Anfang April ist vorerst Schluss mit Badespaß und Saunagenuss: Dann wird die Meersburg Therme für eine Sanierung und einen Anbau gut ein Jahr geschlossen. Doch was genau ist für die veranschlagten Kosten von 11 Millionen Euro, abzüglich einer bereits bewilligten Förderung von 2,5 Millionen Euro, eigentlich geplant?

Betriebsleiter Fabian Dalmer erklärt, dass rund 4 Millionen Euro allein in die Technik fließen werden. Die Therme sei 20 Jahre alt, da müsse Einiges erneuert werden. Digitale und nachhaltige Elektrotechnik, Beleuchtung mit LED sowie energieeffiziente Lüftungen und Wärmerückgewinnung seien geplant. Zudem solle die Therme attraktiver werden: mehr Richtung Spa, dazu gehörten mehr Wellnessangebote und eine Textilsauna.

Zentrale Gastronomie mit großer Außenterrasse

Architekt Jonas Neusch stellt beim Termin vor Ort die einzelnen Vorhaben vor. Vom See aus gesehen links liegt der bisherige Gastronomiebereich der Therme. Momentan ist dieser noch recht klein. Da es künftig einen zentralen Restaurantbereich geben soll, wird hier angebaut und auch die Außenterrasse soll großzügiger gestaltet werden. „Es wird einen fließenden Übergang von der Terrasse zur Liegewiese geben“, erklärt Jonas Neusch. So sei es dem Gast freigestellt, seinen Kaffee sitzend oder liegend zu trinken. Durch den maximalen Einsatz von Glas sollen Gäste im gesamten Restaurant freie Sicht auf den See haben. Die jetzige offen zugängliche Gastronomiefläche im Eingangsbereich werde abgetrennt und zum Restaurant hinzugenommen.

Mehr Komfort an der Kasse

Der Architekt erklärt weiter, dass im Eingangsbereich die Rezeption modernisiert wird, auch das Schlange stehen vor der Kasse soll komfortabler werden. Da sei es bisweilen sehr eng zugegangen, wenn viele Gäste zeitgleich ins Bad wollten.

Der Innenpool der Therme mit dem Kinderbecken wird beim Umbau wegfallen. Hier sollen Wellnessangebote und Liegeflächen Platz finden.
Der Innenpool der Therme mit dem Kinderbecken wird beim Umbau wegfallen. Hier sollen Wellnessangebote und Liegeflächen Platz finden. | Bild: Lorna Komm

Der Umkleidebereich soll mit großzügigeren Flächen mehr Komfort bieten und es ist ein zentraler Zugang in die gesamte Therme geplant. Bislang ist dieser recht schmal und für den Saunabereich gab es einen separaten Eingang.

Kinderbecken fällt zugunsten von Spa-Angebot weg

Das Kinderbecken im Badebereich fällt beim Umbau weg. Hier ist ein Spa-Bereich mit Angeboten für Massage und Aromatherapie vorgesehen. Geplant sei dort auch eine große Liegefläche auf zwei Ebenen, alles mit unmittelbarem Blick auf den See. Das große Schwimmbecken mit Verbindung zum Außenpool bleibe wie gehabt bestehen, sagt Neusch. Die Räume für die Textilsauna werden von dort aus zugänglich sein.

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Bereiche für Aktivitäten, Begegnung und Ruhe

Betriebsleiter Fabian Dalmer erklärt, dass die Therme in drei Bereiche unterteilt werden solle: eine Zone für Aktivitäten wie Baden oder Saunieren, eine zweite für Begegnung, Austausch und Kommunikation, die dritte für die Ruhe. Dafür würden Bereiche geschaffen, in denen der Gast entspannen könne.

Größte Umbauarbeiten fallen im Saunabereich an

Die größten Umbauten wird es im bisherigen Saunabereich geben, wie der Architekt erklärt. Hier fällt künftig das Restaurantangebot weg, doch an einer Bar wird es weiterhin Getränke geben. Vom zentralen Mittelbereich aus seien dann die Räume für Sauna und Hamam zugänglich. Ein Teil der jetzigen Außenliegeflächen wird mit einem Anbau mit großen Glasscheiben bebaut, hier werden Ruheflächen mit Seeblick entstehen.

Architekt Jonas Neusch zeigt, wie groß der Anbau an den Saunabereich werden soll. Der Ruheraum mit viel Liegefläche soll bis zu der ...
Architekt Jonas Neusch zeigt, wie groß der Anbau an den Saunabereich werden soll. Der Ruheraum mit viel Liegefläche soll bis zu der Stelle reichen, wo hinten links Thermeleiter Fabian Dalmer steht. | Bild: Lorna Komm

Wie der Architekt erklärt, sieht das Gesamtkonzept vor, dass der Gast sich durch Fokussierung jedes Bereichs besser zurechtfinden soll. Mit Materialien wie Naturstein und Holz sowie durch warme Farben soll die Attraktivität gesteigert werden.

Im April startet zunächst der Abbau der technischen Anlagen. Die Anbauten an Gastronomie und Sauna sollen zügig folgen, sodass der Rohbau bis Ende August fertig ist, erläutert Jonas Neusch. Ende Oktober soll der Innenausbau starten, damit die Therme nach etwa zwölf Monaten wieder eröffnen kann.

Betriebsleiter Fabian Dalmer erklärt, dass ein Teil des Mobiliars weiterverwendet wird, anderes soll vor Baubeginn verkauft werden. Dazu soll es für die Bürger einen Tag der offenen Therme geben, an dem sie in Straßenkleidung das Bad nochmals besichtigen können.

Der Plan für die Neugestaltung im Innenbereich der Therme.
Der Plan für die Neugestaltung im Innenbereich der Therme. | Bild: Neusch Architekten/Archlab

Das Stammpersonal wird für die Bauzeit im Freibad übernommen, für die Winterzeit plane man Sonderregelungen. Zeitverträge würden jedoch nicht verlängert, erklärt Dalmer. Der Parkplatz an der Therme wird als Baulager genutzt werden, den oberen Parkplatz auf dem alten Hämmerle-Areal betreibt die Stadt während der Bauzeit.