Meersburg „Der hintergründige Humor bestimmt mich“, sagte Besucherin Bettina Marquardt bei ihrem Besuch der Ausstellung „Von Katzen, Engeln und anderen Menschen“ in der Galerie des Bodenseekreises im Roten Haus vor der Vernissage. Damit meinte die Bodmanerin, die den Künstler zuvor nicht kannte, den besonderen Humor in den Bildern und auch in den dazugehörigen Texten. Eben diesen Humor des Leutkircher Künstlers Wolfgang Henning hoben auch die Laudatoren bei der anschließenden Eröffnung im Spiegelsaal hervor.

Landrat Luca Wilhelm Prayon, der den Reigen der Redner eröffnete, sagte, allein der Titel „...und von anderen Menschen“ mache Freude. Erfreut habe ihn auch, dass der Künstler und seine Frau anwesend seien. Prayon erinnerte daran, dass vor zehn Jahren schon dessen Vater Erwin Henning hier eine Ausstellung gehabt habe, mit dem weniger humorvollen Titel „Krieg, Trauma und Verwandlung“.

Über die Stunden beim Vater im Atelier, die Kindheit im Allgäu, mit vielen Tieren und das Stipendium in Rom, referierte Mark R. Hesslinger, Kustos des Kunstmuseums Hohenkarpfen. Er beschrieb die verfremdeten Körper in den surrealistischen Situationen.
Rolf Michael Fischer, Leiter des Museums Langenargen, nahm sich der einzelnen Werkkomplexe von Wolfgang Henning an. Missverständlich aus heutiger Sicht die Bilder aus dem Haus der Frau Merkel, mit denen Henning in den 90-er Jahren eine Allerweltsvermieterin darstellen wollte, lange vor der gleichnamigen Kanzlerin.

Heike Frommer, Leiterin der Kreisgalerie, legte den Fokus auf die Analogie in den Grafiken zu denen des Künstlers Paul Klee. Henning habe sich schon früh mit den Werken Klees auseinandergesetzt. In Anlehnung an die Engel und Katzen von Klee sei auch der Titel der Ausstellung entstanden. Die Ausstellung ist bis zum 2.November täglich außer Montags von 11 bis 17 Uhr in der Galerie im Roten Haus auf dem Schlossplatz zu sehen.