Er liefert in gestochen scharfen Bildern die spannendsten Torszenen, den Einlauf der Eishockeycracks und natürlich den aktuellen Spielstand der Wild Wings: Der neue Videowürfel ist unter dem Dach der Schwenninger Helios-Arena installiert.
Über vier Tonnen schwer
4,1 Tonnen wiegt die technische Anlage, die eigentlich nichts anderes als ein überdimensionaler Fernseher ist, wie Gregor Gülpen, der Geschäftsführer der Kunsteisbahn-Gesellschaft (KEB), deutlich macht.

450.000 Euro kostet der Videowürfel, der, so Gülpen, „voll mit unendlich viel Technik ist“. Ein Drittel zahlt die KEB, zwei Drittel berappen die Wild Wings, der Schwenninger Erstligist.
Doch warum gibt die KEB, also letztlich der Steuerzahler und damit die Villingen-Schwenninger, überhaupt etwas? Die KEB, eine Tochter der Stadt, ist Eigentümerin der Halle. Sie ist verantwortlich für die Spielstandsanzeige und die Zeitnahme, wie der KEB-Geschäftsführer deutlich macht.
Keine Ersatzteile für alten Würfel
Seit 2013 war der alte Würfel, der jetzt entsorgt wird, in Betrieb. Doch der konnte nicht mehr weitergenutzt werden, weil schlicht und einfach die Ersatzteile fehlten. Die wurden auch nicht mehr hergestellt, wie der KEB-Chef erläutert. „Wir mussten also etwas machen.“
Klar ist auch: Die KEB und die Wild Wings wollen mit der Zeit gehen. Auf einem gesondert angebrachten Werbering können sich die Sponsoren „besser präsentieren“, macht Jenna Mamic, Geschäftsstellenleiterin der Wild Wings, auf einen der Vorteile für die Profis aufmerksam.
Sie spricht von einer weiteren Aufwertung der Arena, macht aber auch deutlich, dass es ohne solch eine Anlage kaum noch geht.
Die meisten Erstligisten hätten inzwischen einen Videowürfel, dessen neueste Version jetzt in der Helios-Arena erstmals am Sonntag, 7. September, in einem Vorbereitungsspiel gegen die Augsburger Panther präsentiert wird. In der Liga steht das erste Heimspiel am 19. September gegen die Kölner Haie an.
Szenen auf 81 Quadratmetern
Auf 81 Quadratmetern kann in HD-Qualität etwa eine Gänsehaut-Szene wie der Torjubel herangezoomt werden. Möglich wird dies mit 472 miteinander verbundenen LED-Paneelen. Die vier Leinwände, die den Würfel bilden, sind jeweils über fünf Meter hoch und drei Meter breit.

Oberbürgermeister Jürgen Roth spricht von einem Meilenstein. Er kann sich vorstellen, dass der Videowürfel auch bei anderen Veranstaltungen, beispielsweise bei der zentralen Vereidigung von rund 1200 neu eingestellten Polizisten am 17. Oktober zum Einsatz kommt. Dann bräuchte die KEB aber die Schützenhilfe der Wild Wings, da sie selbst keine Kameras und keinen Techniker hat.
Der Superfernseher könnte selbstverständlich auch für weitere Veranstaltungen außerhalb des Sportbereichs gute Dienste leisten. Doch das ist derzeit Zukunftsmusik.
Aufbau in zehn Tagen
In zehn Tagen wurde der Videowürfel aufgebaut und unter das Hallendach gezogen. Dort ist er in der Mitte der Eisfläche platziert und wird mit vier Ankern gehalten. Zudem wurde die Dachkonstruktion mit Stahlträgern verstärkt. Sicher ist sicher.