Der Spielplatz bei der Minigolfanlage wird für rund 148 000 Euro neu gestaltet und um einen Wasserspielplatz erweitert. Das beschloss der Gemeinderat. Ein Wasserspielplatz an der Uferpromenade war bereits seit Langem geplant. Der Verschönerungsverein Meersburg hält seit Jahren eine Spende über 10 000 Euro für so ein Vorhaben bereit. Nun soll es 2020 als „Starterprojekt“ im Rahmen des Stadtentwicklungsplans verwirklicht werden. Die Hälfte der Kosten schießt das Land aus Mitteln der Tourismusförderung zu.
Planer übernimmt Baunebenkosten
Johann Senner vom Überlinger Landschaftsarchitekturbüro Planstatt Senner, das den gesamten Stadtentwicklungsprozess begleitet, und sein Mitarbeiter Pascal Volk stellten die Planung vor. Nachdem Georg Dreher (CDU) die Kosten moniert hatte, die inklusive Baunebenkosten 176 000 Euro betragen hätten, meinte Senner, Letztere – eine Summe von 27 655 Euro – „schenke ich heute der Stadt Meersburg“.

Der Spielplatz erhält an seiner breitesten Stelle einen schlängelnden, Wasserlauf mit einer Gabelung, Wasserspendern und –klappen, die es den Kindern etwa ermöglichen, das Wasser zum Laufen zu bringen und kurzzeitig zu stauen. Senner betonte, es dürfe und werde sich aber nie stehendes Wasser bilden, allein schon aus hygienischen Gründen.
Deshalb soll er Spielplatz auch einen Trinkwasseranschluss erhalten – allerdings mit der Option, auch auf Seewasser umstellen zu können, falls dies genehmigt werde. Man wolle aber, gerade in der heißesten Jahreszeit, kein Gesundheitsrisiko eingehen, betonten die Planer und Bürgermeister Robert Scherer. Die Wasserkosten, nach denen Dreher fragte, bezifferte Senner mit rund 50 Euro im Jahr. Auch werde das Gelände pflegeleicht sein.
Spielgeräte bleiben zum großen Teil erhalten
Der Wasserbereich wird mit einem „Sand-Matsch-Bereich“ und Trittsteinen abgerundet. Neu geplant sind unter anderem auch Rundbänke um bestehende Bäume sowie weitere Rastmöglichkeiten, etwa eine Bank-Tisch-Kombination. Man wolle einen „Mehrgenerationenplatz“ schaffen, so Volk. Die bestehenden Spielgeräte bleiben zum großen Teil erhalten und werden neu aufbereitet. Ein Sandkasten ist ebenfalls wieder vorgesehen, ergänzt eventuell um einen schattenspendenden Pavillon.
Klettermöglichkeit und Pavillon möglich?
Julia Naeßl-Doms (CDU) vermisste eine Klettermöglichkeit. Eine solche könnte man vielleicht an dem Pavillon anbringen, griff Scherer ihren Vorschlag auf. Alexandra Mahl (Umweltgruppe) fände einen Trockner gut. „Diesen Service übernehmen wir“, zeigte sich Therme-Leiter Fabian Dalmer, der die Sitzung verfolge, spontan bereit. Achim Homburger (FW) schlug außerdem einen Trinkbrunnen vor, was Senner als „gute Anregung“ aufnahm.
Der Spielplatz wird zum Seeufer hin offen gestaltet, die Räte entschieden sich aber für einen Zaun als Abgrenzung Richtung Minigolf. Der bestehende Weg bleibt erhalten. Es gab aber von einzelnen Räten auch Kritik an der Planung. Markus Waibel (FW) sagte, er lehne die Verwendung Trinkwasser aus „moralischen Gründen“ ab und meinte, die Gestaltung sei „lieblos“. Auch Peter Köstlinger (CDU) fand sie nicht kreativ genug und monierte, sie enthalte „zu wenig Wasser im Spielplatz“.
Vorbild aus Friedrichshafen sei nicht vergleichbar
Senner sagte, ein Platz wie in Friedrichshafen, den Köstlinger als Vorbild angeführt hatte, koste eine halbe Million Euro. Das Meersburger Vorhaben sei „ein Spielplatz, der dem Standort gerecht wird“, meinte Senner. Zuvor hatte er auf Nachfrage Martin Bruggers (CDU) erklärt, man beziehe das nahe Ufer aus zwei Gründen nicht in den Spielbereich ein: Zum einen habe das wegen der Hochwasserphasen keinen Sinn, zum anderen schätzten Eltern kleiner Kinder einen geschützten Bereich.