Vor wenigen Wochen hat sich der Gemeinderat mit dem Thema Stadtbus befasst. Die Frage, ob Markdorf zusätzlich zu den bestehenden Linien des öffentlichen Personennahverkehrs und des Anrufsammeltaxis „Emma“ noch den Kurs eines Kleinbusses bekommen soll, beschäftigen Rat und Verwaltung schon seit Längerem.

In der jüngsten Gemeinderatssitzung war es Dietmar Bitzenhofer, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler, der unter dem Tagesordnungspunkt „Wünsche und Anträge“ auf den Stadtbus zu sprechen kam. „Ich hätte mir gewünscht“, so Bitzenhofer, „dass der Gemeinderat mitreden darf, bevor es Änderungen in der Streckenführung des geplanten Stadtbusses gibt.“

Dietmar Bitzenhofer, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler
Dietmar Bitzenhofer, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler | Bild: Jörg Büsche

Riedmann: In Arbeitsgruppe alle Fraktionen vertreten

Hintergrund ist, dass es ein von den Räten getragenes Grobkonzept für den Rundkurs durch Markdorf gibt. Dieses hatte die Arbeitsgruppe vorgeschlagen, die sich mit dem Busprojekt befasst und auch aus Gemeinderatsmitgliedern besteht.

Bürgermeister Georg Riedmann hielt der von Bitzenhofer mit einigem Nachdruck vorgebrachten Position entgegen: In der Arbeitsgruppe seien alle Ratsfraktionen vertreten. Von daher sei es aus seiner Sicht eher bremsend, wenn jedes Detail, jedwede Modifikation des Stadtbuskonzepts eigens vom Gemeinderat diskutiert werden solle.

Wunsch der Freien Wähler: Haltepunkt am Friedhof

„Wenn wir schon die Streckenführung ändern, dann doch bitte so, dass wieder über den Friedhof nachgedacht wird“, so Dietmar Bitzenhofer. Dieser sei Ziel für viele Markdorfer – insbesondere für ältere Bürger. Den Friedhof mitzuberücksichtigen, sei aus seiner Sicht höchst sinnvoll, so Bitzenhofer. Die Freien Wähler hätten „immer schon gerne den Friedhof mit berücksichtigt gesehen“ – überhaupt das Gebiet Tulpen-, Nelkenweg im Nordosten der Stadt.

Die Freien Wähler wünschen sich eine Haltestelle am Friedhof.
Die Freien Wähler wünschen sich eine Haltestelle am Friedhof. | Bild: Jörg Büsche

Joachim Mutschler, Fraktionsvorsitzender der Umweltgruppe, wies darauf hin, dass das vorliegende Konzept nur ein Zwischenstand sei. Außerdem müsse noch abgewogen werden, mit wie vielen Stadtbuslinien auf den Mobilitätsbedarf der Markdorfer reagiert werden könne.

Achilles: Linienführung war einvernehmlich beschlossen

Die neuen Linienführungspläne seien in der Arbeitsgruppe einvernehmlich beschlossen worden, sagte SPD-Chef Uwe Achilles. Widerstand habe es von keinem Fraktionsvertreter gegeben. Achilles erinnerte daran, dass es zunächst nur einen Probelauf des Stadtbusses geben wird, „bei dem wir schauen, ob es überhaupt funktioniert“.

Joachim Mutschler, Fraktionsvorsitzender der Umweltgruppe
Joachim Mutschler, Fraktionsvorsitzender der Umweltgruppe | Bild: Privat
SPD-Chef Uwe Achilles
SPD-Chef Uwe Achilles | Bild: Jörg Büsche

Konzept mit Optimierungsmöglichkeiten

Riedmann erklärte, dass das Konzept nachträglich verbessert werden könne. Man sei nach wie vor auf einem gemeinsamen Weg, um die für Markdorf optimale Lösung zu finden. Sofern die gesamte Stadt mit Buslinien abgedeckt werden soll, müssten mindestens zwei oder sogar drei Busse fahren.

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