Joachim Mutschler (Umweltgruppe): „Ich bin ein absoluter Befürworter einer Videoüberwachung. Ich gehe davon aus, dass man im Einvernehmen mit den relevanten Behörden und Polizei und unter Beachtung gesetzlicher Regelungen durchaus zu einer Lösung Videoüberwachung kommen kann.“
Für Mutschler ist wichtig, dass unterschieden wird. „Die Trendsportanlage ist nicht für jene Gruppierungen gedacht, die dort randalieren wollen. Ich komme häufig an der Trendsportanlage vorbei und freue mich über die rege und vernünftige Nutzung. Ich bin weiterhin für die Trendsportanlage, aber es braucht ein Sicherheitskonzept.“
Alfons Viellieber (CDU): „Grundsätzlich ist die Trendsportanlage eine positive Sache. Es muss Spielregeln geben, die eingehalten werden – ohne Kompromisse. Es darf nicht passieren, dass Jugendliche, die diese Anlage gar nicht im eigentlichen Sinn nutzen und nur feiern wollen, einen negativen Eindruck entstehen lassen und das Image dieser positiven Einrichtung beschädigen. Wenn Kontrollen durch Polizei und Wachdienst ausreichen, soll‘s recht sein. Der Schutz der Nachbarn hat Vorrang, der muss gewährleistet sein.“
Aber wenn gar nichts fruchte, man der Lage nicht Herr werde, dann werde man um eine Videoüberwachung, das Einzäunen, das Räumen nach Ende der Nutzungszeit und abschließen nicht herumkommen. „Was aber nach Möglichkeit nicht passieren soll.“
Nicht nur unmittelbare Nachbarn sind betroffen
Arnold Holstein (Freie Wähler): „Die Anwohner haben ein Recht auf Ruhezeiten, sie beschweren sich nicht unbegründet. Es sind ja nicht nur die unmittelbaren Nachbarn betroffen, der Lärm betrifft auch weiter entfernte Straßenzüge.“
Eine Videoüberwachung helfe eigentlich nur im Nachgang. Eine Umzäunung würde den Zugang zur Tennishalle erschweren und dem öffentlichen Charakter der Trendsportanlage nicht entsprechen. „Das Überwachen durch Securitykräfte ist wie ein Katz-und-Maus-Spiel, sie machen keine Jugendarbeit. Es bringt auch nichts, die Jugendlichen dauernd zu vertreiben, das verlagert das Problem. Wir müssen sie mitnehmen, sie brauchen ein Angebot. Es ist eine Aufgabe für Sozial- und Jugendarbeiter, herauszufinden, was die Jugendlichen wirklich wollen, um eine Lösung zu finden.“
Unbelehrbare konsequent zur Verantwortung ziehen
Wolfgang Zimmermann (SPD): „Prinzipiell ist es gut, dass es die Trendsportanlage gibt. Und es muss unterschieden werden. Man darf die Auswüchse einzelner nicht so interpretieren, dass die Anlage zunehmend als Problem gesehen wird. Denn Sinn und Zweck der Trendsportanlage ist es eben nicht, dass dort Partys bis in die Nacht gefeiert werden.“
Da seien beispielsweise Kontrollen durch einen Wachdienst ein Instrument, um für Ordnung zu sorgen. Oder, dass die Polizei einschreite und Partys auflöse. „Diejenigen, die sich gar nicht an geltende Regeln und die Benutzungszeit halten wollen, weil sie ihre Interessen über das Gebot der Rücksichtnahme stellen, diese Unbelehrbaren müssen nach den rechtlichen Möglichkeiten konsequent zur Verantwortung gezogen werden. Zum Beispiel durch Ordnungswidrigkeitsverfahren. Wer nicht hören will, muss fühlen.“
Mit Jugendlichen in Dialog treten
Rolf Haas (FDP): „Wir – die FDP und ich als FDP-Stadtrat – finden es grundsätzlich gut, dass es überhaupt Angebote für Jugendliche gibt. Man sollte versuchen, mit diesen Gruppierungen, die Regelverstöße begehen, in Dialog zu treten und die Ursachen dafür zu ermitteln. Vielleicht können auch die Rädelsführer ins Boot geholt und zu einer positiven Einstellung gebracht werden.“
Sollte das nicht greifen, müssten laut Haas die Verstöße nach den rechtlichen Möglichkeiten mit Sanktionen belegt werden. „Wenn das alles nichts bringt, müsste die Trendsportanlage nach Ende der Benutzungszeit tatsächlich geräumt und abgeschlossen werden, was dann mit Kosten verbunden ist.“