Da steht sie, Samu Habers Gitarre, fast zum Greifen nah. „Bitte nichts anfassen, denn das ist alles schon eingestimmt“, mahnt Stefan Bernhard auf der Bühne. Während der Meersburger Schlossplatz noch verlassen daliegt, gewährt der technische Leiter des Konzertveranstalters Allgäu Concerts einer erlesenen Gruppe einen ganz besonderen Ein- und Ausblick: Sieben SÜDKURIER-Abonnenten mit ihren Begleitpersonen haben die einmalige Gelegenheit, den Backstage-Bereich zu erkunden, ehe der finnische Superstar die Bühne rocken wird.

Die glücklichen Gewinner der Aktion „Der SÜDKURIER öffnet Türen“ werden zunächst von Stefan Hilser, dem Leiter der Überlinger Lokalredaktion, willkommen geheißen. „Wir haben traumhaftes Wetter, einen wunderbaren Abend und exklusiv gibt es eine Backstage-Führung“, schwärmt er. „Diese Möglichkeit hat sonst niemand.“ Zu ihm gesellt sich Michaela Schneider, die es sich als Chefin von Allgäu Concerts nicht nehmen lässt, die Abonnenten persönlich übers Gelände zu führen.

Charmant und humorvoll gibt die Veranstalterin Einblicke in die Abläufe und beantwortet Hilsers Fragen. Nach ihrem Job gefragt, scherzt sie zunächst: „Am See chillen und andere meine Arbeit machen lassen.“ Dafür ist Michaela Schneider in Wirklichkeit jedoch zu beschäftigt, denn sie sorgt dafür, dass die Künstler nach Salem, Tettnang oder eben nach Meersburg kommen. „Die Locations sind definitiv ein Lockmittel“, bestätigt sie auf Nachfrage.

Künstler machen wenige Probleme
Besonders groß ist die Neugier, was Samu Haber angeht. „Ich habe ihn noch nicht persönlich getroffen, aber er ist einfach nur chillig“, weiß die Organisatorin den Gewinnern zu berichten. Weitere Details und Geschichten aus dem Nähkästchen wären ihr als Profi ohnehin nicht zu entlocken, doch eine Sache offenbart Schneider: „Meistens sind es nicht die Künstler, die Probleme verursachen, sondern die Leute drumherum, die sich sehr wichtig nehmen.“
An einen entspannten Samu Haber erinnert sich auch Gewinnerin Tanja Lamprecht: „Ich war vor 15 Jahren bei Sunrise Avenue in Locarno und war total begeistert“, erzählt die Konstanzerin. Die Hoffnung auf eine weitere schöne Erinnerung hatte sie zur Teilnahme am Gewinnspiel motiviert – und als diese erfolgreich war, kaufte sie eine dritte Karte für Sohn Niclas, der seine Eltern schon vorab begleiten durfte. Ist er ebenfalls Fan? „Nö“, gibt er unumwunden zu, „aber ich kenne ihn von ‚The Voice of Germany‘ und ich hatte einfach Lust darauf“.

Die Oma hat gewonnen
Ebenfalls vom Glück anderer hat Selina Christmann mit ihrer Mutter Bettina profitiert: „Meine Schwiegermutter hat gewonnen, konnte aber nicht kommen“, erzählt die junge Frau aus Lindau. „Mein Freund wusste, dass meine Mutter vor drei Jahren schon bei Sunrise Avenue war und ich die Musik auch mag.“ Ähnlich lief es bei Esther Baur aus Ravensburg: „Bei uns hat die Oma gewonnen, aber die ist 95.“ Somit kommen Tochter und Enkelin in den Genuss des exklusiven Einblicks und des Gratis-Konzerts. „Ich fand das Klavier am coolsten, weil es so persönlich ist“, sagt Esther Baur nach dem Besuch auf der Bühne.

Die Bühne ist auch der Ort, der die Gewinner am meisten fasziniert. Michaela Schneider verspricht: „Wir bleiben so lange stehen, bis Sie alle ein Foto gemacht haben.“ Während Stefan Hilser spontan als Fotograf einspringt, beantwortet die Allgäu-Concerts-Chefin weitere Fragen. Damit alles von der Planung bis zur Durchführung eines Konzerts laufe, seien zwölf Festangestellte und im Sommer 150 Mini-Jobber im Einsatz. Judith Märte erkundigt sich nach der Künstlergage bei einem vergleichsweise kleinen Konzert wie in Meersburg. Schneider verweist auf die Preisvorstellungen der Künstler: „Wenn es sich nicht rechnet, bucht man die nicht.“

Manche campen vor dem Einlass
Gebe es Auftritte an verschiedenen Orten, stimme man sich mit den anderen Veranstaltern bei den Ticketpreisen ab. „Es geht meist nach oben, weil die Kosten steigen, aber immer aufschlagen geht nicht“, offenbart Schneider. Hinein spiele auch, dass man Künstler erst ab einem gewissen Niveau buche: „Wenn sie bei uns spielen, sind sie meist schon entdeckt.“ Eine Ausnahme sei Andreas Gabalier gewesen – „da waren 200 Leute da und zwei Jahre später ging es steil nach oben“.

Berühmte Musiker locken auch engagierte Anhänger: „Samu Haber hat richtige Hardcore-Fans, das ist wie bei Tokio Hotel“, berichtet die Veranstalterin von einer Handvoll Personen, die vor dem Einlass gecampt haben. Als die ersten Besucher nach Öffnung der Tore zur Bühne rennen, stellen sich einige der SÜDKURIER-Gewinner entspannt dazu. Judith Märte hätte zwar noch gern dem Star die Hand geschüttelt, lobt jedoch die interessante Erfahrung auf der Bühne. Thorsten Lamprecht bedankt sich für den besonderen Einblick, doch Michaela Schneider winkt bescheiden ab: „Hebt euch das Klatschen für den Künstler auf. Viel Spaß!“