Wie begehrt das Hugeloh-Narrenspiel ist, war am Wochenende an der großen Besucherzahl zu sehen. Mehrere hundert Gäste waren gekommen, viele eine halbe Stunde vor Beginn des Narrenspiels und dies bei eisiger Kälte von Minus drei Grad, um sich gute Plätze zu sichern. Die Augen richteten sich auf eine beachtliche Freilichtbühne, die Schlossgemäuer und eine fürstlich gedeckte Tafel darstellte. Um das Gemäuer wurde ein kleiner Wald mit Tannenbäumen angelegt, dieser war mit roten und weißen Strahlern mystisch angeleuchtet.
Doch bevor es mit dem Narrenspiel losging, eröffnete die Lumpenkapelle Löwenzahn aus Mimmenhausen das Spektakel. Im Anschluss stimmte die Narrenzunft Ailingen die Besucher mit ihrem schaurigen Hexentanz auf das Narrenspiel ein. Eine Hexe schlich dabei unheimlich um einen stark rauchenden Hexentopf, kurze Zeit später schlichen sich weitere Hexen aus dem Waldstück kommend hinzu. Es folgte ein wilder Hexentanz, der wohl so zur Ekstase geriet, dass am Ende alle Hexen wie tot um den Hexenkessel lagen.

Zurück ins Jahr 1640
Danach sollte eigentlich die Lumpenkapelle Fötzles Brass aufspielen, doch da gab es anscheinend ein Kommunikationsproblem zwischen der Narrenzunft und der Lumpenkapelle, es dauerte über eine halbe Stunde, bis die Lumpenkapelle dann schließlich da war und aufspielte. Trotz allem harrten die Besucher aus und boten der Kälte die Stirn. Das Warten in eisiger Kälte wurde schließlich mit dem Narrenspiel belohnt. Hier wurde das Rad der Zeit zurück ins Jahr 1640 gedreht. In der Szenerie war das arme Bauernvolk zu sehen, das nur mit Lumpen bekleidet kauernd am Lagerfeuer saß, fror und hungerte. Im Hintergrund vor der Burg sah man den Obervogt, Burgvogt, Adlige und Burgfräuleins sich lachend an einer großen Tafel labend.
Die gute Stimmung kippte, als der Stadthalter seinem Obervogt mitteilte, dass kein Geld mehr in der Stadtkasse vorhanden sei. Der Obervogt war außer sich vor Wut und wies seinen Stadthalter an, die Steuern der Bauern zu verdoppeln und diese sofort einzutreiben. Schaurige Hintergrundmusik und Nebelschwaden kündigten das Unglück an, welches nun anstand. Der Stadthalter, begleitet von Rittern, stieß auf den armen Bauern Jakob, der seine Schulden nicht begleichen konnte. Dieser wurde erst von den Rittern verprügelt und zum Obervogt gezerrt. Dieser sprach das Todesurteil durch den Strang für den Bauer Jakob aus. Bevor Jakob durch den Strang zu Tode kam, ließ er noch einen lauten „Hugeloh“-Schrei verlauten. Kurz darauf erwachte der Hugeloh aus seinem Grab, feierte mit seinen Hugeloh-Gesellen mit einem Tanz und einem großen Feuerwerk seine Auferstehung.

Umzug und Narrenparty
Mit einem kleinen Umzug ging es dann zur anschließenden Narrenparty in die Mehrzweckhalle. Einen Tag später ließen es die Narren beim Hugeloh-Ball nochmals kräftig krachen. Beide Partys wurden mit DJ Tobi, den Lumpenkapellen Samba-Gruppe Ochsenhause, Wikinger Neufrach, den Kapellen Kluftern, Löwenzahn und Fötzles Brass sowie mit befreundeten Narrenzünften und den zwei Garden Brochenzell und Bermatingen gefeiert.