwerke dem „massiven Wunsch der Busfahrgäste aus allen Stadtteilen“ nach. Vor knapp zwei Jahren mussten baustellenbedingt einige Linien an die Laube – Haltestellen Bürgerbüro und Stephansschule – verlegt werden und fuhren zum Leidwesen vieler Fahrgäste die Haltestelle Bahnhofplatz nicht mehr an.
Vorher-Nachher-Vergleich: So fahren die Busse


Bahnhof wird wieder zum Dreh- und Angelpunkt
Ab dem 12. Oktober fahren die Linien 1, 2, 3, 5, 6, 4/13, 13/4 und 908 den Bahnhofplatz an, nicht aber die Linien 11, 14 und 15, erklärt Ralph Stöhr, Leiter der Busbetriebe der Stadtwerke Konstanz. Somit wird der Bahnhofplatz nicht ganz so verkehrsberuhigt, wie vor den Bauarbeiten avisiert. Aktuell würden täglich etwa 240 Busse am Hauptbahnhof entlangfahren, ab dem 12. Oktober seien es dann wieder etwa 700 bis 800 Fahrten, schätzt Stöhr.
Die meisten Linien, die künftig den Bahnhofplatz bedienen, fahren über die Konzilstraße ein, werden im Lago-Kreisel wenden und über Bahnhofplatz und Konzilstraße wieder aus der Innenstadt herausfahren. Ab der Fahrplanumstellung wird es ruhiger an der Laube. Nur noch die Linien 2, 6 und 14 fahren dann noch die Haltestelle Bürgerbüro an. Samstags fährt der City-Shuttle, der über Line-Eid-Straße und Bodenseeforum kommt, auch in die Untere Laube.
Achtung! Linie 1 fährt ab Oktober einen Schlenker
Die hochfrequentierte Linie 1 macht ab dem Fahrplanwechsel keinen Stopp mehr am Bürgerbüro. Sie fährt zwar noch die Haltestelle Schottenplatz an, biegt dann aber in die Gartenstraße ein und wird über Brüelstraße, Schulthaißstraße, Döbelestraße zum Bahnhof geführt.
Warum gibt es Änderungen in Taktung und Linienführung?
„Die Umsetzung des Lärmaktionsplans hat gerade in der Kernstadt große Auswirkungen“, stellt Ralph Stöhr fest. Doch nicht nur das herabgesetzte Tempolimit, auch die Zahl der Fahrgäste und die Verkehrsdichte auf den Konstanzer Straßen führten zu einer Verlängerung der Fahrzeiten. Die Folge: „Wir müssen die Fahrpläne anpassen“, so Stöhr, denn: „Unser großes Ziel ist, pünktlich unterwegs zu sein. Das ist nur möglich, wenn wir die Fahrzeiten an die Realität anpassen.“
Im Ausschuss Stadtbusverkehr der Stadtwerke wurden verschiedene Szenarien diskutiert. Norbert Reuter spricht von einem Kompromiss zwischen den Anforderungen, also dem Fahrplanangebot, und der Wirtschaftlichkeit.
Man habe sich auf eine „maßvolle Anpassung“ geeinigt, die teilweise Auswirkungen auf den neuen Fahrplan, in Einzelfällen auf die Route einer Linie haben. Mit diesem Kompromiss entstünden den ohnehin defizitären Busbetrieben lediglich Mehrkosten in Höhe von 100.000 Euro. Wäre diese Anpassung nicht erfolgt, dann wäre das jährliche Minus um weitere zwei Millionen Euro gestiegen.