„Kinder sind neugierig und begeisterungsfähig und ich möchte diese Begeisterung nutzen, um Ihnen ihren eigenen Körper als Wunder näherzubringen.“ Das sagt Carola Sättele, verheiratet und selbst Mutter eines achtjährigen Jungen und eines zehnjährigen Mädchens.

Carola Sättele stammt aus Tannheim

Seit knapp einem Jahr lebt die Familie in Hüfingen. Hier fühle sich die Familie sehr wohl, vor allem in der Nachbarschaft seien sie bestens angekommen. Aufgewachsen ist Carola Sättele in Tannheim. Sie studiert Humanmedizin in Freiburg und wird das Studium 2027 abschließen. Ihre Doktorarbeit stehe kurz vor der Abgabe zur Prüfung.

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Sie habe relativ spät mit dem Medizinstudium begonnen, sagt die 36-Jährige. Nach dem Abitur hatte sie eine längere Wartezeit bis zur Zulassung. Diese Zeit habe sie genutzt, um zuerst eine Ausbildung als Medizinische Fachangestellte zu machen; in diesem Beruf arbeitete sie anschließend in einer Arztpraxis.

Erst kommt die Zulassung, dann das Baby

Um dann näher an ihrem Berufsziel zu sein, habe sie in der Uniklinik Freiburg die Ausbildung zur Pflegefachfrau absolviert und dort auch stationär gearbeitet. Als dann die Zulassung zum Studium erfolgte, kam ihr erstes Kind und so habe sich das Studium wieder verschoben.

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Doch 2018 war es so weit und sie habe ihren großen Berufswunsch beginnen können. „Das Studium ist natürlich zeitintensiv, ich lerne meistens, wenn die Kinder in der Schule sind und wenn ich in Freiburg präsent sein muss, unterstützen mich vor allem auch die Großeltern, die in Tannheim leben.“ erklärt Carola Sättele ihr Zeitmanagement.

Carola Sätteles Ausgleich heißt Gartenarbeit. In Hüfingen fühlt sich die Familie sehr wohl.
Carola Sätteles Ausgleich heißt Gartenarbeit. In Hüfingen fühlt sich die Familie sehr wohl. | Bild: Johann Müller-Albrecht

Für Hobbys bleibe wenig Zeit, doch wenn man sich den blühenden Garten um ihr Haus ansieht, ist sofort ersichtlich, dass Gartenarbeit das Hobby ist. „Die Gartenarbeit entspannt und man kann dabei auch noch lernen“, sagt sie.

Kinder lernen den Körper kennen

In der Grundschule in Tannheim habe sie schon ihr Kinder-Lernprogramm mit großem Erfolg durchgeführt und so freue sie sich darauf, am Weltkindertag am Samstag, 20. September, dieses in Hüfingen anbieten zu können.

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Das Programm besteht aus drei Teilen. Bei der Anatomie zum Anfassen erstellen die Kinder ein lebensgroßes Poster, für dieses werden Organe wie Herz, Lunge, Nieren, Magen, Darm und Gehirn ausgeschnitten, die Funktionen erklärt und so entstehe ein greifbares Verständnis des eigenen Körpers.

Im Teil Wie funktioniert der Blutkreislauf sollen die Kinder in Spielgruppen gemeinsam erlernen und verstehen, wie das Herz das Blut durch den Körper pumpt. Oder was sind die Aufgaben der roten Blutkörperchen?

Übungen machen den Kreislauf spürbar

Spielerische Übungen sollen den Kreislauf sichtbar und spürbar machen. Ein für Carola Sättele wichtiges Anliegen ist der Programmteil Erste Hilfe für Kinder, denn auch Kinder können in Situationen kommen, in denen sie im Notfall aktiv werden müssen. „

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„Wer versteht, wie Erste Hilfe funktioniert, fühlt sich stark, hat weniger Angst, ist selbstbewusst und kann in Notsituationen wirklich helfen“, sagt sie.

Das gelte auch für Kinder, ist Carola Sättele überzeugt. Wie rufe ich richtig den Notruf, was ist zu tun bei kleinen Verletzungen, wie und warum mache ich die stabile Seitenlage, was mache ich bei einer Zecke und wie hilft man bei Nasenbluten: „Das sind alles Notfallsituationen, die auch für Kinder zu lernen sind.“

Zum Kursprogramm sagt die Mutter und Medizinerin: „Meine Vision ist es, dass die Kinder nach dem Kurs nach Hause gehen und sagen: Ich bin wichtig, ich kann helfen und mein Körper ist etwas Besonderes.“

Gerade am Weltkindertag, der weltweit für die Rechte der Kinder eingerichtet wurde, passe ihr Programm sehr gut, denn auch „Kinder haben ein Recht auf Wissen, Gesundheit und Mitbestimmung – wenn sie verstehen, wie ihr Körper funktioniert, ist das ein Stück gelebte Kinderrechte“, ist Carola Sättele überzeugt.

Beruflich in Richtung Kinderheilkunde

Ihre berufliche Perspektive sehe sie schon in der Kinderheilkunde, daher werde die Pädiatrie sicherlich schon für das sogenannte Praktische Jahr (PJ) nach dem Examen einen Schwerpunkt bilden. Doch auch andere Fächer werde sie in der Praxisphase auswählen, um ein gutes allgemeinmedizinisches Wissen zu lernen.

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„Doch ich werde sicherlich langfristig in der Kinderheilkunde arbeiten, da mir diese Fachrichtung schon heute sehr wichtig ist“, sagt Carola Sättele. Das Kinderlernprogramm, das sie am Weltkindertag anbietet, möchte sie künftig gerne auch in anderen Schulen oder Kindereinrichtungen anbieten.

Jetzt hofft sie erstmal, dass am 20. September viele Kinder und Eltern kommen, um zu sehen, wie man spielerisch und mit viel Spaß das Wunder des Körpers verstehen kann.