In nur wenigen Sekunden stürzte das Dach des Rewe-Supermarktes am 6. September gegen 17.40 Uhr ein. Tonnenschwere Trümmer und Balken stürzten im Kassenbereich des Marktes ein und verletzten drei Personen – eine davon schwer. Auch zwei Tage nach dem Einsturz sind viele Menschen aus Lauchringen schockiert. Doch Sorge vor weiteren Vorfällen haben die meisten von ihnen nicht.
Schäden von der Straße aus nicht zu erkennen
Wenn man die Absperrungen vor dem Rewe-Markt nicht beachtet, deutet so gut wie nichts auf die Katastrophe von Samstagabend hin. Ein menschenleeres Parkgelände, ein rot-weißes Absperrband und ein handschriftliches „Betreten verboten“-Schild lassen erahnen, was hier passierte.

Von außen kann man die Umrisse der Trümmer durch die Glastür sehen. Der Supermarkt sieht von außen jedoch ziemlich unscheinbar aus. Erst Drohnenbilder aus der Vogelperspektive machen das Ausmaß der Katastrophe deutlich: Das gesamte Dach des Supermarktes kollabierte.
Mulmiges Gefühl beim Einkaufen
Zum Zeitpunkt des Unglücks befanden sich 26 Menschen in dem Markt. Einige Stunden zuvor war Sezar Atar noch in dem Rewe-Markt einkaufen. „Ich bin froh, dass mir nichts passiert ist“, gibt sie zu. Nachdem sie von ihrem Sohn an dem Abend von dem Einsturz erfahren hatte, war der Schock groß. Atar habe durch diese Katastrophe ein mulmiges Gefühl, wenn sie heute einkaufen gehe. „Es ist ein Horrorszenario.“
Bewohner sind schockiert
Die Nähe zu dem Supermarkt beschäftigt den Blumenhändler Benjamin Scholz-Traut sehr. Es sei etwas anderes, wenn eine Katastrophe ein paar hundert Meter vor der eigenen Türe passiere.
Und die Frage, die sich laut Scholz-Tautz fast jeder frage, wie so etwas überhaupt passieren könne. Der Supermarkt feierte erst im August seine Neueröffnung, nachdem die Renovierungsarbeiten abgeschlossen waren. Es sei, laut vielen Passanten, sehr schlimm.
Das Dach sieht aus, als wäre etwas darauf gefallen, beschreibt es Desiree Beiser treffend. In dem Bücherladen sei der Supermarkt Gesprächsthema Nummer eins.
Keine Angst vor weiteren Vorfällen
„Die Wahrscheinlichkeit, dass beim Autofahren etwas passiert, ist viel höher“, fügt Beiser hinzu.

Auch Scholz-Tautz habe das Vertrauen in die Statiker und die vielen Vorgaben in Deutschland nicht verloren. Ähnlich geht es den meisten befragten Passanten – diese sind zwar durchaus schockiert von dem Vorfall, doch wenige haben nun Sorge oder gar Angst, einkaufen zu gehen.
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