Beim Kuttelnessen in Stettens Festsaal kennt jeder jeden. Kein Wunder, dass Geheimnisse und Missgeschicke aus dem dörflichen Leben bei den Mäschgerle im Saal willkommen sind. Diesmal waren die dreitägigen Feiereien rund um den 50. Geburtstag der Narrengemeinschaft (NG) Hasle-Maale im Januar Hauptziel des närrischen Spotts. Aber auch manche anderen dörflichen Interna kamen ans Licht wie die Idee von Björn Mocsnek, seinen Leiterwagen per Saunagang vom Holzwurm zu befreien. Oder, dass Hasle-Maa-Gattin Sabine Müller das ganze Jahr Fasnet feiert und Gutzele für vorbeikommende Kids vom Balkon wirft.

Büttenrede für Vereine und gegen Bürokratie

Sogar Künstliche Intelligenz kam bei der von Zunftvize Alexander Cerny verlesenen Zuberrede zum Einsatz. „Dass er künstlich ist, habe ich mir schon gedacht, aber intelligent?“, scherzte der Zunftchef im Anschluss über seinen Vize. Des Zunftrats Büttenrede geriet als Plädoyer für Vereinsleistung und gegen Bürokratie der Ämter. “Die einzig wahren Narren seid Ihr in Euren Beamtenkarren“, frohlockte er in Richtung Landratsamt. Dem Schultes Daniel Heß bescheinigte er Verständnis für Vereinstätigkeit.

Das könnte Sie auch interessieren

Für Augenschmaus sorgten tanzend Rebecca Holitsch und Faye Brzoska sowie der Narrennachwuchs Nele und Paula. Christina Preti erfreute mit glockenhell gesungener Hymne auf die Stettener Fastnacht.

Erbsenzähler nimmt sich Festwochenende vor

Erbsenzähler Matthias Grömmer berichtete einem General gleich betont nüchtern über die Festtage. Aus dem Zuber rapportierte er dem belustigten Publikum, wie sich ein Waldgeist der NG auf das offizielle Foto des Präsidiums des Alemannischen Narrenrings schummelte. Von drei misslungenen Versuchen der Hasle-Maale-Crew, das Riesenpartyzelt für den ANR-Eröffnungsball aufzubauen, war weiter die Rede. „Bei der Gestaltung der Bühne wäre es beinahe zu einer vollständigen Verstrickung der Gebrüder C. gekommen“, erklärte der Schelm. Die Zuschauer juchzten amüsiert ob der Vorstellung, wie sich Vizezunftmeister Alexander Cerny und sein Bruder Benjamin beim Dekorieren der Festbühne in die Wolle kriegten.

Das könnte Sie auch interessieren

Wer bei der Jubiläums-Narrenmesse mit “Seelenhirt“ Matthias Schneider nicht dabei war, wurde vom Erbsenzähler im Schnelldurchgang gebrieft. “Keiner kann sich erinnern, dass die Beiden jemals so lange geschwiegen, haben“, sagte der Pfiffikus über Zunftmeister Markus Greinwald und Schultes Daniel Heß. Die beiden hatten als Meßdiener fungiert.

Julia Greinwald und Marie Faller erzählten von vielen verzweifelt tänzelnden Gästen im Partyzelt, weil der Zunftchef im Vorbereitungsstress ein „Schild zum Scheißhäusle“ vergessen habe. Von Feuerwehrkommandant Dagobert Heß wussten die „Fischerinnen vom Bodensee“, dass er beim Bütteltreffen auf Socken unterwegs war. Die Schuhe seiner Uralt-Uniform seien zerbröselt. Auch von blockierten Bremsen beim Umzugswagen sprachen sie. Zunftmitglied Sebastian Kolbe habe per Gummihammer eingegriffen. Die Kaldaunen mit Dorfklatsch mundeten offensichtlich. Die Stimmung war auch über den offiziellen Programmteil hinweg famos.