Ohne lange Redebeiträge, aber auch ohne Zunftmeister haben die Mitglieder der Narrengemeinschaft Hasle Maale am Dreikönigstag die fünfte Jahreszeit eröffnet. Markus Greinwald als Vize-Zunftmeister erklärte, warum es so schwierig ist, den Posten zu besetzen und was dagegen getan werden soll. Trotz vieler Auflagen blickt er positiv in die neue Fasnachtssaison. Unter anderem freut er sich auf den 33. Gildegeburtstag in diesem Jahr, der mit dem neuen Gildemeister Andreas Jaeger gefeiert werden soll.
Jung und Alt versammeln sich in der Zunftstube
Viele der insgesamt rund 300 Mitglieder waren am Dreikönigstag in die Zunftstube gekommen. Der weibliche Teil der Bauern-Gruppe übernahm die Bewirtung. Die Stube auf dem Bauhofareal schien kurzzeitig aus allen Nähten zu platzen. Jung und Alt grüßten sich herzlich und setzten sich in Gruppen zusammen. "Genauso soll es bei uns in der Narrengemeinschaft sein", betonte Markus Greinwald. Jeder sei willkommen.
Markus Greinwald bedauert unbesetzten Zunftmeister-Posten
Dass das Amt des Zunftratsvorsitzenden seit dem Frühjahr noch unbesetzt ist, findet Markus Greinwald schade. Michael Weißenrieder hatte den Posten in der Generalversammlung nach drei Saisons aus familiären und beruflichen Gründen abgegeben. Weißenrieders Vater Ralf hatte zuvor fast 30 Jahre lang dem Rat vorgestanden. Davor ziehe er seinen Hut, erklärte Greinwald. Gleichzeitig sei ihm klar: "Das können wir heute gar nicht mehr leisten." Hürden seien vor allem die vielen gesetzlichen Auflagen, beispielsweise die Sicherheitsbestimmungen.
Viele organisatorische Hürden
So müssten Anhänger mittlerweile vom TÜV zugelassen sein. Bei einem Umzug seien teils sechs Sicherheitspersonen erforderlich, für jedes Rad des Fasnachtsgefährts eine. Weitere Hürden sieht Markus Greinwald wegen der Datenschutzgrundverordnung. "Es kann nicht sein, dass ehrenamtlich Tätige bei Schadensersatzfällen genauso zur Rechenschaft gezogen werden wie Leute, die Geld mit ihrer Arbeit verdienen", sagte er. Auch Streitereien mit der Verwertungsgesellschaft Gema finde er unnötig. All dies erschwere die ehrenamtliche Tätigkeit rund um die fasnächtliche Brauchtumspflege. Dass es keinen Zunftmeister gebe, sei deshalb kaum verwunderlich.
Neue Arbeitsaufteilung soll Entlastung bringen
Doch Greinwald zeigte sich optimistisch: "Wir sind dabei, die Verantwortungen für Personal- und Festplanung sowie Internet auf mehrere Schultern zu verteilen." Er schätzt, dass das Zunftmeisteramt dadurch in Zukunft wieder besetzt werden kann.